Test: Kirby Triple Deluxe (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
16.05.2014
Spielinfo Bilder Videos
Clever versteckt!

Immer wieder muss ich die Augen offen halten und kombinieren: Nachdem ich mir die Supernova geschnappt habe, sauge ich mit Kirbys gigantischer Lunge eine zehnmal so große Rübe aus dem Boden und lasse sie auf eine porösen Stein krachen. Kurz darauf steht mir der Weg zu einer Geheimtür offen. Auch Laserbarrieren mit grimmigen Gesichtern und andere Objekte müssen immer wieder geschickt bewegt werden. Oder ich reiße mit dem selbsterzeugten Sturm eine versteckte Tapete aus der Wand. Hänge ich den daran versteckten Stern nicht in den erstbesten, sondern den zweiten Haken am linken Rand, kommt schon wieder ein Stern zum Vorschein. Auch jede Menge Schlüsselanhänger, Lebensenergie und anderer Klimperkram liegen in den verwinkelten, sehr langen Levels versteckt.

Ein Absturz ist bei Kirby nach wie vor kein Beinbruch: Einfach schnell per Knopfdruck aufblasen und er schwebt sicher ans Ziel oder in große Höhen.
Ein Absturz ist bei Kirby nach wie vor kein Beinbruch: Einfach schnell per Knopfdruck aufblasen und er schwebt sicher ans Ziel oder in große Höhen.
Schön auch, dass der 3D-Effekt so intensiv genutzt wird. In räumlicher Darstellung wirkt die aufwändig animierte Kulisse nicht nur schöner. Auch die zwei Ebenen, zwischen denen Kirby immer wieder wechselt, kommen sehr hübsch zur Geltung. Ganz so intensiv wie in Shantae: Risky's Revenge wird die Mechanik zwar nicht eingesetzt – es gibt aber immer wieder Ausflüge in den Hintergrund. Beim Tauchgang hinter kreisenden Walen lässt sich z.B. eine kleine Grotte entdecken, in der ein Stern versteckt ist. Meine Feinde muss ich dabei gut im Auge behalten: Immer wieder zischen angriffslustige Kopffüßer, komplette Eisenbahnen oder andere illustre Objekte nach vorne oder hinten.

Sinnvoller 3D-Einsatz

Manche Momente erinnern an das Wario Land für den Virtual Boy: Mit einer langen Lanze reiße ich z.B. Biester im Hintergrund von den Beinen. Oder ich setze Kirby einen Dauerfeuer-Helm auf, der unaufhörlich nach gegenüber ballert. Auch die Endgegner machen von den Möglichkeiten der zwei Ebenen Gebrauch: Ein Baum schießt mir im Stakkato seine Wurzeln entgegen und eine Glubschaugenwolke lässt immer wieder ihre Blitze auf die Plattformen niederzischen, während sie hin- und herschwebt. Leider gestalten sich auch die meisten Bosskämpfe viel zu simpel. Mit Hilfe von Kirbys Spezialfähigkeiten lassen sich ihre Angriffs-Strategien leicht untergraben. Wenn ich mein Gegenüber nur lange genug mit Schwert, Pfeilen oder schneidenden Blättern bearbeite, streckt es meist irgendwann die Waffen. Nach dem Abspann darf man immerhin zu einem zweiten, knackigeren Durchgang antreten.

Ein Blick auf das lokale Mehrspieler-Geprügel.
Ein Blick auf das lokale Mehrspieler-Geprügel.

Zusätzlich zum Abenteuermodus darf man sich auch in Minispielen austoben. König Dededes rhythmisches Trommel-Hüpfen ist nicht so liebevoll umgesetzt wie die Musik-Levels in Rayman Legends, taugt aber trotzdem als kleine Abwechslung. Mit „Kirbys Recken“ ist außerdem ein kurzfristig lustiger Smash-Brothers-Verschnitt enthalten, der lokal mit bis zu vier Teilnehmern gezockt wird. Hat nur einer das Spiel, dürfen die anderen sich das Minigame sogar per Gamesharing herunterladen. Wer gegen die KI antritt, kann hier außerdem mit Kirbys zahlreichen Fähigkeiten experimentieren.

Kommentare

ReverendGodless schrieb am
Die Wertung ist beinahe identisch mit der von IGN. Kritikpunkt: Zu einfach.
Gab es jemals ein schwieriges Kirby? Das erste Kirby für das NES war das erste Videospiel in einer Generation harter Titel (von der Schwierigkeit her) welches ausgelegt war für, und ich mag den Begriff nicht, Casual Gamer. Also dann hätten man, wie beschrieben, schon vor 20 Jahren mit der Kritik anfangen müssen.
Ansonsten stimme ich dem Tenor zu. Das Review liest sich wie ein Gold Kandidat, am Ende gibt es aber nur mickrige 75% was viele mal wieder abschrecken dürfte.
ruffygx schrieb am
Schwierigkeitsgrad zu gering? Das ist eine der definierenden Eigenschaften eines Kirby-Spiels. Dafür würde ich persönlich nach 20 Jahren Kirby keine Punkte mehr abziehen, muss aber jeder selbst wissen :D
75% ist ja auch nicht sooo schlecht.
LadyShiyuu schrieb am
greenelve hat geschrieben:
Sandmännchen hat geschrieben:Aus euren Tests wird man manchmal echt nicht schlau.
Das grafisch und spielerisch lieblos umgesetzte yoshis new Island bekommt 85% und das in allen Belangen bessere Kirby nur 75%? :?
Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen....Schwierigkeitsgrad.
Tut mir leid, da hast du dich zu weit rausgelehnt. :)
In Sachen Schwierigkeitsgrad, sind beide etwa auf dem selben Niveau, und zwar "sehr leicht".
Ich finde beispielsweise in Triple Deluxe den zweiten Durchgang schwerer, als Yoshis New Island.
Im ersten Durchgang haben sich beide ehrlich nicht viel genommen, sind einfach knuddelige Spiele die nicht (viel) fordern.
Werde so wirklich aus dem Test nicht schlau, es wird gelobt im Test, ohne Ende, und bekommt 75%.
Ein wenig ernüchternd, hätte dem Spiel mindestens Gold gegeben, wenn Yoshi das auch bekommt.
greenelve schrieb am
Sandmännchen hat geschrieben:Aus euren Tests wird man manchmal echt nicht schlau.
Das grafisch und spielerisch lieblos umgesetzte yoshis new Island bekommt 85% und das in allen Belangen bessere Kirby nur 75%? :?
Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen....Schwierigkeitsgrad.
Hatschii schrieb am
Aus euren Tests wird man manchmal echt nicht schlau.
Das grafisch und spielerisch lieblos umgesetzte yoshis new Island bekommt 85% und das in allen Belangen bessere Kirby nur 75%? :?
schrieb am