Test: Tiger & Dragon (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Tiger & Dragon
Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
27.11.2003
15.01.2004
Spielinfo Bilder  
Im Jahr 2000 konnte Ang Lee mit dem Film Crouching Tiger, Hidden Dragon (in Deutschland Tiger & Dragon) ein cineastisches Meisterwerk schaffen, das u.a. mit vier Oscars prämiert wurde. Mit einigen Jahren Verspätung trudelt nun das Spiel zum Film ein und möchte mit interessanten Choreografien die Atmosphäre des Filmes auf PS2 und Xbox bringen. Ob das Vorhaben gelungen ist, erfahrt ihr im Test.

Klauenloser Tiger

Obwohl sich Genki redlich Mühe gibt, die Atmosphäre des Films auf die Konsolen zu transportieren und sich dabei sowohl originaler Filmausschnitte als auch durchschnittlicher Rendersequenzen bedient, bleibt das Vorhaben schon an der Startlinie im Morast unausgereiftem Gameplays stecken.

Vom Grundprinzip her ein dreidimensionaler Prügler, seid ihr im Laufe des Spiels mit allen bekannten Charakteren aus dem Film unterwegs, um alles niederzustrecken, was sich euch in den Weg zu stellen wagt.
Und ansatzweise kann die Mischung aus Schwertkampf und Handkantengefechten auch Spaß machen. Zumindest, bis man nach wenigen Minuten feststellt, dass taktisches Vorgehen in den Kämpfen keinesfalls gefragt ist. Stattdessen ist Buttonmashen angesagt, bis das Pad qualmt.

Erinnerungen an den Film werden wach. Doch was als Standbild spektakulär aussieht, wird nicht nur durch die grottenschlechte Kameraführung schnell langweilig.

Drache ohne Feuer

Die Steuerung auf beiden Systemen eingängig gestaltet und kann im Zusammenspiel mit dem interessanten Konter-Feature hin und wieder für sehenswerte Kampfsequenzen sorgen.  Doch unter dem Strich bleibt ein äußerst schaler Geschmack zurück.

Denn hätte sich Genki darauf konzentriert, die Kämpfe imposanter und taktischer zu gestalten, anstatt krude Jump&Run-Einlagen einzubauen, die eigentlich überhaupt keinen Sinn erfüllen, außer das aus dem Film bekannte spektakuläre Fliegen äußerst unspektakulär umzusetzen, hätte vielleicht sogar etwas aus dem Spiel werden können.

Billige Jump&Run-Sequenzen erweisen sich eher als Stolperstein denn als willkommene Abwechslung!

So aber schlägt man sich wahnsinnig unmotiviert durch einen Abschnitt nach dem anderen, muss immer wieder einen schon geleerten Abschnitt nochmals durchqueren, um zum Ausgang zu kommen, zerstört hin und wieder ein paar Teile der Umgebung und fragt sich spätestens nach einer Stunde, wieso man immer noch vor dem Spiel sitzt, wenn man sich doch genau so gut den Film anschauen könnte und dabei noch mehr Spaß hätte.

Dass man häufig mit verschiedenen Charakteren immer wieder die gleichen Abschnitte erledigen muss, bei denen die Aufgaben nur unwesentlich variieren, ist ebenfalls ein Punkt, der für unausgereiftes Spieldesign spricht.

Kommentare

Seniorcoconut schrieb am
Der Film ist ein absolutes Meisterwerk, sowiso viel zu genial und vielschichtig um ein Prügelspiel draus zu machen, ich bin zwar ein Spielefreak aber man muss wirklich nicht jedes Thema zu nem Game verwursten. :(
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Im Jahr 2000 konnte Ang Lee mit dem Film Crouching Tiger, Hidden Dragon (in Deutschland Tiger & Dragon) ein cineastisches Meisterwerk schaffen, das u.a. mit vier Oscars prämiert wurde. Mit einigen Jahren Verspätung trudelt nun das Spiel zum Film ein und möchte mit interessanten Choreografien die Atmosphäre des Filmes auf PS2 und Xbox bringen. Ob das Vorhaben gelungen ist, erfahrt ihr im Test.
schrieb am