Test: Demon Chaos (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Demon Chaos
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
26.04.2007
Spielinfo Bilder  
Nachdem Capcom mit Devil Kings versucht hat im von Dynasty Warriors & Co dominierten Massenschlachten-Markt Fuß zu fassen, will nun auch Genki ein Stück vom Metzelkuchen abbekommen. Demon Chaos protzt dabei mit bis zu 60.000 Gegnern, die sich zur selben Zeit auf dem Bildschirm tummeln. Doch können auch die inneren Werte überzeugen?

Im Osten nichts Neues

Wie schon so oft verschlägt es euch auch in Demon Chaos ins von Bürgerkriegen gebeutelte Japan des 16. Jahrhunderts. Dieses Mal zieht ihr jedoch nicht als fernöstlicher Feldherr, sondern als unsterbliches Wolfswesen an der Seite einer jungen Priesterin in den Kampf gegen ein Heer aus Dämonen, das über das Land hereinbricht. Doch egal ob Samurai oder Wolf, ob Soldaten oder Dämonen, nur ein toter Gegner ist ein guter Gegner - und davon gibt es in Demon Chaos reichlich. Bis zu 60.000 Einheiten sollen sich gleichzeitig auf den Schlachtfeldern tummeln.
Auf den Schlachtfeldern tummeln sich Tausende von Gegnern - Spielspaß sucht man jedoch vergebens...
 Klar, dass man da bei Kulissen und Gegnervielfalt Abstriche machen muss. Ständig dieselben Klonarmeen in tristen Einöden zu plätten, ist aber auch bei Tausenden von Widersachern wenig spektakulär.

Unsterbliche Langeweile

Zwar überrascht der Spielablauf zunächst mit interessanten Ansätzen wie dem unsterblichen Protagonisten oder der Möglichkeit magische Säulen zu errichten, die z. B. geschwächte Truppen heilen oder deren Angriffskraft verstärken. Aber grundlegende Änderungen am ansonsten sehr konventionellen und ausgelutschten Spielgeschehen bringen diese auch nicht mit sich. Im Prinzip pflügt ihr wie eh und je durch nicht enden wollende Gegnermassen, marschiert von einem Missionszielpunkt zum nächsten und errichtet hin und wieder ein paar unterstützende Säulen auf dem Schlachtfeld. Da ihr unverwundbar seid, braucht ihr euch um eure Gesundheit keine Sorgen zu machen. Stattdessen müsst ihr stets ein Auge auf den Zustand verbündeter Truppen oder Offiziere werfen, damit diese nicht das Zeitliche segnen.

Tränende Augen

Im Endeffekt ist es aber weit weniger motivierend, ständig das Kindermädchen für eure meist nur lästigen Gefolgsleute zu spielen als auf sich selbst zu achten. Doch wie dem auch sei, das anfangs noch ganz unterhaltsame Dämonenschlachten verliert sehr schnell an Reiz. Den Aufträgen mangelt es an Abwechslung, den Truppen an Intelligenz, den Kulissen an Pracht, dem Kampfsystem an Dynamik und der lahmen Hintergrundgeschichte an so ziemlich allem, was eine gute Story ausmacht. Zudem flimmert das von PAL-Balken beschnittene Geschehen trotz Weichzeichnereffekt wie die Hölle - einen 60Hz-Modus gibt es nicht. Auch die Sprachausgabe erklingt ausschließlich auf Japanisch. Lediglich bei den Untertiteln darf man auch Deutsch oder Englisch wählen. Einen wählbaren Schwierigkeitsgrad gibt es hingegen nicht.

Einsame Punktejagd

Bei den angebotenen Spielmodi herrscht ebenfalls Tristesse. Neben dem im Mittelpunkt stehenden Storymodus, kann man gerade mal bereits gemeisterte Missionen wiederholen oder eine Handvoll Sonderaufgaben unter Zeitdruck bewältigen: In einer bestimmten Zeit so viele Feinde wie möglich zu eliminieren bzw. so viele Verbündete wie möglich zu beschützen, um einen Platz in einer belanglosen persönlichen Highscore-Liste zu ergattern, dürfte aber selbst dem genügsamsten Massenschlächter auf Dauer zu wenig sein. Multiplayer-Fans schauen sogar komplett in die Röhre, während Sammlernaturen im Spielverlauf zumindest knapp hundert Waffen freispielen können. Das ist aber auch für den leicht ermäßigten Verkaufspreis einfach viel zu wenig.   

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