Test: Eat Lead: The Return of Matt Hazard (Shooter)

von Paul Kautz



Eat Lead: The Return of Matt Hazard
Entwickler:
Publisher: Koch Media
Release:
20.03.2009
20.03.2009
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ab 9,07€
Spielinfo Bilder Videos
Ein paar Fakten über Humor: Humor ist Geschmackssache - worüber der eine minutenlang am Boden liegt, darüber kann der andere nicht mal verwundert die Augenbraue hochziehen. Humor ist eine anspruchsvolle Gratwanderung zwischen dem Minenfeld der Peinlichkeit und dem Haifischbecken der Lächerlichkeit. Und als Letztes ist Humor ja bekanntlich auch, wenn man trotzdem lacht. Trotz idiotischer Spieldesignfehler zum Beispiel.

Der Actionheld aller Actionhelden

Das ist er - Matt Hazard: Teufelskerl, irrer Hund, Videogame-Ikone im Ruhestand. Oder fast.
Duke Nukem? Blake Stone? Space Marine? Namenloser Supersoldat im Zweiten Weltkrieg? Alles schlaffe Hüllen! Es gibt nur einen wahren Actionhelden, und sein Name ist Hazard - Matt Hazard! Oder vielmehr: gab. Vor mehr als 20 Jahren war er die gefragteste Actionfigur weit und breit, seine Spiele waren die Mörderhits, jeder Buchstabe seines Namens ein Garant für Gold. Doch was passiert grundsätzlich, wenn der Ruhm unendlich scheint? Genau: Blöde Partygames, Kart-Rennspiele, Gastauftritte in Tennis-Simulationen. Der Stern sank, der Ruhm verblasste, das Haupthaar schwand. Doch mit einem Mal scheint die Zeit für eine triumphale Rückkehr des Heroen alter Schule, optisch eine Mischung aus Bruce Willis und Jason Statham, reif zu sein: Das neue Matt Hazard-Spiel verspricht die Erfüllung aller Action-Träume! Oder doch nicht?

Eines muss man Entwickler Vicious Cycle lassen: Ideen haben sie. Die Vorgeschichte um Matt Hazard ist ebenso bekloppt wie herrlich bescheuert im Intro umgesetzt. Das Tutorial ist eine Ansammlung von albernen Jokes, die Zwischensequenzen sind zum Teil schweinekomisch, im Spiel gibt es massig mehr oder weniger offensichtliche Anspielungen - von Halo (rabiater Koch »Master Chef«) über Mario (in Form von »Captain Carpenter«, der sich im Notfall in saftig-grüne Röhren verdrückt) und platte 2D-Pseudo-Nazi-Gegner bis hin zu einer Killer-Trulla in knappen Shorts und einem schweigsamen, nur in blauen Texttafeln kommunizierenden Endgegner, der einer gewissen Japano-RPG-Reihe entsprungen zu sein scheint. Und selbst wenn es
In Sachen Parodie gab es seit dem offiziellen Simpsons-Spiel kein derart ausgefallenes Game mehr - besonders die Zwischensequenzen sind teilweise großartig.
nicht direkt mit dem Spiel zu tun hat, bleibt es unterhaltsam - die Untertitel der Achievements bzw. Trophäen sind teilweise verdammt ideenreich. Kurz gesagt: Es gab seit Die Simpsons - Das Spiel kein Game, das die Spielewelt derart präzise auf die Schippe genommen hat. Aber genauso wenig wie das damals für ein gutes Spiel gereicht hat, ist es auch hier einfach nicht genug.

Von Tentakeln und 2D-Nazis

Von den bekloppten Ideen abgesehen ist Eat Lead grundsätzlich ein Shooter in Schultersicht, wie er kaum durchschnittlicher an der Stange baumeln könnte: Matt kann jederzeit zwei Wummen mit sich herumtragen, die gegnerische Intelligenz findet ihren Höhepunkt darin, Waffen gefallener Kameraden aufzusammeln, man verbringt einen großen Teil seiner Zeit (zwischen acht und zehn Stunden) in Lagerhäusern. Klingt schrecklich belanglos, wäre es auch - wenn nicht ab und zu doch der Hauch eines Geistesblitzes durch die generische Fassade funkeln würde: Das Waffenarsenal wäre mit Pistolen, Gewehren, Shotguns und Granatwerfern sehr 08/15 - aber da sind ja noch die großartigen, ausgesprochen tödlichen Wasserpistolen, die gerade im Falle des Wasser-MGs mit einem herrlich bescheuerten Aufpump-Sound brillieren. Die Bosskämpfe sind in manchen Fällen (wie dem Tentakelvieh oder Altos Tratus) einfach nur irre nervend und frustrierend - aber gerade Letzterer wird derart wunderbar vorgestellt, dass man kaum böse über den nachfolgenden Kampf sein kann.

       
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Kommentare

Sethdiabolos schrieb am
Nur zur Info für alle Satire-Fans. Das Spiel wird aktuell für unter 10? abverkauft. Offiziell ist ein Preis um 7,99-4,99? von Koch Media (Vertreiber) angesetzt. Ich habs mir für 4,99? gekauft.
Pyrio schrieb am
Gibts grad bei zavvi für 5 Pfund, ich denke da kann man nix falsch machen..
johndoe820056 schrieb am
hab mir eat lead für knapp 20? gekauft und für den preis isses gut
wie im test schon beschrieben ist das gameplay nicht das beste aber die story und die anspielungen auf absolut jedes vergangene video spiel ist hammer
wer das spiel für ein paar euro besorgen kann es lohnt sich allemal als unterhaltung
Mr.Pixel schrieb am
h4xX0r92 hat geschrieben:
otothegoglu hat geschrieben:...und genau SO wird der Duke abschneiden....:lol:
vielleicht wird das spiel nicht so gut, aber für jedes entwicklungsjahr muss es 2%mehr bekommen und nochmal 10% als belohnung wenns endlich fertig ist, so sehe ich das!! :D
und dann wirds garntiert das bestbewertete spiel aller zeiten!
ich freu mich jedenfalls!
zu eat lead: ich habs auch durchgespielt, am anfang hat mir das, vor allem wegen der zwischensequenzen, auch spaß gemacht, aber hinterher hat sich dieses eintönige gameplay doch sehr bemerkbar gemacht:
es kamen immer neue gegnerwellen, die so dumm waren wi in serious sam 1&2, mit dem unterschied, das serios sam 2 spaß macht, weil es aufgrund dieser gegnerhorden immer action gibt!
hier sind das nnur kleine grüppchen und man kann wirklich in paar sekunden vor denen stehen ohne dass sie einen treffen(aber nicht immer, kommt uch auf den gegnertyp an)
hinterher war ich jedenfalls froh dass ich mich, ja ich muss schon sagen durchgequält habe, denn mir hat es wirklich keinen spaß mehr gemacht.
von den bosskämpfen will ich garnicht erst reden!
die bosse an sich sind zwar zum teil klasse(wie der jrpg-character), aber die kämpfe snd langweilig, langwierig und frustrierend...
schade finde ich, aber matt hat ja shon vor dem abspann einen zweiten teil angekündigt und der wird, falls er erscheint, hoffentlich besser...
das ist genau meine meinung! sowohl zu duke nukem (es gibt ja gerüchte dass sie jetzt doch weiterprogrammieren, allerdings frage ich mich wie, da sie doch fast lle leute entlassen mussten), als auch zu eat lead
SKRYPPI schrieb am
Habe das Spiel durchgezockt.
Fande es so ganz lustig. Das einzige was etwas genervt hat war die träge Steuerung sowie die sich teilweise zu oft wiederholten Sprüche von Matt.
Also ich würde das Spiel (wenn man es für günstige 20,- ? bekommt) jedem Spieler empfehlen, der schon länger dem Hobby Videospiele fröhnt.
:D :D :D
schrieb am