Auf nach Silent Hill
Endlich lädt Konami gruselfreudige Xbox-Besitzer auch ins neblige Silent Hill ein, wo sich James Sunderland auf die Suche nach seiner verstorbenen Frau Mary macht. Dabei durchlebt er einen Alptraum, der den Sinn für die Realität immer mehr verschwimmen lässt und den Spieler mit subtilen Schockmomenten an die Grenze der nervlichen Belastbarkeit führt. Skurrile Wesen bevölkern den einst idyllischen Urlaubsort, undurchsichtige Charaktere scheinen James nur noch weiter in die Irre zu führen und jede Antwort wirft neue Fragen auf. Aus der Suche wird schnell ein Kampf ums Überleben, bei dem nichts ist, wie es scheint und aus dem es kein Zurück gibt.
Unterwegs mit Maria
Der Horrortrip, den James dabei durchlebt, ist identisch mit dem, der ihn schon vor einem Jahr auf der PlayStation 2 erwartet hat. Lediglich ein zusätzliches Ende, das es in ähnlicher Form schon in Silent Hill auf der PSone gab, wartet nach mehrmaligem Durchspielen auf unermüdliche Alptraumforscher. Neu ist auch das bereits zu Beginn anwählbare Exklusiv-Szenario Born from a Wish, in dem Ihr die psychisch labile Maria ein Stück weit durch Silent Hill begleitet. Dieser knapp zweistündige Ausflug bietet neue Schauplätze, Waffen, Gegenstände, Rätsel und Storyelemente - rechtfertig aber keinen Neukauf für Kenner des Originals. Dazu ist das Abenteuer viel zu kurz, geradlinig und unspektakulär. Eigentlich gibt es mit dem Baldwin-Haus nur eine wirklich neue Location, wo trotzdem die meisten Türen verschlossen bleiben, keine neuen Gegner warten, Schockmomente Mangelware sind, der Hausbesitzer unentdeckt bleibt und es quasi nur ein Rätsel zu lösen gibt. Zudem wurde die interessante Making-of-DVD des PS2-Originals wegrationalisiert, was den Umfang trotz Bonus-Szenario wieder relativiert.
Der kleine Unterschied
Technisch wurde Inner Fears nur dezent aufpoliert: verbesserte Lichteffekte, ein 60Hz-Modus und Dolby-Digital-Sound sind nette, aber vorwiegend unbedeutende Verbesserungen, die im tadellos präsentierten Original eigentlich niemand vermisst hat. Darüber hinaus fallen die seltenen Ladezeiten auf der Xbox nun kürzer aus und der umstrittenen Störfilter, der absichtlich für eine grieselige Bildwiedergabe sorgt, lässt sich nicht erst nach einmaligem Durchspielen, sondern schon von Beginn an deaktivieren. Die Steuerung fällt dagegen Pad-bedingt etwas umständlicher aus - zumindest bei seitlichen Schritten und 180°-Drehungen. Im Gegenzug benötigt man durch die analoge Abfrage des linken Mini-Sticks jetzt keine Extrataste mehr, um zwischen Gehen und Rennen zu wechseln. Auch Heilungen sind nun ohne Inventaraufruf möglich. Am Gameplay selbst wurde hingegen nichts verändert.