Test: Fallblox (Logik & Kreativität)

von Jan Wöbbeking



Fallblox (Logik & Kreativität) von Nintendo
Fallblox
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
15.11.2012
Spielinfo Bilder Videos

Vor einem Jahr strapazierte Pullblox die Gehirnzellen von 3DS-Besitzern, jetzt ist Nachschub da: Fallblox erscheint wie der Vorgänger als Download im Shop. Auf Bildern wirken die neuen Schiebepuzzles wie ein bloßes Add-on, doch die Entwickler haben ein paar clevere Neuerungen parat.



Bis der Groschen fällt

Video
Kleiner Kniff, große Wirkung: Zieht man den Boden unter hohen Blöcken weg, knallen sie auf den Boden.
Das Prinzip ist so schlicht und süchtig machend wie im Vorgänger: Der kleine Sumo-Ringer Mallo muss einen Schwarm verscheuchter Vögel retten, welche es sich natürlich auf den höchsten Blöcken diverser Puzzles gemütlich gemacht haben. Also schiebt er erreichbare Steine so lange umher, bis der Weg frei ist. Zum Abschluss hüpft er über die selbstgebaute Treppe bis zur Spitze und schnappt sich den gefiederten Querulanten.

Die wichtigste Änderung steckt im Namen: Neuerdings fällt ein Block auf den Boden, wenn man ein darunter liegendes Exemplar wegzieht. Anders als bei Boom Blox passiert das nicht physikalisch korrekt. Die oberen Steinchen poltern nicht unorganisiert herunter, sondern klatschen schnurgerade nach unten auf das flache Spielfeld. Außerdem kann Mallo die Steinchen diesmal freier bewegen. Im Vorgänger zog man die eckigen Blöcke wie eine Schublade aus der Rückwand. Diesmal kann man sie frei auf dem Spielfeld umher schieben, bis sich eine passende Treppe bis zur Spitze gebildet hat. Technisch hat sich kaum etwas getan: Nach wie vor tapst der putzige Protagonist vor kargen Hintergründen umher. Auch die vergnügten Chiptune-Melodien und Soundeffekte erinnern an die aus Pullblox.

Um die Ecke gedacht

Wenn Mallo auf einem Block steht, kann er auch daneben stehende verschieben.
Wenn Mallo auf einem Block steht, kann er auch daneben stehende verschieben.
Meist geht es darum, Gebilde wie einen Hamburger oder ein riesiges Huhn zu dekonstruieren – und zwar so lange, bis plötzlich der Groschen fällt und man das System durchschaut hat. Was hat sich der Schöpfer des Puzzles dabei gedacht? Muss ich einfach die lange Schiene nach rechts verschieben ist sie nur Teil eines Täuschungsmanövers? Die Füße des gigantischen Gockels z.B. kommen nach links, dann den roten Kehllappen hinein plumpsen lassen – und schon hat man eine Treppe, welche den Aufstieg auf den Rücken ermöglicht. Diese Aha-Momente in der Mitte des Puzzles sind das Schönste am Spiel; wenn sich durch nur wenige Schritte plötzlich ein völlig neuer Weg eröffnet – einfach, aber elegant.

Danach geht es an die Durchführung, bei der natürlich auch noch diverse Feinheiten bedacht werden müssen. Befindet sich das auf einer unerreichbaren Stufe, kann es hilfreich sein, den Block neben Mallo von seinem Sockel zu schubsen. Im Idealfall bildet sich dann eine Treppe. Eine gute Strategie ist es auch, sich einen unbenutzten langen Block zu schnappen und ihn als Hilfsmittel einzusetzen: Wenn man ihn wie ein Brett vor zwei bis drei andere Teile klatscht, kann man sie zusammen verschieben, ohne dass die oberen herunter poltern. Außerdem wurden wieder einige Hilfsmittel eingebaut, z.B. Schwebe-Plattformen oder ein Schalter, welcher den Block darunter weiterwandern lässt.

Experimente erwünscht

Mit dem Editor lassen sich pixelige Bilder zeichnen und in Puzzles verwandeln - ähnlich wie der mitgelieferte Kugelwilli.
Mit dem Editor lassen sich pixelige Bilder zeichnen und in Puzzles verwandeln - ähnlich wie der mitgelieferte Kugelwilli.
Obwohl spätere Levels richtig knifflig werden, bleibt das Frustpotential erstaunlich gering. Das liegt vor allem an ein paar nützlichen Komfortfunktionen: Fehler werden nicht bestraft, stattdessen unterstützt das Spiel freie Experimente. Hat man sich in eine Sackgasse manövriert, spult man einfach so weit wie gewünscht zurück – oder setzt das Rätsel komplett zurück. Auch das nützliche Herauszoomen und Drehen der Kamera ermöglicht neue Einblicke. Die räumliche Darstellung des 3DS-Schirms macht das Hantieren mit den räumlichen Puzzles einen Deut intuitiver. Aber auch mit ausgestellter 3D-Funktion lässt sich alles gut erfassen und lösen. Wer feststeckt, kann sich zwischendurch an einigen Übungslevels versuchen, in denen Meister Blox auf Wunsch den Lösungsweg erklärt. Die dort gelernten Mechanismen helfen auch dabei, die übrigen Levels zu durchschauen.

Wer die 140 normalen und 90 Übungslevels gemeistert hat, kann persönlich für Nachschub sorgen. Wie im Vorgänger gibt es einen einfach zu bedienenden Editor. Mit ein wenig Feintuning lassen sich auch Gebilde wie ein Strauß Bananen oder ein simpler LOL-Schriftzug in ein kniffliges Puzzle verwandeln. Leider werden die Levels wieder nicht direkt im Spiel geteilt. Stattdessen erstellt man einen QR-Code, welcher sich mit der Fotokamera des 3DS einlesen oder übers Netz tauschen lässt (z.B. mit dem 3DS-Browser). In den kommenden neun Monaten wollen auch die Entwickler 20 Puzzles nachliefern – Infos dazu soll es als SpotPass-Nachricht und auf der offiziellen Website geben.

Kommentare

Firebrand schrieb am
Super Spiel. Ist wie im Test geschrieben so n Teil, was man in ner freien Viertelstunde rausholt um bissl zu knobeln und sich dann dabei ertappt, dass schon wieder ne Stunde rum ist, weil man "nur noch ein Level" machen wollte.
Der Art-Style ist zugegeben grauenhaft und die "Story" verdient die Bezeichnung nicht. Aber dafür stimmt das Gameplay und das zählt für mich gerade bei Handheld-Spielen.
SpikeX1 schrieb am
Kommt eigentlich noch ein Test zu New Style Boutique? Das kann man doch nicht einfach übergehen!
schrieb am