Special: EverQuest 2 (Rollenspiel)

von Oliver



EverQuest 2
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
11.11.2004
Spielinfo Bilder Videos
Es rumort in deutschen EverQuest II-Kreisen: Nicht nur, dass viele Items und Monster nicht richtig benannt werden oder komplett Englisch erscheinen, auch beim Wirtschaftssystem und den Crafter-Klassen gibt es Probleme. Wir haben den Community-Manager Steven Danuser gefragt, ob und wie Sony diese Schwierigkeiten in Zukunft bewältigen will. Mehr dazu im Interview!

Interview mit Steve Danuser (Community Relation Manager; Sony Online Entertainment)


4Players: Erst mal herzlichen Glückwunsch! Ihr habt mit Everquest 2 ein sehr komplexes und interessantes Online-Rollenspiel abgeliefert. Allerdings macht sich in der deutschen Community doch einiges an Unzufriedenheit breit. Viele Übersetzungen sind immer noch zweisprachig. Sachen, welche übersetzt wurden, sind nach einigen Tagen wieder englisch. Datenbanknamen werden häufig statt des Item- bzw. Mob-Namen angezeigt (11305/get). Wurdet ihr von den Schwierigkeiten bei der Lokalisierung des Spiels überrascht? Und wann wird der Mischmasch beseitigt sein?

Steven Danuser: Übersetzungen sind ein Prozess, an dem ständig weitergearbeitet wird. Natürlich wünschen wir uns bessere Übersetzungen, aber leider tauchen manchmal Bugs auf, durch die bereits übersetzte Sektionen wieder auf Englisch erscheinen oder Namen nur als Buchstaben- oder Zahlensuppe wiedergegeben werden - genau wie von euch beschrieben. Ich kann euch kein genaues Datum nennen bis alles perfekt ist, aber unser Übersetzungsteam wird weiter daran arbeiten.

4Players: Seid einigen Tagen gibt es ja einen neuen Moderator in den offiziellen Foren namens "Eovania". Ist dieser Moderator ein fester Mitarbeiter von SOE? Und wenn ja, welche Möglichkeiten hat dieser an Informationen zu kommen, um diese an die Community weiterzuleiten? In den US Boards antworten ja häufig sogar zuständige DEVs auf Probleme.

Steven Danuser: Eovania ist ein fester Mitarbeiter des Everquest II Community-Teams. Sie informiert mich über Probleme der deutschen Spieler, damit wir daran arbeiten und sie lösen können. Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass die Entwickler des Spiels Englisch sprechen und Eovania kein Designer oder Programmierer ist. Sie arbeitet hart, um den Spielern wichtige Informationen zu übermitteln, aber verglichen mit all den Devs der US-Boards ist sie halt nur eine einzelne Person und kann deshalb nicht irgendetwas zeitgleich mit unseres Devs posten.

4Players: Die Reaktionszeiten der GMs sind ja inzwischen sehr gut. Sie sind auch immer sehr freundlich. Allerdings scheint es, dass ihre Möglichkeiten, den Spielern tatsächlich zu helfen, doch sehr beschränkt sind. Was können GMs und was können sie nicht? Wann wird das GM-Tool fertig sein, welches es ihnen ermöglicht, aktiver ins Spielgeschehen einzugreifen?

Steven Danuser: GMs vertreten den Kundenservice und helfen den Spielern bei Problemen innerhalb des Spiels. Allerdings sind sie keine Entwickler, weshalb sie nicht jede Frage beantworten können, die das Spieldesign betreffen oder Entscheidungen bezüglich der Spielentwicklung beeinflussen. Die GMs nehmen auch an Live-Server-Events teil, genau wie sie es erst kürzlich zum Launch von Bloodline Chronicles auch auf deutschen Servern getan haben.

4Players: Wird es ein Guide-Programm wie in EQ1 geben? Und wenn ja, auch für die deutschen Server?

Steven Danuser: Das Guide-Programm befindet sich gerade im Aufbau und wir würden es sehr gerne auf deutschen Servern sehen. Ich weiß, dass es in Erwägung gezogen wird, aber ich habe leider keine genauen Termine, wann es passieren wird.

4Players: Die Entwicklung eines Wirtschaftssystems ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Mit einem der letzten Patches wurde das Geldverdienen, vor allem für Crafter und deren Zulieferer, extrem erschwert. Mit dem aktuellen System ist es kaum möglich, die alten Preise für die besseren Wohnungen bzw. Pferde oder Gildengegenstände zu erwirtschaften. Wäre es nicht auch an der Zeit, einige Preise anzupassen?

Steven Danuser: Vor unseren kürzlich vorgenommenen Veränderungen konnten Handwerker mit relative wenig Aufwand praktisch unendlich viel Geld verdienen. Einige von ihnen konnten sogar komplette Märkte kontrollieren, weil andere Berufsklassen schlichtweg für ihre Weiterentwicklung auf sie angewiesen waren. Crafters sollten ihre Waren nicht anderen Spielern verkaufen, weil der Verkauf an NPC-Verkäufer mehr Profit versprach. Das war nicht die Absicht des Systems.
Handwerker können noch immer viel Geld verdienen; sie müssen ihre Waren lediglich anderen Spielern verkaufen oder Anweisungen erlassen. Die besten Anwesen und Gegenstände sollen nicht einfach zu bekommen sein und es gibt noch immer viele Möglichkeiten, mit denen Spieler genug Geld verdienen, um sie sich leisten zu können.

4Players: Einige Crafter-Klassen haben ein echtes Problem, ihren Sinn, bzw. Platz im Spiel zu finden. Z.B. ist es für die meisten Waffenhersteller unmöglich, überhaupt irgendetwas an Spieler zu verkaufen. Oder vertragen sich das Craften auf der einen Seite und eine Welt, welche nur auf PvE und Quests mit tollen Belohnungen ausgelegt ist, einfach nicht? Welche Änderungen am Crafting-System sind geplant?

Steven Danuser: Wir werden weiter daran arbeiten, um Craftern das Erstellen neuer Waren zu ermöglichen; beispielsweise haben wir kürzlich neue Waffen und Rüstungen, Zauberpuppen und mehr hinzugefügt. Wir wollen, dass ihre Waren wertvoll sind und von den Spielern begehrt werden. Wir sehen selbst, dass einige Berufsklassen mehr gebraucht werden als andere und wir werden weiter an einer Lösung dieser Situation arbeiten.

4Players: Mit Bloodline Chronicles erscheint ja in den nächsten Tagen das erste Adventure-Pack für 4,95 Euro, welches vor allem für Level 35-45-Charaktere gemacht ist. Wann wird die erste vollwertige Expansion erscheinen und kann schon gesagt werden, was für diese geplant ist?

Steven Danuser: Ich kann keine Releasetermine oder Details zur Erweitertung nennen. Was ich sagen kann: Sie wird noch in diesem Jahr erscheinen und wird vom Umfang her deutlich größer ausfallen als die Adventure-Packs.

4Players: Die erste Level 30-Gilde war doch eher enttäuscht von den Belohnungen, welche sie für ihre nicht unbeträchtlichen Mühen erhalten haben. Um eine Gilde zu leveln ist es ja notwendig, endlos graue Monster zu jagen. Ein Crafter muss notwendige Gegenstände bauen, welche er teilweise mit Verlust (wenn er nicht absolut alles selber baut) abgeben muss. Welche Änderungen bzw. Weiterentwicklungen am aktuellen Gildenlevel-System sind geplant?

Steven Danuser: Wir werden weiterhin Anreize für Gilden zum Aufleveln schaffen. Während das Spiel weiter wächst, werden wir immer wertvollere Belohnungen für Gilden implementieren können.

4Players: Wird das Gesinnungssystem Qeynos/Freeport weiterentwickelt oder wird die Zukunft von EQ2 so wie in EQ1 darauf hinaus laufen, dass es eine neutrale Zone geben wird, in welcher sich alle Spieler treffen und Handel treiben können bzw. gemeinsam Gildenhäuser beziehen können?

Steven Danuser: Wir wollen Quenos und Freeport als lebhafte Handelszentren und Orte für Spieler-Interaktionen noch eine lange Zeit beibehalten. In naher Zukunft haben wir keine Pläne, sie durch neue Städte zu ersetzen.

4Players: Ich kenne momentan keine Gilde auf den deutschen Servern, welche nur aus Qeynos- oder Freeport Charakteren besteht. Welchen Sinn soll dann das Gut-Böse-System haben?

Steven Danuser: Die Spieler müssen eine Entscheidung treffen, mit wem sie sich verbünden und welche Stadt sie unterstützen wollen. Meiner Meinung nach wird die Spielwelt dadurch bereichert und verleiht ihr mehr Tiefe.

4Players: Inwieweit ist das Klassenbalancing abgeschlossen, vor allem in Bezug auf Raids, bei denen man zur Zeit auf einige Klassen gar nicht verzichten kann?

Steven Danuser: Das Ausbalancieren der Klassen wird weiter gehen, so lange das Spiel existiert. Durch die emotionalen Reaktionen der Spieler gegenüber ihren Klassen und Charakteren ist ein genaues Messen nahezu unmöglich. Das Live-Update #7 wird einige deutlich erkennbare Veränderungen in der Balance mit sich bringen, die unter den Spielern für mehr Spielspaß sorgen und größere Herausforderungen bieten sollen.

4Players: Wie sieht die Zukunft für Raids im Level 50+ Bereich aus? Werden die Limits weiterhin bestehen oder gibt es andere Möglichkeiten?

Steven Danuser: Wir haben seit dem Launch viele neue Raids hinzugefügt und arbeiten weiter an Verfeinerungen und auch neuen Raids. Wir haben für die absehbare Zukunft keinerlei Pläne, die Raid-Größe von 24 zu überschreiten.

4Players: Vielen Dank für das Interview.

  

Kommentare

johndoe-freename-71296 schrieb am
das mag ja stimmen.
aber was nicht stimmt: sie verlangen nicht für einen dungeon geld- ich denke mal, dass du das adventure pack ansprichst.
sie haben auch schon kostenlos mehrere dungeons hinzugefügt. auch wurden schon etliche andere neuerungen gemacht. im ganzen sogar mehr, als teils offline rpg\'s bieten.
ich wollte die spiele auch nicht runtermachen, hab es einfach nur auf die extreme gezogen :)
mfg takashi
PS: ich habe auch beide spiele gespielt. wow zwar nich so lange wie eqII, aber habe beide gespielt^^
ich hab mich halt für eqII entschieden. schade finde ich aber, dass viele zocker zu wow wechseln......
Slamraptor schrieb am
Takashi schau mal über den Tellerrand! Ich habe beide Spiele anspielen können (10 Spielstunden ^^) und habe mich schlussendlich für WoW entschieden. WoW glänzt in erster Linie durch gute Atmosphäre und schön ausgearbeitete Quests. EQ2 ist wie der erste Teil oder DAoC sehr komplex aufgebaut ich habe zuvor 3 Jahre lang DAoC gespielt. Ganz klar spricht WoW "AUCH" Glegenheitsspieler an bietet hingegen aber genug Spielraum für fortgeschrittene Spiele (zu denen ich mich in meiner Arroganz mal dazuzähle ^^). Mein wichtigster Kaufgrund war aber Blizzard. Von Blizzard muss ich nicht befürchten das sie Geld für einen Dungeon nehmen *g*. Trotzdem bin ich der Meinung das beide Games auch ohne geflame wie "WoW ist nur ein sinnloses haudrauf Spiel" existieren können. Das liegt daran das sie einfach andere Zielgruppen haben! WoW ist auf Gelegenheitsspieler und Storyvernarrter Spieler ausgelegt was Blizzard ja auch demnächst mit Schlachtfeldern und Ehresystem ausbügeln will *g*. EQ2 ist eher auf Hardcore RPGler und Gilden ausgelegt und Sony wird es schwer haben gegen WoW. Aber Konkurrenz kann ja nur gut für uns Kunden sein. Aber bitte kein sinnloses geflame weder über das eine noch das andere Spiel das tut bei solch qualitativ hochwertigen Games nicht not. Ausserdem sind wir hier ja nich bei den Konsoleros wo immer nur rumgeflamt wird bis zum abwinken ^^.
So Long
Rap
PS.: Und trotzdem ist es sau dreist Geld für nen Dungeon zu nehmen einfach lächerlich!
johndoe-freename-71296 schrieb am
hi
ich muss mal sagen, dass wow und eqII absolut andere spiele sind, auch wenn sie im grunde beide online rpg\'s sind. wow ist was für leute, die sich einloggen, und grad loslegen. nichts überlegen, einfach draufloshauen. es hat von meiner sicht her gesehen keinen wirklichen tiefgang. fast könnte ich schon sagen, nur stupides draufreinhauen.
eqII hingegen erfordert seeehr viel zeit, bis man sich wirklich gut eingelebt hat. jedoch bietet das spiel tausendmal mehr atmosphäre und ist auch kein dummes \"haurein\" spiel. man muss wirklich koordiniert vorgehen, und taktischer arbeiten als im wow.
so sag ich von meiner sicht aus:
wow für solche, die mal ein wenig prügeln wollen.
eqII für welche, die tiefgang mögen und was erleben wollen.
mfg takashi
Slamraptor schrieb am
Ich denke Everquest2 ist ein sehr Partylastiges MMORPG eher als WoW. EQ2 überzeugt vor allem durch gute Grafik! Aber mal am Rande warum habt ihr nichtmal gefragt warum Sony für einen neuen Dungeon 5€ verlangt? Ich finde das ist eine bodenlose Frechheit. Bei WoW ist im letzten Patch einer dabeigewesen und in 2 Patches kommt noch einer hinzu und das kostet einen keinen müden Cent. In dieser hinsicht bestätigt sich nur mal wieder das Sony seinen Kunden das Geld aus der Tasche zieht. Trotzdem bleibt EQ2 ein sehr gutes MMORPG und ist wohl eine der wenigen ernstzunehmenden WoW Konkurrenten.
So Long
Rap
PS.: Was den Inhalt des Interviews angeht muss ich Falcon leider recht geben ist sehr viel blabla :)
Falcon2B31 schrieb am
Irgendwie besteht das ganze Interview nur aus nichtsagendem BlaBla. Wirkliche Infos hat der liebe Steve (glaube das er so heisst) nicht von sich gegeben.
Trotzdem ist fuer mich EQ2 immer noch das derzeit beste MMORPG, vorallem da ich wirklich merke das die Programmierer an dem Spiel arbeiten. Klar ist es nicht perfekt und hat viele Macken aber aber trotzdem konnte ich noch kein besseres Spiel finden.
schrieb am