Vorschau: Grounded (Action-Adventure)

von Marcel Kleffmann



Grounded (Action-Adventure) von Microsoft
Faszinierender Mikrokosmos
Publisher: Microsoft
Release:
22.09.2022
22.09.2022
22.09.2022
Early Access:
28.07.2020
28.07.2020
10.11.2020
Spielinfo Bilder Videos

Mit Grounded versuchen sich die Rollenspiel-Experten von Obsidian Entertainment an etwas ganz anderem: Einem comichaften Survival-Abenteuer, dessen Entwicklung übrigens vor der Übernahme durch Microsoft begann. Wir haben uns in den Mikrokosmos der Early-Access-Version begeben.



Ein lebendiger Mikrokosmos

Das Besondere an Grounded ist sein Szenario, da man frei nach "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft" mit winzig-kleinen Menschen in einem Garten unterwegs ist und sich durch einen Wald aus Grashalmen schlägt. Dabei muss man sich vor eigentlich nicht sonderlich großen Viechern in Acht nehmen, während Getränkedosen oder Verpackungen als übergroße Landschaftsobjekte zur Orientierung dienen. Für Leben sorgen Ameisen, Marienkäfer, Spinnen, Blattläuse und Rasenmilben, die sich auch untereinander bekämpfen, was die Spielwelt zusätzlich belebt. Der Schauplatz ist derart unverbraucht, dass es eine helle Freude ist, die Welt zu erkunden - und glücklicherweise sind die Survival-Aspekte auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ziemlich verzeihend.

Erkunden, Sammeln und Herstellen

Den Mikrokosmos erkundet man entweder alleine oder mit bis zu vier Personen im kooperativen Mehrspieler-Modus. Dabei sammelt man zunächst alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Kieselsteinchen, Sprossen, Mini-Zweige, Pflanzenfasern und anderes Geraffel. Das gesammelte Zeug legt man in mikroskopische Analysecomputer, die es überall im Garten gibt. Nach der Analyse werden Baupläne freigeschaltet, die jeweils mit dem untersuchten Teil zusammenhängen. So lernt man zunächst Äxte, Speere, Hämmer und später fortgeschrittene Sachen wie eine Feuerstelle, eine Smoothie-Station oder eine Sammelanlage für Tautropfen zu bauen. Mit den neuen Werkzeugen lassen sich wiederum neue Rohstoffe beschaffen, die weitere Konstruktionen freischalten. So kann man Steine zertrümmern, Lehm mitnehmen, Eicheln kleinhauen, Quarz sammeln, Distelstacheln finden und Grashalme fällen.

Markante Blumen (Farbe der Blüten) und übergroße Alltagsgegenstände helfen bei der Orientierung im Grasdschungel.
Markante Blumen (Farbe der Blüten) und übergroße Alltagsgegenstände helfen bei der Orientierung im Grasdschungel.
Mit den Grashalmen oder Hölzchen können ganze Basen gebaut werden, wobei dieses Element in der aktuellen Early-Access-Version recht nutzlos ist. Auch Ausrüstungsteile zum Schutz vor Angriffen und mit kleinen Bonuseffekten können an der Werkbank hergestellt werden. Das Crafting-System dreht sich also um die Erkundung des Gartens, um neue Gegenstände oder Überbleibsel von Insekten zu finden, die dann analysiert werden und als Grundlage für Rezepte fungieren.

Überleben - auf die nicht so harte Tour

Die Überlebensaspekte sind im Gegensatz zu The Long Dark der Green Hell eher zahm. Es gilt Nahrung zu verputzen und Wasser zu schlürfen, wobei man darauf achten sollte, nicht zu abgestandenem Wasser oder vergammeltem Essen zu greifen. Tautropfen an Grashalmen sollten zu Beginn die bevorzugte Wasserquelle sein. Essen kann man Pilze, Stückchen von Eicheln oder gegrillte Blattläuse, die fast zu niedlich sind, um sie zu erlegen. Insgesamt muss man aber nicht oft Essen oder Trinken.

Würde diese Spinne nicht irgendwo feststecken, wären die Mikro-Menschen ziemlich schnell erledigt.
Würde diese Spinne nicht irgendwo feststecken, wären die Mikro-Menschen ziemlich schnell erledigt - zumal die mit dem Bogen verschossenen Pfeile nur wenig Schaden anrichten.
Dann gibt es eine Staminaleiste, die beim Spurten, Schwimmen oder Waffeneinsatz zur Neige geht und entsprechend den Aktionsspielraum einschränkt. Sämtliche Rüstungsgegenstände und Waffen gehen übrigens mit der Zeit kaputt, aber dieser Verlust der Haltbarkeit ist nicht so übertrieben wie in anderen Titeln. Stirbt man, z.B. beim Kampf gegen gruselige Spinnen oder je nach Einstellung beim Arachnophobie-Slider "nur" putzig reduzierte Spinnen-ähnliche Wesen, kann man entweder von den Mitspielern wiederbelebt werden oder man spawnt an einem ausgewählten Ort wieder. Abgesehen davon, dass man seinen Rucksack mit den Gegenständen verliert und diesen am Todesort wieder abholen kann, gibt es keine Strafen für den Tod.

Kommentare

Erkannt schrieb am
Das Szenario spricht mich an. Das Spiel ist aber noch unfertig. Darum warte ich ab, bis es einen bestimmten Entwicklungsstand erreicht hat. Ich will beobachten, ob es einen erfreulichen Weg einschlägt oder unter ferner liefen später eine Ramdnotiz bleiben wird. Wie von siehe oben bereits vermerkt, besteht das Risiko, Geld gegen Unmut zu tauschen. Im Verhältnis ein zu unausgewogenes Rechtsgeschäft. Zzt. habe ich mehr Freude daran, mich im Garten auf den Bauch zu legen und mein Gesicht in einen Ameisenhaufen zu drücken.
Shawn_Steinfeger schrieb am
Da hat Obsidian doch ein schönes Szenario entwickelt. Klar sind die Survival Aspekte und das Crafting keine Neuerfindung des Rades. Durch die frische Idee des Settings jedoch, könnte das ganze als Spiel super funktionieren.
johndoe1887640 schrieb am
Das bzgl. Inhalt erinnert mich etwas an "Sea of Thieves" zu Release.
Hab so das Gefühl, als könnte das das neue Steckenpferd für MS werden: ein Basisspiel veröffentlichen und dann über längere Zeit verbessern. Also Games-as(s)-a-Service at its best. Bei Halo hatte ich auch schon den Eindruck, dass es darauf hinauslaufen könnte.
Solange die Spieler mitmachen, könnte das sogar funktionieren.
cM0 schrieb am
Survival ist eigentlich so gar nicht mein Fall, aber hier spricht mich das Setting sehr an. Ich werde es mir nicht sofort anschauen, sondern warten, bis mehr Content vorhanden ist. Ohne Game Pass würde ich wohl trotzdem nicht reinschauen, aber so bietet sich das an.
lipt00n schrieb am
Early Access und Survival sind für mich seit meinen versenkten 30 EUR in die DayZ Standalone an Tag 1 eigentlich ein rotes Tuch. Auf der anderen Seite habe ich viel Liebe für dieses Setting, seit meiner Kindheit. Mich hat auch "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft" damals total geflasht, auch wenn der Film eigtentlich totaler Mist ist :lol:
Werde den Titel mal beobachten.
schrieb am