Vorschau: Dead to Rights: Retribution (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Dead to Rights: Retribution
Entwickler:
Publisher: Namco Bandai
Release:
23.04.2010
23.04.2010
Spielinfo Bilder Videos
Ein Cop, ein Hund und eine gute Mischung aus Prügler sowie Shooter gepaart mit filmreifer Action: Das sind die Zutaten der Dead to Rights-Serie, die der USK seit ihrem ersten Teil anno 2002 ein Dorn im Auge ist. Dementsprechend gering stehen die Chancen, dass die HD-Premiere des schlagkräftigen Duos hierzulande in den Regalen stehen wird. Entgeht den deutschen Fans möglicherweise ein potenzielles Highlight?

Ein Hund, ein Mann, eine Mission

Ein kleiner Kutter schippert scheinbar führerlos auf einen Pier zu und kommt im letzten Moment knarrend zum Stehen. Ein 
Ein Cop und sein vierbeiniger Kumpan im Kampf gegen das Verbrechen: Der HD-Einstand von Jack und Shadow ist gelungen, dürfte aber hierzulande vermutlich nur über Importhändler zu kriegen sein.
Mann, schwer verletzt, fällt über die Reling auf die Holzbohlen des Pontons. Die maskierten und geschminkten Punks, die sich ihm nähern, scheinen ihn zu kennen. In jedem Fall schütten sie ihn mit einem Haufen wüster Beleidigungen zu, die auch seinen Hund und dessen zweifelhafte Herkunft nicht verschonen. Doch wo ist der Vierbeiner? Er ist weit und breit nicht zu sehen. Aber zu hören! Mit einem gutturalen Knurren werden zwei eiskalt glühende Augen sichtbar. Kraftlos, kaum hörbar gibt der Mann seinem Gefährten einen Befehl: "Shadow! Kill!" 

Buddy-Movie

Schon seit jeher war Namcos Dead to Rights-Serie (DTR) als kompromissloses Gegenstück zu einschlägigen Cop- bzw. Buddy-Movies à la "Mein Partner mit der kalten Schnauze" (im Original: K-9) oder Scott & Huutsch (Turner & Hooch) zu sehen. Mal in der Rolle des ebenso schlag- wie schusskräftigen Cops Jack Slate unterwegs, der von seinem treuen Vierbeiner unterstützt wird, ab Teil 2 dann sogar aktiv mit Shadow, versucht man, in der an New York angelehnten Metropole Grant City für Ordnung zu sorgen.

An dieser Prämisse hält auch Volatile Games  fest, das nach einem Namco-internen Team für Teil 1 und Widescreen Games bei Teil 2 sowie Rebellion für den PSP-Ableger Reckoning bereits das vierte Entwicklerteam in der DTR-Historie ist. Dass man dabei allerdings für Retribution (DTRR) hinsichtlich Jacks und Shadows Geschichte teilweise mit dem kollidiert, was mit Teil 1 erzählerisch festgelegt wurde, sollte einen nicht stören.

Brachiale Nahkampf-Action wechselt sich ab mit intensiven Schussgefechten.
Man sollte DTRR ähnlich wie Silent Hill Shattered Memories oder auch einschlägige "Remakes" bestimmter Horror-Filme (häufig produziert von Michael Bay) als eigenständiges Werk betrachten, das sich zwar eines bekannten Universums bedient, aber diesem seinen eigenen Charakter verleiht.
Überhaupt hat das bleihaltige Abenteuer von Jack und Shadow zahlreiche Anleihen bei bekannten Film-Stereotypen. So erinnert die Attitüde des Protagonisten an eine Mischung aus Steven Seagal (in seinen besten fünf bis sieben Minuten) und viel Bruce Willis als John McClane: Ein desillusionierter Cop, der nicht nur damit beschäftigt ist, das Verbrechen, sondern auch seine eigenen Dämonen zu bekämpfen. Ein Cop, der immer wieder wegen erhöhter Gewaltanwendung mit seinen Bleistift spitzenden Vorgsetzten aneckt. Ein Cop, der sich nur auf sich, seinen ebenfalls als Cop tätigen Vater sowie seinen Hund verlassen kann.

Reinrassiger Mix

Und nachdem man mit Shadow im ersten Abschnitt als Lebensretter von Jack fungierte und dem gehauchten Befehl seines Herrchens wortwörtlich bis zum letzten folgte, kommt bereits das nächste "Stirb langsam"-Gefühl auf: Im Tutorial muss Jack (ohne den besten Freund des Menschen) in ein Hochhaus eindringen, das von Geiselnehmern belagert wird.  Und auf dem
Man ist auch ab und zu mit dem übergroßen Husky Shadow unterwegs.
Weg in die oberen Stockwerke lernt man mit ihm, wie man seine Gegner nach allen Regeln der Kunst im unbewaffneten bzw. später auch im bewaffneten Kampf fertig macht.

Die Schlagkombinationen, die in alle Richtungen (also auch gegen von hinten angreifende Feinde) möglich sind, gehen locker von der Hand, bieten aber letztlich wenig Tiefgang. Zwar wird das Prügelgeschehen durch einen Block und einen effektiven Konter aufgelockert, dennoch scheint man nicht in die letzte Konsequenz zu gehen. Mit einer Ausnahme: Den Finishern, die Jack meist mit einer wüsten Beschimpfung untermalt und die schonungslos das gesamte Aggressionspotenzial des Polizisten zeigen.

Da werden in Zeitlupe und Nahaufnahme Knochen gebrochen, Tritte verteilt und im Falle der "Waffen-Takedowns" auch mal die Kniescheiben zertrümmert, bevor der finale Rettungsschuss gesetzt wird. DTRR ist nicht zimperlich und erinnert auch hier wieder an B-Film-Kost der späten 90er, die weniger auf Stil, sondern eher auf brachiale Schonungslosigkeit setzte. Das Problem ist nur, dass es letztlich zu wenige Finisher gibt, so dass man sich schnell an ihnen satt gesehen hat. Dass man sie aber dennoch häufig nutzt, liegt daran, dass man auch mit einem Anstieg der Adrenalin-Leiste belohnt wird, die bei Aktivierung in etwa den Effekt der bekannten "Bullet Time" hat.

     

Kommentare

Masta Mace schrieb am
Hab es seit heute, also um den Hund brauch sich keiner Sorgen machen, eher um die Eier seiner Gegner. :hehe:
Han-Han schrieb am
Bin ja eigentlich kein Grafik-Fetischist. Aber das Charakter, Waffendesign sieht ja mal so richtig Billig aus.
Spieletechnisch scheint es sich nicht von seinen Vorgängern auch nicht Großartig zu Unterscheiden, einzig vielleicht noch die Hunde-Abschnitte.
Schade eigentlich denn das Setting so gefällt mir ansonsten. Und ich finde gerade DTR muss wahres Popcornkino äh Popcornabende durch brachiale Grafik und brachiales Gameplay, hervorbringen.
MØnd©LØud schrieb am
wenns ein highlight wird,ists importiert für ps3 ,die hats ja nich so mit den regionalcodes :wink:
Minando schrieb am
Wird wohl eher so sein dass der Wauwau den bösen Buben wehtut als umgekehrt (beisst du schinken aus der hose spart sich herrchen chappi-dose...oderso)
Jazzdude schrieb am
steamx hat geschrieben:
Jazzdude hat geschrieben:Also nach den ersten Videos war ich etwas misstrauisch, aber das liest sich doch ganz gut.
Auf jeden Fall mal auf meine Watchlist das ganze
Du weißt wie das mit Trailern ist; man bekommt einfach ein ganz falsches Bild. Solange ich keinen Gameplay Video oder Test der Vollerversion sehen/lesen kann werde ich meine Finger brav von dem Spiel lassen.
Bei Metro kann ich dir gar nicht zustimmen. War für mich eigentlich direkt kalr, dass das ein nettes Spiel wird ;)
Naja also nach dem Gamestartest war ich doch recht von der wirklich positiven Bewertung überrascht. Nur solls ja erschreckend kurz sein.
Aber ich glaub da sind wir im falschen Forum
schrieb am