Special: Deponia (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Deponia: Deponia-Macher im Gespräch
Deponia
Release:
27.01.2012
Q2 2014
15.11.2016
27.03.2019
27.03.2019
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Spielinfo Bilder Videos
Vor kurzem waren wir bei Daedalic zu Gast, haben zusammen mit Edna-Erfinder Jan Müller-Michaelis das kommende Adventure Deponia angezockt und zwischendurch ein paar Fragen eingestreut. Obwohl das Gespräch also nur bedingt in der klassischen Frage-Antwort-Situation eines Interviews stattfand, wollen wir euch nicht vorenthalten, was „Poki“ zu seinem neuen Spiel zu sagen hatte. Zur Vorschau geht es übrigens hier.


4Players: Als wir uns das letzte Mal sahen, hast du mir ein wenig über das Design von Deponia erzählt. Du musstest deine Grafikerin Simone zügeln, damit sie nicht zu detailliert zeichnet. Aus einem ausdefinierten Mund hast du z.B. einfach einen dicken Strich gemacht, oder wie war das noch gleich?



Jan Müller-Michaelis: Nein, das war die Nase. Genau, die Nasenkorrektur, sehr schön!
Jan "Poki" Müller-Michaelis stand uns Rede und Antwort.
Jan "Poki" Müller-Michaelis stand uns Rede und Antwort.
Ja, die Nasen-OP ist geglückt. Ich weiß gar nicht mehr, wann das gewesen ist, ist wohl schon ewig her. Auf der gamescom hast du auch nichts Neues gesehen, oder?

4Players: Nein, seitdem nicht mehr. Das wird jetzt das volle Programm, Reizüberflutung!

Müller-Michaelis: Richtig, das volle Programm! Ja, wir machen ja wieder einmal unser schönstes Spiel. Wir haben das Team noch einmal deutlich aufgestockt. Es sitzen jetzt ungefähr doppelt so viele Skripter und Animatoren dran wie bei Harveys Neue Augen. Und da die Grafiker keine Vorlagen von mir hatten – also bis auf die Nase – sieht’s auch wirklich schön aus im Gegensatz zu Harveys Neue Augen. Äh, nein, das war jetzt nicht ganz ernst gemeint. Aber ich muss sagen, es sieht wirklich besser aus. Vor allem vom Animationsaufwand her haben wir deutlich mehr gemacht als bei unseren bisherigen Spielen. Es steckt vor allem viel Slapstick drin.

4Players: Ah, jetzt sieht man die Hauptfigur. Wie heißt die noch gleich?

Müller-Michaelis: Es geht um Rufus. Rufus lebt auf Deponia, dem Schrottplaneten. Er möchte eigentlich nur eine Sache: Er möchte weg. Die Bewohner von Deponia haben sich einigermaßen dort eingerichtet, in ihrem Müll. Aber das ist kein Leben für unseren Rufus. Mal abgesehen davon, dass er grundsätzlich zu Besserem berufen ist, ist er auch ein überaus begabter Bastler, ein kongenialer Erfinder und Bastler sozusagen. Abenteurer natürlich auch, aber vor allem Erfinder und Bastler. Deswegen ist es ein Klacks für ihn, Fluchtapparate zu basteln, mit denen er von Deponia wegkommt. Das tut er schon sein ganzes Leben lang. Und dass noch keiner von den Fluchtplänen geklappt hat, kann definitiv nicht an ihm liegen – das muss ich mal festhalten.

4Players: Er hat also immer nur Pech?
Rufus' Ex-Freundin ist nicht sonderlich gut auf ihren lästigen Mitbewohner zu sprechen...
Rufus' Ex-Freundin ist nicht sonderlich gut auf ihren lästigen Mitbewohner zu sprechen...


Müller-Michaelis: Ja, seine Pläne tendieren dazu, nach hinten loszugehen. Ob es halt sei, dass sie schlecht durchdacht sind oder ob er im Endeffekt doch gar nicht so geschickt oder so genial ist, wie er selbst denkt, sei mal dahingestellt.

4Players: Er marschiert zumindest schon mal sehr bestimmt.

Müller-Michaelis: Genau. Wir erleben hier in seinem Heimatort das Packen seines Koffers. Dabei können wir seine Lebensumstände ein bisschen abchecken und ihn kennenlernen. Toni z.B. ist Rufus‘ Ex-Freundin, er wohnt bei ihr zur Untermiete. Während sie das Essen ranschafft, liegt er auf der faulen Haut und macht nichts anderes, als an seinen Fluchtplänen zu basteln. Und bringt dabei die ganze Wohnung in Unordnung. Rufus‘ Sprecher ist übrigens Monty Arnold.

4Players: Ah, den kenne ich als Sprecher aus diversen Fernsehsendungen. Wo habt ihr aufgenommen?

Müller-Michaelis: Wieder in den Periscope-Studios. Wir haben auch wieder den Soundtrack gemacht, von dem wir in dieser Version aber noch nichts hören.

4Players: Du selbst hast also auch wieder Musik beigesteuert?





Müller-Michaelis: Ja, diesmal ersetze ich den Erzähler. Am Anfang und Ende von jedem Kapitel gibt es einen Erzähler, welcher die Geschichte weiter spinnt. Das passiert in gesungener Form, so ein bisschen im Barden-Stil. Und mit Husaren-Chor im Hintergrund! Das ist wirklich ganz lustig geworden.

4Players: Wo habt ihr denn einen Husaren-Chor her beschafft?

Müller-Michaelis: Für den Husaren-Chor standen Finn, einer von den Sound-Leuten und ich zusammen vor dem Mikrophon – und dann ging es „Hossa!“ Das war echt so ein bisschen wie in Skyrim. Wir waren nur zu dritt und mussten das ein bisschen häufiger aufnehmen, damit wir die 90 Mann zusammenbekommen haben. Wir haben wir den ganzen Abend vorm Mikrofon gestanden und dann „Ho! Ohhhh-Ho!“ gesungen, das war ziemlich lustig. Ein bisschen absurd, aber es hat Spaß gemacht.
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Kommentare

No Cars Go schrieb am
Kann Quentin Tarantino nicht mal ein Adventure machen?
crewmate schrieb am
Ein Husarrenchor für den Erzähler im singenden Bardenstil.
Gott schütze dich, Jan
schrieb am

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