Vorschau: Turning Point: Fall of Liberty (Shooter)

von Paul Kautz



Turning Point: Fall of Liberty
Entwickler:
Publisher: Codemasters
Release:
14.03.2008
14.03.2008
14.03.2008
Spielinfo Bilder Videos
Was-wäre-wenn-Szenarien sind immer ein großer Spaß: Was wäre, wenn Deutschland im letzten Jahr noch diese eine Minute der Verlängerung durchgehalten hätte? Was wäre, wenn Shigeru Miyamoto sich dazu entschlossen hätte, statt Spieldesigner Lokomotivführer zu werden? Und ein Thema, das die Phantasie von Sci-Fi-Autoren schon seit langer Zeit anregt: Was wäre, wenn der Zweite Weltkrieg nicht so ausgegangen wäre, wie es in den Geschichtsbüchern steht?

Der Führerbunker am Broadway

Was wäre, wenn die Nazis über die Allianz triumphiert hätten? Dieses schauderliche Szenario bildet die Grundlage für Turning Point: Im Jahre 1931 wurde der spätere britische Premierminister und Kriegsheld Winston Churchill in der New Yorker 5th Avenue von einem Taxi angefahren. In der Realität hat er überlebt (und musste künftig einen Gehstock als Laufhilfe benutzen), doch in der Welt von Turning Point wurde er durch diesen Unfall getötet. Durch diesen Vorfall gab es keine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede, zogen die britischen, amerikanischen und französischen Streitkräfte nie gemeinsam gegen Hitler in den Krieg, fand die Invasion der Normandie nie statt. Und so zieht Hitlers Streitmacht, mittlerweile in
Verkehrte Welt: In Turning Point greift Hitler in den frühen 50er Jahren Amerika an.
einer technologisch und strategisch überlegenen Stellung, am 7. Dezember 1951 in einer Blitzaktion gegen Amerika - genau gesagt gegen New York. Dort muss er aufgehalten werden, bevor das Hakenkreuz vom Weißen Haus herab wedelt und Manhattan von einer Atombombe ausradiert wird.

In diesem Crimson Skies-ähnlichen Alternativuniversum übernehmt ihr nicht etwa die Rolle eines gestählten US-Marines, sondern die von Dan Carter - einem Bauarbeiter, der sich gerade auf dem Gerüst eines Hochhauses in New York tummelt, als um ihn herum als Kriegschaos ausbricht. Bevor alles kollabiert und er schnell und nachhaltig mit dem Boden Kontakt aufnimmt, klettert er lieber schnell nach unten. Auf dem Weg da hin, dem gut integrierten Tutorial, bringt euch Entwickler Spark Unlimited die Besonderheiten der Steuerung näher: Ihr könnt an Geländemauern herumklettern, vorsichtig über enge Balken balancieren und unaufmerksame Gegner von hinten erledigen. Einer davon landet praktischerweise mit seinem Fallschirm direkt vor eurer Nase, woraufhin ihr ihn ein bisschen würgen, ihm die MP abnehmen und schließlich mit einem unfreundlichen Tritt in Richtung Muttererde befördern könnt. Bei dieser Gelegenheit lernt ihr eine von mehreren Dutzend vorgefertigter Todesanimationen (plus Ragdoll-Physik) kennen, die je nach Situation abgespielt werden - oder wie es Entwickler Dean Martinetti formuliert: »Death is context-sensitive«. Da das Game einige Jahre nach dem bekannten WW2-Szenario spielt, hat sich auch die Technologie erheblich verändert: So zieht ihr mit bekannt wirkenden, aber weiterentwickelten Waffen wie der MP 50 (dem Nachfolger
Da war ich doch schon mal: Die Entwickler lassen Metropolen wie New York oder Washington durch viele Touristenattraktionen glaubwürdig wirken.
der bekannten MP 40) in den Krieg gegen Einheiten wie den »Nachtjäger«-Elitesoldaten (mit Infrarot-Sichtgerät), den gigantischen »Maus«-Panzer oder den schwer bewaffneten »Angriffs-Luftschiff«-Zeppelin - teilweise echte Entwicklungen, die im Dritten Reich entweder als Blaupause oder sogar schon als Prototyp existierten, aber nie im Schlachtfeld zum Einsatz kamen.

Von »Nachtjagern« und »Angriff Luftshiff«

Abgesehen vom Szenario erinnert vieles von Turning Point an die Call of Duty-Serie - kein Wunder, hat Spark Unlimited doch vorher das Konsolen-CoD »Finest Hour« entwickelt. Es gibt sehr viele geskriptete Szenen, die für Atmosphäre sorgen (Gebäude brechen dramatisch zusammen, Luftkämpfe erhellen den Himmel), Zeppeline schaben majestätisch durch den Himmel, Düsenjäger fauchen rasant am Kopf des Spielers vorbei. Es gibt keine Heilpäckchen, stattdessen verfärbt sich der Bildschirm bei Treffern immer roter - bis es entweder irgendwann vorbei ist oder der Protagonist ein ruhiges Eckchen findet, in dem er mal durchatmen kann, woraufhin es kerngesund weitergeht. Die Entwickler wollen das HUD auf die nötigsten Infos beschränken und sonst Spielgrafik pur liefern, außerdem verspricht das Game völlig linear zu werden - Serientradition eben. Auch wenn ihr anfangs allein gegen die Fifties-Nazis antretet (ihr dürft nur zwei Waffen sowie ein paar Granaten tragen), werdet ihr in späteren Aufträgen von Guerilla-Genossen begleitet, über die ihr allerdings kein Kommando habt. Leider wird es das wohl auch nicht im Mehrspielermodus geben, denn die Entwickler haben keine Kooperativ-Variante auf ihrer ToDo-Liste - andererseits haben sie während der Präsentation komplett auf Multiplayer-Details verzichtet, so dass noch Hoffnung bleibt.

Waffen und Gegner entstammen den Blaupausen von tatsächlich geplantem Kriegsgerät, das nie auf realen Schlachtfeldern zum Einsatz kam.
Die Nutzung der aktuellen Unreal-Technologie steht Turning Point gut, aber das gezeigte Ergebnis (Prä-Alpha-Fassung) pendelte sich in der Qualität etwa auf dem Niveau von Call of Duty 3 ein. Da das Game in bekannten Städten wie New York oder Washington spielt, haben die Entwickler sich an den echten Vorlagen orientiert und viele Touristenattraktionen wie die Freiheitsstatue, das Empire State Building, das Washington Monument oder das Weiße Haus eingebaut. Viele Effekte wie Feuer, Regen oder dicke Explosionen sehen bei Tag und bei Nacht gut aus, bringen die aktuelle Version aber noch gehörig ins Ruckeln. Interessant ist die Mischung der Perspektiven: Normalerweise ballert ihr aus der Ego-Ansicht (ohne Fadenkreuz), zu bestimmten Anlässen (Klettern an Fassadenwänden, Nahkampf, Überwältigen von Gegnern) schaltet das Programm in eine Außenansicht um. Apropos Nahkampf: Hier gibt es nicht den üblichen Kolbenschlag, sondern eine kurze, von »Quicktime Reactions« gesteuerte Animation, in der ihr den Gegner entwaffnet und umhaut.

         
 

AUSBLICK



Man muss Spark Unlimited großen Respekt dafür zollen, dass sie sich an ein kreatives Szenario wagen - normalerweise sind derlei Alternativuniversen für die Masse so reizvoll wie Schwarz-Weiß-Spiele ohne Ton. Unter der interessanten Oberfläche verbirgt sich offensichtlich jedoch ein eher konservativer, flott spielbarer Shooter in der Tradition von Call of Duty oder Medal of Honor, also genau das Opium, nach dem das Volk begehrt - ein durchaus reizvolles Experiment. Stellt sich nur die Frage, ob die Entwickler es schaffen, die Intensität der WW2-Schlachtfelder in innerstädtische Szenarien wie New York oder Washington zu packen.Ersteindruck: gut

Kommentare

Smul schrieb am
PowerMC hat geschrieben:Paul Kauz Ersteindruck: gut. lol das spiel ich MEGA sch....... so ein sch..... habe ich schon lange nicht gesehen (Shooter in der Tradition von Call of Duty oder Medal of Honor lol Paul sehe ich nicht so) -( also genau das Opium, nach dem das Volk begehrt ICH LACH MICH WEG ICH BRAUCH SO WAS NICHT sorry Paul du hast den falschen beruf bei spielen hast du nicht so den durchblick.
mfg
Hä?
Dir ist schon bewusst, dass das lediglich eine Vorschau war? Das Spiel hat damals halt während der Präsentation einen brauchbaren Eindruck gemacht. Ist ja auch schon eine ganze Weile her. Worauf willst du hinaus?
PowerMC schrieb am
Paul Kauz Ersteindruck: gut. lol das spiel ich MEGA sch....... so ein sch..... habe ich schon lange nicht gesehen (Shooter in der Tradition von Call of Duty oder Medal of Honor lol Paul sehe ich nicht so) -( also genau das Opium, nach dem das Volk begehrt ICH LACH MICH WEG ICH BRAUCH SO WAS NICHT sorry Paul du hast den falschen beruf bei spielen hast du nicht so den durchblick.
mfg
Noisyboy schrieb am
das spiel entäuscht in jeder hinsicht.
weiss garnicht wo ich anfangen soll:
-richtig schlechte KI
-waffen wurden sehr schlecht umgesetzt
(grafik und funktion)
-story ?? gut gedacht ... schlecht gemacht !!!
-spielgrafik nervt einfach nur
-total unrealistisch
-überhaupt nichts neues
es war einfach nur alles schlecht ... :evil:
[/b] SCHEISSE
Gamersuchti schrieb am
Na gut die Story ist mal anders aber wird bestimmt schon wieder ein langweiler 2 Weltkrieg Egoshotter. Nur eben mit anderen Schauplätzen. Hoffentlich stecken die Entwickler vielel neue Ideen rein!
DrkJ_Thor schrieb am
Nachdem ja nun die Vollversionen raus sind.. selten so enttäuscht worden von einem Spiel auf das ich mich die ganze Zeit richtig gefreut habe... :(
schrieb am