Test: Aion (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Aion (Rollenspiel) von NCsoft
Aion
Entwickler:
Publisher: NCsoft
Release:
25.09.2009
Jetzt kaufen
ab 7,30€
Spielinfo Bilder Videos
Hype-Alarm! Warum eigentlich? Aion, das vokalreiche Online-Rollenspiel, ist das größte in diesem Jahr. Jedenfalls sieht es NCsoft so, die mit Tabula Rasa und Auto Assault gehörig auf die Nase gefallen sind. Dieser neue Versuch mit schicker Grafik, asiatischen Einflüssen und modischen Flügelchen setzt auf die Verbindung von PvP und PvE. Dabei geht es mit bewährten Elementen auf "Nummer sicher". Und nein, das muss ja nicht schlecht sein...

Auf der Innenseite einer geteilten Welt...

 Anstatt auf der Oberfläche des Planeten "Atreia" zu leben, gastieren die beiden Fraktionen "Asmodier" und "Elyos" auf der Innenseite der Welt. Einst waren Nord- und Südpol durch den Turm der Ewigkeit verbunden, doch dies gehört genauso der Vergangenheit an wie die Freundschaft zwischen den beiden Parteien: Die Zerstörung des Turmes entzweite die Welt und ihre Einwohner. Seither sind die Asmodier (Norden) und die Elyos (Süden) erbitterte 
Hinweis: Dieser Test/Ersteindruck basiert auf den Spielerlebnissen von insgesamt vier Personen und reicht bis in den Stufen-Bereich bis 27 (Templer, Jäger, Kleriker). Es dauerte ungefähr zwei Wochen bis Level 25 erreicht wurde, bei drei bis fünf Spielzeit-Stunden pro Tag. In Aion muss etwas mehr Zeit investiert werden als in andere MMOs.
Feinde und mittendrin tummeln sich die drachenartigen Balauer, die in den Fragmenten des Turmes herumstreifen. So oder so: Alle Fraktionen wollen in die "magische Mitte"...

Pracht-Charakter

In dieses kreative Szenario dürft ihr euch als Anhänger der "Asmodier" oder "Elyos" stürzen und trefft auf allerlei Fantasywesen, jedoch solltet ihr ein Faible für asiatisches Kunst- und Charakterdesign mitbringen. Bei der Erstellung eures Protagonisten könnt ihr euch viel Zeit lassen und nahezu jedes Details mit Schiebereglern bestimmen. Anstatt lediglich ein "Gesicht" für euren Charakter auszuwählen, dürft ihr Haare, Farben, Proportionen, Augenbrauenwinkel, Tätowierungen, usw. aus einem reichhaltigen Pool auswählen - dieser Umfang erinnert an Age of Conan oder Champions Online. Leider gibt es nur eine "menschliche" Rasse, die ihr mit dem Editor so zurechtbiegen könnt, dass ihr fast klassische Fantasy-Gestalten wie Zwerge, Elfen oder Halblinge habt. Dennoch ist es schade, dass nur eine Rasse spielbar ist, da ein zweiter Charakter (aka Twink) erneut das bereits bekannte Startgebiet durchlaufen muss. Leuten, die mit ihrer ersten Klasse unzufrieden sind oder die gerne mehrere Charaktere spielen wollen, wird dies sicher sauer aufstoßen. 
In Aion dürften sich die wenigsten Charaktere bei den ganzen Auswahlmöglichkeiten ähnlich sehen.
Zumindest sind die Startgebiete der beiden Fraktionen unterschiedlich und wenn ihr einen Charakter auf Seiten der Eylos erstellt habt, ist es nicht mehr möglich auf dem gleichen Server einen Charakter der Asmodier zu spielen und umgekehrt.

Während die Charaktere mit unzähligen Details übersät sind, wobei die meisten ohnehin nur in der spielerisch unnötigen, aber hübschen Nahansicht zur Geltung kommen, zeigt die zu Grunde liegende CryEngine wie "performant" sie sein kann - ganz im Gegensatz zur Engine-Katastrophe bei Warhammer Online. Aion läuft weitgehend butterweich und das trotz hoher Sichtweite, vieler Effekte und reichlich Gegnern bzw. Spielern. Und die Pracht mancher Landstriche sowie Städte sucht man ansonsten in Online-Rollenspielen vergebens. Doch wo es Licht gibt, ist Schatten nicht fern: Während manche Areale ein fantastisches Flair verströmen, fallen andere Gebiete mit hässlich und niedrig aufgelösten Texturtapeten oder weichgespülten Hintergrundbildern auf. Kleinere Performance-Probleme bleiben meist auf große PvP-Schlachten im Abyss beschränkt. Dennoch liegen Kulisse und Performance innerhalb des Genres weit vorne. Als störend und stellenweise sogar etwas lächerlich empfinde ich hingegen die Kampfsounds, wenn die Waffen aufeinander treffen - das klingt alles andere als brachial.

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Kommentare

Arkune schrieb am
Na ja im Grunde kannst du das schon. Du entscheidest ja weiterhin selbst mit wem du dich abgibst und mit wem nicht.
Gerade bei Fraktionssystemen kannst du dich dem Einfluss anderer eigentlich recht gut entziehen. Es gibt Blocklisten für den Chat und die Welt ist meistens relativ groß, man kann sich aus dem Weg gehen. Ein bisschen anders sieht es bei Open-PvP-Systemen wie Lineage 2 aus aber afaik spielst du davon keines.
IMO ist es eine Frage des Spieldesign zu was die Spieler ermutigt werden und zu was nicht.
Auch wenn ich z.B. botten und RMT nicht gut finde kann ich durchaus verstehen warum gerade in z.B. Aion und Lineage 2 gebottet und RMT betrieben wird. Diese Spiele laden förmlich dazu ein.
Für mich ist das einzige Problem weiterhin der Betrug also z.B. botten, RMT und exploits oder anders gesagt das sich ein Spieler einen unfairen Vorteil gegenüber anderen verschafft.
Du sprichst von der Einhaltung von Regeln. Welche meinst du damit eigentlich z.B. genau? ? Das ein anderer Spieler dir ?dein? Monster nicht stielt, keine Beleidigungen oder irgendwas anderes?
GMs sind in der Regel nicht dazu da zwischenmenschliche Probleme zu lösen, diese können sie nämlich gar nicht richtig beurteilen. Wenn ich mich recht erinnere gibt es dazu sogar einen Einzeiler im Petitionsmenü von Aion in dem darauf hingewiesen wird das GMs sich nicht in Spielerkonflikte einmischen.
Du sagst jemand der ein Problem mit den Hamstern hat sollte das Spiel nicht spielen. Nun ja geht dir das ?Kekekekekekekeke? nicht nach dem hundersten mal etwas auf den Sack?
Du bist aber nicht einer dieser ?Rollenspieler? oder? ? In dem Fall haben wir denke ich zwei grundverschiedene Einstellungen zu MMOs und kommen hier auf keinen Konsens.
unknown_18 schrieb am
Ja, in dem Punkt bin ich inzwischen recht radikal eingestellt, weil anders ließe sich das Ganze nicht verbessern. Wobei die Community an sich schon deutlich besser wäre, wenn die MMOs nicht so unsäglich auf die breite Masse ausgelegt wäre, sondern nur bestimmte Sorten von MMO Spieler ansprechen würden. Leider sind die Publisher aber so Geld geil, das es immer mehr in die Richtung geht und erst dann aufhört, wenn sie merken, dass es nichts bringt. Nur wenn die Vergangenheit allgemein bei Spielen was gezeigt hat, dann dass Publisher nur schwer lernen.
Und eben das ist eine falsche Einstellung, es sollte eben nicht generell alles erlaubt sein, was das Spiel ermöglicht. Im Beispiel mit dem Geisterfahrer zerstört dieser mit seinem Verhalten den Spaß der anderen Spieler ein ernsthaftes Rennen fahren zu wollen. In einem solchen Spiel kann man aber noch halbwegs etwas gegen solche Spieler tun, in dem man solche Spieler kickt. In einem MMO sind aber viel mehr Spieler einem solchen Spieler völlig ausgeliefert und von dem Support des Spiels abhängig, der leider bei MMOs meist mehr schlecht als recht ist. Ansonsten ist man solchen Spielern hilflos ausgeliefert, da man zwar in einer offenen Welt spielt, einem die Freiheiten im Spiel aber nur vorgegaukelt werden. Von einem Sandbox Spiel sehe ich da wenig. In so manchen MMOs, die eben nicht für die breite Masse ausgelegt sind, können Spieler deutlich mehr Kontrolle über andere Spieler haben. Also entweder gibt man den Spielern Möglichkeiten gegen andere Spieler richtig wehren zu können oder man legt deutlich mehr genauere Regeln fest und pocht auf deren Einhaltung. Ein MMO kann aber nicht funktionieren, wenn es keine genauen Regeln gibt und die Spieler machtlos der Gnade des Supports ausgeliefert sind, den man gerade bei den MMOs für die breite Masse vergessen kann (zu viele Spieler für zu wenige GMs).
Arkune schrieb am
Na ja IMO behauptest du das gerade so einfach ohne jedes MMO gespielt zu haben.
So zu spielen wie andere es sich Vorstellen man habe zu spielen und nicht wie man es sich selbst vorgestellt hat halte ich nicht für Ziel eines Sandbox-Spiels. Das Grundziel ist weiterhin Spaß zu haben und jeder hat seine unterschiedliche Auffassung von Spaß.
Das Spieldesign sollte die Spieler dazu ermutigen sich in einer bestimmten Form zu verhalten, da stimme ich überein lasse es aber offen wie das nun auszusehen hätte da es aufs Spiel ankommt, aber mit dem Vorschlaghammer durchprügeln muss einfach nicht sein.
Ich finde du bist zu radikal, zu bürokratisch. So wie es sich anhört willst du so eine Art Utopia was die Community angeht, in dem jeder rechtschaffend gut in deinem Sinne ist.
Um auf dein Rennspiel zurückzukommen: Wenn das Rennspiel einen Falschfahrer nicht ausblendet um Schaden von den anderen Spielerabzuwenden dann gibt es IMO keine Regel die besagt er dürfe nicht andersherum fahren. Der Sinn eines Spiels ist IMO weiterhin Spaß zu haben womit es seinen Zweck erfüllt hätte in besagtem Fall.
Wie gesagt eine Regel die nicht durch das Spieldesign umgesetzt oder unterstützt wird existiert für mich eigentlich nicht.
unknown_18 schrieb am
Im Gegenteil, es wäre ein gutes Spiel, weil die Regeln eingehalten werden und nicht Jeder seine eigene aufstellt. Ein MMO ist kein Spiel wie andere Spiele, MMOs können nur dann funktionieren, wenn die Community funktioniert und die funktioniert in keinem aktuellen MMO richtig. Tun und lassen zu können was einem gerade Spaß macht kann man von mir aus in einem normalen offline Spiel tun, aber nicht in einem online Spiel, da hat Jeder so zu spielen wie es das Spiel vorgibt. Wenn ein Spieler z.B. online in einem Rennspiel ständig in die falsche Richtung fährt um den anderen ins Auto rein zu fahren, dann macht das diesem Spieler in dem Moment sicherlich Spaß, im Sinn des Spieles ist es aber garantiert nicht.
Arkune schrieb am
Wenn der Spieler nicht tun und lassen darf/kann was ihm Spaß macht ist es IMO kein Spiel mehr bzw. ein schlechtes.
Darauf wollte ich hinaus.
Wenn ein bestimmter Aspekt eines Spiels nicht gefällt dafür ein anderer umso mehr ist es vollkommen natürlich den einen zu meiden und mit dem anderen mehr Zeit zu verbringen.
schrieb am