Vorschau: Scarlet Nexus (Rollenspiel)

von Matthias Schmid



Scarlet Nexus (Rollenspiel) von Bandai Namco Entertainment
Action-RPG mit Telekinese
Release:
25.06.2021
25.06.2021
25.06.2021
25.06.2021
25.06.2021
Jetzt kaufen
ab 42,49€
Spielinfo Bilder Videos
Namco vermischt Cyberpunk mit Silent Hill und packt stylische Action à la Bayonetta dazu. Scarlet Nexus sieht jetzt schon verdammt lecker aus und könnte Anime-Fans ebenso gefallen wie NieR- oder Devil May Cry-Liebhabern. Hier kommt unsere Vorschau.

Kein Code Vein 2

Als Scarlet Nexus im Mai auf Microsofts Inside-Xbox-Show enthüllt wurde, dachten nicht wenige an einen Nachfolger zu Code Vein - erinnern doch die Gestaltung der Figuren und die vielen Schwarz- und Rot-Töne an das „Anime-Dark-Souls“, das sich bei uns 77 Spielspaßpunkte verdiente. Und durchaus geht Scarlet Nexus in eine prinzipiell ähnliche Richtung: In dem Action-Rollenspiel zieht ihr mit wählbaren KI-Partnern in die Schlacht, traktiert Monster in dynamischen Echtzeitgefechten und lenkt etwas beliebig aussehende Manga-Menschen; allerdings gibt es statt Fellmützen und Riesenbrüsten einen Mix aus Street Fashion und roten Tentakelröhren, die aus dem Rücken ragen.

Konzept-Artwork von Masakazu Yamashiru - schon ein bisschen grotesk, dieses Monster!
Konzept-Artwork von Masakazu Yamashiru - schon ein bisschen grotesk, dieses Monster!
Viel spannender als die spielbaren Figuren finde ich aber die Antagonisten, im Spiel „Others“ genannt. Sie entstammen der Feder des Illustrators Masakazu Yamashiru: Der aus Kioto stammende Künstler arbeitete bislang nicht für die Videospielbranche und wurde wegen seiner stimmungsvollen Werke extra angeworben. Yamashirus Entwürfe sind voller morbider Ästhetik - groteske Chimären aus menschlichen Gliedern, Apparaturen und Blütenpracht. Hier ein Hauch Silent Hill, dort ein Schuss Hieronymus Bosch - auch an das absurde Künstlerbuch Codex Seraphinianus fühle ich mich beim Betrachten der Konzeptzeichnungen erinnert. Im Spiel trifft man auf allerlei monströse Others - darunter laufende Corsagen mit Bocksbeinen und einem Blumenbukett als Oberkörper, ein riesiger Widder mit Skelettschädel oder fleischfressende Pflanzen samt einer Art Straßenlaterne als Kopf. Das wird nur noch getoppt von einem Alligator-Miniboss: Das Wesen hat einen kantigen Stahlhelm auf, der an den Pyramid Head erinnert, aus seinem Kopf ragt eine Dampfmaschine, auf dem Rücken trägt es einen Schildkrötenpanzer und auf den Armen sprießen Blümchen - beim Angriff bahnt sich ein meterdicker Laserstrahl den Ausgang aus einem zahnbewerten Maul. Wow!

Bunte Mischung

Mangels echter gamescom und demzufolge mangels Presseterminen in Köln muss ich mit einer Online-Präsentation von Scarlet Nexus Vorlieb nehmen - die ist dafür richtig gut gemacht: Drei gut gekleidete, junge japanische Entwickler stellen sich als Producer Keita Iizuka, Game Director Kenji Anabuki und Art Director Kota Ochiai vor und erzählen von ihrem Projekt. Ich erfahre, dass sich das Scarlet-Nexus-Team bereits vor fünf Jahren, damals noch in einer sehr überschaubaren Größe, zusammenschloss, um etwas komplett Neues auszuprobieren. Natürlich mit der Erfahrung im Rücken, welche die Arbeit an mehreren Tales-Episoden, SoulCalibur 5, God Eater, Code Vein & Co. mit sich bringt.

Coole, dreckige Hintergründe, ein dynamischer jugendlicher Held und eine Vielzahl an schrulligen Feinden.
Urbane Hintergründe, ein dynamischer junger Held und eine Vielzahl an schrulligen Feinden.
„Brainpunk“ nennen die drei ihre Art der Zukunftsvision, die in einer alternativen Realität spielt, in der die Gehirne aller Menschen in einer großen Cloud miteinander verbunden sind: Also nicht Cyberpunk, nicht Steampunk, nicht Dieselpunk - sondern Brainpunk, so mit totaler neuronaler Vernetzung und allen daraus entstehenden Konsequenzen. In den Kämpfen profitiert Hauptcharakter Yuito davon, kann er so doch auf Spezialfähigkeiten seiner Begleiterin Hanabi zurückgreifen. Andererseits will das Team auch ernste, gesellschaftskritische Themen ansprechen: Gibt es überhaupt noch eine Privatsphäre, wenn die Gehirne aller Menschen miteinander verbunden sind? Können Individuen trotzdem noch einsam sein?

Auch bei der Weltkonzeption finde ich die Herangehensweise von Iizuka und Anabuki interessant: Scarlet Nexus spielt im Land New Himuka, das für sich selbst genommen „so groß ist, dass Begriffe wie 'Ausland' oder 'Übersee' nicht relevant sind“ und mit den Städten Suoh und Seiran zwei futuristische Metropolen aufweist. Die Vernetzung der Gehirne über das sogenannte Psynet ist wesentlich für den Fortschritt der Gesellschaft - und in New Himuka ist der Zugriff darauf so alltäglich wie bei uns der Strom aus der Steckdose. Für die Nutzung der Psynet-Dienste braucht es selbstverständlich keine Spracheingabe oder gar Tastatur - man kontrolliert und handelt direkt per neuronalem Befehl!
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Kommentare

aläääxx schrieb am
Usul hat geschrieben: ?28.08.2020 16:01
aläääxx hat geschrieben: ?28.08.2020 15:54 Alter! Computerspiele sehen nicht "lecker" aus. Der Begriff gehört einfach nicht in das Medium. Lecker hat etwas mit dem Geschmackssinn zu tun, den man über die Zunge erfährt. Und ich hab noch keinen Gamer seinen Bildschirm ablecken sehen.
Bild
Also ist echt nur ne persönliche Meinung und interessiert auch überhaupt niemanden, das weiß ich, aber ich musste es mal loswerden. Boah kotzt mich das an. Ungefähr so sehr wie Leute die in ihren wissenschaftlichen Arbeiten das Wort "konstatiert" schreiben. xD
sabienchen.banned schrieb am
ufff ... bei dem Titel bin ich mir weiterhin soooo unsicher was ich von halten soll.
Das Kampfsystem könnte recht spaßig sein .. aber
Der Bosskampf in dieserer rechteckig umzäunten Kampfarena sieht einfach nicht doll aus ...
Und wieso gibt es kein "DamageFeedback" bei den Gegnern?
Wenn das so Pflanzen/BlumenViecher sind, wieso verlieren die bei Schaden keine Blätter etc. [so dass man ohne Healtbar den Zustand abschätzen kann]? So ne Kleinigkeit die Liebe zum Detail ausdrücken würde, aber bisher wirkt es auf mich, im Gesamteindruck, wie ein etwas besser produzierter 0815-Anime-Brawler. ...^.^''
Der_Pazifist schrieb am
Usul hat geschrieben: ?28.08.2020 19:12 Eigentlich ist es mir ja fast schon zu blöd, darauf einzugehen, aber eben halt nur fast. Daher:
https://de.wiktionary.org/wiki/lecker
"umgangssprachlich, übertragen: nett anzusehend, reizend"
Weitere Recherche dürft ihr dann selbst betreiben.
Was ist denn heute los? Drückt das schlechte Wetter aufs Gemüt oder was soll der Terz? (Achtung: Auch "Terz" ist hier umgangssprachlich gebraucht!)
Wer aus dem niederländischen oder gar Kölner Raum kommt der wird lecker/schmacklich als ganz normal empfinden..
Usul schrieb am
Eigentlich ist es mir ja fast schon zu blöd, darauf einzugehen, aber eben halt nur fast. Daher:
https://de.wiktionary.org/wiki/lecker
"umgangssprachlich, übertragen: nett anzusehend, reizend"
Weitere Recherche dürft ihr dann selbst betreiben.
Was ist denn heute los? Drückt das schlechte Wetter aufs Gemüt oder was soll der Terz? (Achtung: Auch "Terz" ist hier umgangssprachlich gebraucht!)
schrieb am

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