Och wie süüüß!
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Auf der gestrigen Nintendo Direct gab es einige neue Spielszenen zu sehen.
In punkto Knudddelfaktor zieht Nintendo wieder alle Register. Breit grinsende Blümchen, putzige Gegner im Kindchenschema und der fröhlich stampfende Dino sind noch stärker auf niedlich getrimmt als der Rest des Nintendo-Programms. Auch die rauen Wachsmalstriche unterstrichen das infantil anmutende Design. Der Nachteil springt sofort ins Auge: Im Vergleich zu Rayman Legends oder Donkey Kong Country wirken die Hintergründe reichlich schlicht. Trotzdem sprang die gute Laune beim Anspielen sofort über, was auch am quietschvergnügt trötenden Soundtrack lag.
Im Mittelpunkt der Idylle steht mal wieder Baby-Mario. Da sein junger Bruder Luigi nach einer Verwechslung gekidnappt wurde, ist es wieder einmal die Aufgabe des Yoshi-Clans, Baby-Mario zu beschützen und zugleich eine Suchexpedition nach dem verschwundenen Bruder zu starten. Ich übernehme die Kontrolle von Yoshi, der weite Abgründe mit seinem typischen Beinstrampler überwindet. Das geht dank der knackig-intuitiven Steuerung bereits sehr präzise. Baby Mario übernimmt eine ähnliche Rolle wie die Ringe in Sonic: Berühre ich einen Gegner, schwebt der Säugling plärrend in einer Blase davon, bis ich ihn wieder einfange. Habe ich zuvor ein paar Sternchen eingesammelt, verschafft mir das mehr Luft. Dann dauert es etwas länger, bis mein Schützling vom Bildschirm verschwindet und ich ein Leben verliere.
Geschosse von der Robo-Henne
Natürlich wartet wieder jede Menge Sammelkram wie Sterne und rote Münzen in den Levels. Wir haben bereits beim Anzocken viele versteckte Bereiche gefunden.
Ein zentrales Spielelement ist natürlich wieder das Verschießen von Eiern. Der hungrige Yoshi verspeist per Knopfdruck fast alle Gegner, die ihm vor die Nase laufen. Die Verdauung dauert nur Sekundenbruchteile, dann lassen sich die gelegten Eier mit einem Fadenkreuz abschießen, um Widersacher aus dem Weg zu räumen oder neue Plattformen in der Luft zu aktivieren. Besonders nützlich sind blinkende Exemplare mit üppigem Explosionsschaden. Ebenfalls dabei sind riesige Metalleier, die z.B. nach dem Verzehr eines gigantischen Shyguy erscheinen: Richtig eingesetzt durchbrechen sie selbst steinerne Barrieren und öffnen versteckte Räume. Gehen Munition und verwertbare Gegner aus, hilft auch ein Gang zur eierspeienden Pflanze.
Über viele der Passagen und lustig designten Bossgegner dürfen wir leider noch nicht schreiben. Erwähnt werden darf allerdings Yoshis Wandlauf, der sich sehr ähnlich gut steuert wie das Pendant in den letzten beiden Rayman-Spielen. Finde ich eine Schräge, kann ich einfach mit Vollgas an der Krümmung entlang bis an die Decke sprinten. Die kleinen Bonus-Einlagen mit Neigungssteuerung waren bislang weniger spannend: Der Dino verwandelt sich in einen Presslufthammer, mit dem ich mich relativ problemlos durch den Boden hämmerte. An anderer Stelle stehen kleine Unterseeausflüge als Yoshi-Boot auf dem Programm.
Herausforderung für Kopf und Daumen
Im späteren Spielverlauf sollen auch Design-Elemente aus anderen Yoshi-Spielen auftauchen – z.B. aus den Ablegern für N64 oder DS.
Mehr Spaß machen bereits kleine Rätsel-Einlagen, welche immer wieder die Plattform-Action auflockern. Ein Formwandler ahmt z.B. Yoshis Bewegungen nach. Nur, wenn ich an der richtigen Stelle gegen die Wand lief und hüpfte, landete der lästige Pantomime in den tödlichen Stacheln. Oder aber ich muss Yoshis Eier in Richtung einiger Pfeile schießen, welche das Geschoss auf eine Barriere umleiten.
Beim Hüpfen und Schießen entfaltet sich schon in den ersten zwei Welten ein guter Rhythmus. Zunächst gestaltet sich der Ausflug mit Yoshi sehr entspannt – vor allem, wenn man vorher Donkey Kong Country: Tropical Freeze mit seinem kniffligeren Sprungverhalten gespielt hat. Ein Zeitlimit wie in New Super Mario Bros. funkt hier schließlich nicht dazwischen. Sobald rotierende Plattformen dazukommen, zieht der Schwierigkeitsgrad aber spürbar an. Manche Wippen sinken ziemlich schnell, wenn man auf einer Seite verweilt, was im Ernstfall das Einfangen von Baby-Mario erschwert. Später soll es laut Nintendo ähnlich knackig werden wie im ersten Yoshis Island. Auch einige extraknifflige Bonus-Levels sind wieder an Bord. Profis dürften sich übrigens wieder über einen eingebauten Cheat ärgern: Wer drei Leben in Folge verliert, bekommt ähnlich wie in anderen modernen Mario-Spielen auf Wunsch ein besonders starkes Extra. Die „Flutter Wings“ lassen den Helden einfach über knifflige Sprungsequenzen hinwegflattern.