Vorschau: Ninja Gaiden 3 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Ninja Gaiden 3 (Action-Adventure) von Tecmo Koei
Ninja Gaiden 3
Entwickler:
Publisher: Tecmo Koei
Release:
23.03.2012
23.03.2012
Q4 2012
Spielinfo Bilder Videos
Die Ninja Gaiden-Serie steht für schnelle und blutige Action. Und natürlich für einen fordernden Schwierigkeitsgrad, der die Spreu vom Weizen trennt. Ryu Hayabusa und sein Katana sind nichts für Weichspieler, sondern nur für die harten Zocker. Mit dem dritten Teil versucht man einen gefährlichen Spagat: Einsteiger sollen genauso gut mit dem Meuchelmörder zurechtkommen wie die Fans. Kann das gut gehen?

Paar warme Worte

Video
Der angestrebte "Japanese Dark Hero"-Ansatz ist nicht zu spüren, die Action wird überzeugend inszeniert.
Bevor ich bei einem Event in Hamburg Hand anlegen und mit Ryu Hayabusa auf einer Reihe von Militärbooten für Unruhe sorgen konnte, richtete Yosuke Hayashi von Team Ninja ein paar Worte an mich und die versammelten Kollegen. Dem Lead Producer von Ninja Gaiden 3 (NG3) war es wichtig, einige Spielkonzepte darzulegen und Stellung z.B. zum neuen Hero-Modus zu nehmen. Dahinter verbirgt sich ein neuer, sehr niedrig angesetzter Schwierigkeitsgrad, der sich vornehmlich an Spieler richtet, die mit der knallharten Serie noch nicht zu tun hatten. Nicht einmal die Ankündigung, dass man auf der PS3 auch Move unterstützen würde, hat die Fans so in Wallung gebracht wie der Heldenmodus mit seinem halbautomatischen Block- und Ausweichsystem. Denn konnte man sich bislang der bewundernden Blicke sicher sein, wenn man im Freundeskreis verkündete, dass man Ninja Gaiden (ganz gleich welchen Teil) erfolgreich bewältigt hat, muss man nun Angst haben, dass jeder Anfänger das Ende sieht – womöglich ohne große Anstrengung oder aus Frust zerstörter Gamepads. Die Ehre der Hardcore-Zocker steht auf dem Spiel.

Anspruch...

Dessen scheint sich Hayashi-San durchaus bewusst zu sein. Denn er wurde nicht müde zu betonen, dass der Hero-Modus nicht eingebaut wurde, um die Fans der Serie zu beschneiden, sondern eher, um neue Fans zu gewinnen, die bislang von dem (vollkommen gerechtfertigt verdienten, Anm. d. Red.) Ruf der Serie abgeschreckt wurden.
Nach einer längeren Auszeit ist Ninja Ryu Hayabusa wieder in seinem Element.
Nach einer längeren Auszeit ist Ninja Ryu Hayabusa wieder in seinem Element.
Denn man sei sich der Erwartungen der Fans sowie der Verpflichtung ihnen gegenüber bewusst. Bereits der "normale" Modus werde das bekannte Spielerlebnis gewähren und wem das nicht reicht, der soll sich auf "hart" die Zähne ausbeißen können. Auch sonst seien die besten Teile der Ninja Gaiden-Erfahrung auch hier zu finden: "Blut, Over-the-Top-Action, Gewalt".

Und das, obwohl die Serie mit dem dritten Teil inhaltlich andere Wege beschreiten möchte. Dabei müssen Spieler allerdings keine Angst haben, dass das Schwertkampf-Spektakel zu einem Kindergarten-Ausflug verkommt. Zwar kann man im Gegensatz zu den Vorgängern keine Körperteile mehr abtrennen, dennoch möchte man den Spieler durch eine neue Tiefe innerhalb der dargestellten Gewalt noch stärker ins Geschehen ziehen.  Spätestens hier war bei mir als Fan von nahezu allem, was mit Pixelblut zu tun hat, meine Neugier wieder geweckt.

Doch auch die anderen Ansätze klingen interessant: Hayashi, der bereits unter Tomonubu Itagaki an Ninja Gaiden 1 mitarbeitete (damals verantwortlich für Gegner-KI und Kampfdesign), möchte den Protagonisten nicht wie bisher als unbesiegbare und emotionslose Kampfmaschine verstanden wissen. Er möchte ihn menschlicher darstellen, er soll mit seinen Opfern leiden.
Mit gutem Timing sowie Studium des Angriffsschemas lässt sich jeder Boss besiegen.
Mit gutem Timing sowie Studium des Angriffsschemas lässt sich jeder Boss besiegen.
Dazu soll er nicht nur im Laufe der Zeit seine Maske verlieren, sondern bekommt einen verfluchten rechten Arm. Dieser ist als Bild für die Schmerzen seiner Opfer zu verstehen: Je mehr Tote er  hinter sich zurück lässt, umso stärker setzt der Fluch ihm zu. Die Konsequenzen seiner Tat seien allgegenwärtig. Man möchte Ryu Hayabusa als "Japanese Dark Hero" inszenieren, als zerrissene Figur, die Böses tut, um das Gute siegen zu sehen.

... und Wirklichkeit

Bei dem darauf folgenden Angriff auf eine Reihe von Militärbooten war von diesen hehren Ansätzen jedoch kaum etwas spürbar. Ob es jetzt daran lag, dass man ohne erzählerische Einführung in die Action geworfen wurde oder daran, dass Worte letztlich nur Schall und Rauch sind, sie aber geeignet sind, auf einer Präsentation das Interesse zu wecken, lasse ich an dieser Stelle offen. Ich baue darauf, dass die Testversion Aufschluss darüber gibt.

Kommentare

Tante Inferno schrieb am
Obscura_Nox hat geschrieben:Ich bin ja eigentlich niemand der anderen es unter die Nase reibt wenn ich Recht hatte...
Was sag ich da, natürlich bin ich so einer. Told you its gonna suck, auch wenn ich mir selbst anderes erhofft hätte.
Leider hattest Du recht, und Deine Unkenrufe haben sich nun als erfüllte Prophetie bewiesen.
Mir wärs verdammt lieb gewesen, hätte man das Konzept von Sigma 2 weiterverfolgt, sprich: Ebenso Hardcore wie immer und mit allem drum und dran, was zum Konzept dazugehört, aber eben auch mit einem einfacheren, jedoch noch durchaus forderndem (vor allem bei Bosskämpfen, pfuh...), aber fairem Modus für die Käyschuals wie Meinereiner.
Dennoch gebe ich dem Spiel eine Chance und werde es mir besorgen, wenn die Preise gefallen sind. Ich denke, dass es mir gefallen wird. *wegrenn* ^^
Obscura_Nox schrieb am
Ich bin ja eigentlich niemand der anderen es unter die Nase reibt wenn ich Recht hatte...
Was sag ich da, natürlich bin ich so einer. Told you its gonna suck, auch wenn ich mir selbst anderes erhofft hätte.
DrPuNk schrieb am
Oje, habs irgendwie geahnt das NG3 schrottig wird. Gerade den englischen IGN Test (30 von 100) und den Gamepro Test gelesen (67). Und sowas bei Seiten, die meist Überbewerten.
Wundern tut mich das nicht, Baby-Modus, nur das Schwert als Waffe, keine Körperteile absäbeln ( :( ), Schlauchlevels, ohne Hirn durchmetzeln.
Aber was sollte man auch ohne Tomonobu Itagaki erwarten....
Tante Inferno schrieb am
Öhm... NG Sigma 2 für die PS 3 bot ja schon die Schwerigkeitsstufe "leicht"? Wo also liegt das Problem? Für mich als weder Core- noch Casualzocker war dieser Schwierigkeitsgrad genau richtig, und er ist immer noch alles andere als eben "leicht", sondern immer noch sehr fordernd. Zu Ende gespielt habe ich dieses tolle Game noch nicht, stecke noch in einem Endbosskampf fest (zwei Zwillinge, einer kämpft am Boden, der andere aus der Luft). Brauche eine Pause, danach versuche ich es nochmals bis zum bitteren Ende.
Ich verstehe dieses "buhuhuuuu..." der Superhyperhardcorezockerelite einfach nicht. *kopfschüttel* Wenn's nach Euch ginge, wäre mir das persönlich grandioseste Spielerlebnis verweigert geblieben, nämlich "Bayonetta" auf einer Stufe unter "normal" (war glaube ich "leicht", "Anfänger" ja gab's auch noch). Auch ein NG gönnt Ihr den älteren, berufstätigen, nicht-mehr-ganz-so-viel-Zeit-habenden Zockern nicht. Alle, die kein anderes Hobby als Gamen haben, sind aus Eurer Sicht Casuals, Weicheier. Wisst Ihr, was Ihr seid? Verbohrte Egoisten. :)
Ich freue mich sehr über diese Meldung, NG3 ist für mich als Hack 'n' Slay-Fan ein Pflichtkauf. Werde ich mit demselben Genuss spielen wie MediEvil, Onimusha, Genji, GoW, Dante's Inferno, El Shaddai, Bayonetta. *zungerausstreck*
schrieb am