Kreuzzug - die zweite
Mit Crusaders hat Neocore Games das mittelalterliche Feld bereitet, jetzt kehren sie ins Heilige Land zurück. Allerdings wird es dieses Mal nicht der Erste Kreuzzug sein, der als Hintergrund dient, sondern der dritte, der von 1189 - 92 tobte. Dieser hat mit Richard I von England und dem deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa heldentaugliche Protagonisten, die fast jeder kennt. Denen gegenüber stand Saladin, der sich als gefährlicher Widersacher entpuppte. 1187 gelang es ihm, Jerusalem einzunehmen, das die Kreuzfahrer zurück erobern wollten. In den beiden Kampagnen wird man sowohl Kreuzritter als auch Sarazenen spielen können.
Im Auftrag des HerrnDa es keinen mit Medieval 2: Total War vergleichbaren Welteroberungsmodus und auch keine Rollenspielanteil wie bei King Arthur geben soll, wird man sich wohl oder übel mit missionsbasierten Kampagnen zufrieden geben müssen. Das kann auch Spaß machen, wenn es fesselnd gemacht ist. Hier wird man Festungen beschützen, neue Landstriche besetzen oder heilige Reliquien horten, die im Kampf Vorteile bringen. Wie man das kennt, werden nach und nach mehr Optionen freigeschaltet, was immer bessere Soldaten bedeutet. Zwischen den mit Hunderten von Kämpfern inszenierten Ritterschlachten muss man seine Kerntruppe verwalten, damit sie an Schlagkraft gewinnt.
Ausblick
Einige werden sich vielleicht noch an Crusaders erinnern, das wenig mehr als eine bloße Aneinanderreihung von kaum spannenden Missionen war. Genau hier liegt der Knackpunkt: Lionheart: King's Crusade muss mehr bieten als einfache Kämpfe, um einen bei der Stange halten zu können. Die mittelalterliche Story muss fesseln, egal ob man nun den kampfstarken englischen König spielt oder den listigen Sultan Saladin. Die Missionen solltenauch mehr bieten als das schiere Abklappern von vorgegebenen Punkten, wo dann eine aus dem Nichts auftauchenden Armee auf einen lauert. Wenn die 3D-Schlachten auch nicht an Medieval 2: Total War heranreichen dürften, müssen sie doch echtes Kampfgetümmel bieten, das einen ins Geschehen reinzieht. Weil das Spiel bei Paradox erscheint, sind wir jedoch optimistisch, dass Löwenherz, das im zweiten Quartal heranreiten soll, letztlich mehr kann als sein blasser Vorgänger.