Vorschau: Binary Domain (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Binary Domain: Ein Spiel der Zukunft?
Binary Domain
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
24.02.2012
24.02.2012
24.02.2012
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ab 12,99€
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„Binary Domain“... der Name klingt so nichtssagend, man hätte das Spiel glatt „Roboteraction“ taufen können. Andererseits: Schon die Serie, die das Team zuvor entwickelt hatte, hieß einfach nur „Yakuza“ - und die hatte es spielerisch faustdick hinter den Ohren. Was will Binary Domain also sein? Ist es einfach nur ein Shooter, mit dem Sega die Europa- und Amerikatauglichkeit seiner Entwickler ausloten will?

Ost trifft West

Der spielerische Leiter und Produzent Toshihiro Nagoshi  spricht ganz offen von der Annäherung an Gears of War, will aber gleichzeitig Westliches mit Östlichem verbinden. Und genau wie in seinem Yakuza will er viele Elemente miteinander verbinden. Und so gibt es Bosskämpfe gegen gigantische Riesenroboter. Es gibt eine Rutschpartie entlang einer Dutzende Stockwerke tiefen Mauer. Es gibt eine Speedbootfahrt, wechselnde Teammitglieder und Geld für Abschüsse, von dem bessere Waffen und Ausrüstung bezahlt werden. Das alles nur in den ersten paar Stunden - auf lange Sicht soll es eine
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"Das Zeitalter der Maschinen" - so stellen es sich die Yakuza-Macher vor.
Achterbahnfahrt durch die Welt der Actionspiele werden.

Ganz wichtig ist Nagoshi aber auch die Gruppendynamik: Teammitglieder sollen nicht nur auf Sprachbefehle reagieren, sie sollen sich mit ihren Aussagen und ihrem Verhalten auch dem Verhalten und den Äußerungen des Spielers anpassen. Sie reagieren etwa zerknirscht, wenn man ihnen nicht zu Hilfe kommt oder wenn man auf sie schießt. Und sie stellen Fragen, deren Antwort die Sympathiewerte steigen oder fallen lassen.

Die Armee der Zukunft

Aber von welchem Team ist überhaupt die Rede? Was ist das für eine Truppe, die im Tokio des Jahres 2080 gefährliche Androiden ausschalten soll? Es ist ein bunter Haufen, der sich hier zusammenrauft: Dan Marshall und Kumpel Big Bo werden in ein Tokio geschickt, das zum großen Teil vom Meer überschwemmt wurde. Klassisch: Während einfache Menschen in den Ruinen des heutigen Tokio wie in Slums leben, hat es sich die Mehrheit in neu erschaffenen Hochebenen bequem gemacht. Unten ist es grau, kalt und dreckig. Oben beherrscht weißer Hochglanz das Bild. Doch die gesellschaftlichen Probleme stehen scheinbar nicht im Vordergrund. Im Zentrum steht die Frage, wie menschlich künstlich
Mensch oder Maschine? Genau wie Blade Runner oder Ghost in the Shell geht Binary Domain der bekannten Frage nach.
Mensch oder Maschine? Genau wie Blade Runner oder Ghost in the Shell geht Binary Domain der bekannten Frage nach.
erschaffene Lebewesen sein dürfen. Androiden, die wie Menschen aussehen, die sich sogar selbst für Menschen halten, dürfen etwa nicht hergestellt werden. Es gibt sie aber und so erhält Dan den Auftrag, das Problem zu lösen.

Rick Deckard, Data, Motoko Kusanagi und wie sie alle heißen... wovon Binary Domain erzählt, hat man längst tausendmal gehört, gelesen oder gesehen: Alles dreht sich um die menschelnden Androiden. Es würde mich nicht wundern, wenn Dan selbst aus Metall und Draht bestünde. Mindestens einen Cyborg dürfte es in seinem Team mit Sicherheit geben. Ich mag das Szenario - mitgerissen hat mich seine tausendste Auflage in den ersten Stunden allerdings nicht. Kann Nagoshi dem vertrauten Fundament vielleicht später noch ungewöhnliche Facetten entlocken? Immerhin hat er bis zum Ende der Vorschau-Version bereits zwei Momente inszeniert, die auf drastische Art und Weise das Schicksal der künstlichen Menschen verdeutlichen. Androiden werden offenbar so geächtet, dass sie schonungslos hingerichtet werden. Ist die harte Inszenierung Selbstzweck oder baut Nagoshi auf diesem Weg ein cleveres Drama auf? Das Vorschau-Spiel endet leider, als der Trupp gerade in den heilen oberen Ebenen ankommt und die eigentliche Geschichte zünden könnte.


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Kommentare

KingDingeLing87 schrieb am
Die Thematik des Spiels, ist nun wirklich nicht mehr die neuste.
Trotzdem, finde ich das alles noch interessant genug, um mich auch damit in diesem Spiel zu beschäftigen.
Was ich bisher von dem ganze gesehen habe, sieht jedenfalls ganz nett aus.
Das die Action nur Mittelmaß ist, damit kann ich Leben.
Das dieses Beziehungs Feature zwischen den Kameraden auch ehr oberflächlich ist, ist auch noch ok.
Man wird sehen, wie das alles im fertigen Spiel werden wird.
P.S.
Auch auf die ach so super geile KI, mit der Capcom immer wirbt, bin ich gespannt. Denn das, hört sich wie das gewohnte Marketing Geschwafel an.
NekuSoul schrieb am
Psydoc hat geschrieben:was is da bitte so schlimm an dem bild? aber es ist nun mal wie es immer ist, es gibt immer irgendwo irgendwelche moralapostel..
Nicht dass mich dass Bild jetzt moralisch störte, aber irgendwie war es einfach hässlich, wobei, ist dann ja passend zum neuen 4P-Design. :lol:
Scherz beiseite:Dass Bild sah irgendwie doof aus, gerade dass Auge und die (fehlende) Nase sahen so unrealistisch aus, zudem gab es im Bericht (meiner Meinung nach) 1000x bessere Bilder.
FreshG schrieb am
Es sieht nicht schlecht aus aber ganz überzeugt bin ich auch noch nicht
Nyhmeria schrieb am
Hademe hat geschrieben:da bin ich aber echt mal gespannt.... vom setting her eigentlich genau mein ding...
Geht mir genauso^^. Ich verzeihe da auch dann Gerne einige Macken in der Steuerung, wenn die Story überzeugen kann. Bei Alpha Protocol, dass ja auch von Sega herausgebracht wurde, konnte mich die an einigen Stellen wirklich hakelige Steuerung auch nicht abschrecken ;).
Allgemein finde ich es schade, dass japanische Entwickler immer mehr versuchen "westlicher" zu werden oder meinen werden zu müssen. Ja die Gewinne jap. Titel gehen zurück, aber da kann ja eigentlich nicht das Allheilmittel sein, dass man einfach andere kopiert. Ich mag den japanischen Erzählstil und ich finde er hebt sich oft angenehm ab durch interessante Ideen und unerwartere Wendungen. Was hab ich damals beispielsweise "Code Geass" (Animee Serie) verschlungen, das mich mit dem wendungsreichen "Katz und Maus" Spiel wirklich begesitert hat und dem daran angeschlossenen Charakterdramen.
schrieb am