Eine gute Basis
Die Kamera lässt sich frei bewegen, da das Remake auf Subsistance basiert.
Es war eine gute Entscheidung, dass Kojima Productions die Subsistance-Version für die HD-Kur gewählt hat. Dadurch werden nicht nur die beiden MSX Klassiker Metal Gear und dessen Nachfolger Metal Gear: Solid Snake mitgeliefert, sondern man hat die Wahl zwischen der festen und einer freien Kamera, wobei Letztere einen großen Fortschritt gegenüber der Originalversion darstellt. Die grafischen Verbesserungen sieht man hauptsächlich an den Charaktermodellen, die dank der höheren Auflösung viel mehr Details bieten als noch zu PS2-Zeiten. Selbstverständlich profitieren auch die Kulissen von der HD-Bearbeitung, doch mit einigen groben Texturen können sie ihre Herkunft nicht verbergen.
Leider sind mir beim Anspielen einige gravierende Fehler in der Kollisionsabfrage negativ aufgefallen, die ich beim Spielen des Originals in dieser Form und Häufigkeit gar nicht oder seltener erlebt habe. So kann man immer wieder beobachten, wie Snake mit seinen Gegnern verschmilzt bzw. durch sie hindurch läuft – nicht schön!
HD-Kino
Endlich: Die grandios inszenierten Filme laufen im Vollbild und 16:9-Format über die Mattscheibe.
Was mich mittlerweile immer stört, wenn ich eines der alten Metal Gear-Spiele ins Laufwerk packe: Sie sind für 4:3-Fernseher ausgelegt und die Filmsequenzen werden selbst seitlich von schwarzen Balken umgeben. Die Alternative, an einem 16:9-Gerät die Anzeige durch diverse Programmeinstellungen (z.B. Cinema Zoom) zu strecken und damit doch im Vollbild zu spielen, erweist sich ausgerechnet hier als Problem, weil in diesem Fall auch ein Teil des Radars abgeschnitten wird.
Genau dieses Problem ist man bei der HD-Collection jetzt angegangen: Nicht nur die Spielabschnitte sind hier für das Breitbildformat ausgelegt, sondern auch die Filme erstrahlen wahlweise im Vollbild oder dem Letterbox-Format - endlich! Genau so habe ich mir das immer gewünscht, seitdem meine 4:3-Röhre von einem 16:9-Fernseher abgelöst wurde. Alleine diese Maßnahme ist für mich schon Grund genug, die Spiele noch mal zu erleben, auch wenn es vor allem bei Snake Eater immer wieder zu leichten Einbrüchen der Bildrate kommt. Hinzu kommt die 5.1 Abmischung, die damals an der PS2 höchstens in Zwischensequenzen oder im Intro zur Geltung kam, aber den Spieler jetzt während des gesamten Einsatzes aus allen Richtungen beschallt.
Laufen für den Frieden?
Peace Walker profitiert in der HD-Auflage hauptsächlich von der besseren Steuerung und Online-Koop.
Peace Walker wurde von Kojima als großes Metal Gear für unterwegs konzipiert und hinterließ trotz enttäuschender Bosskämpfe und Zwischensequenzen in Comicform einen sehr guten Eindruck, wie unser PSP-Test zeigt. Der Vorteil der HD-Umsetzung besteht weniger in grafischen Verbesserungen – die flimmernde Texturen und klobigen Charaktere sind neben den kurzen Missionshäppchen Indizien dafür, dass das Ursprungsmaterial von einem Handheld-Spiel stammt. Dafür steuert sich Snake mit einem PS3- oder 360-Controller so viel komfortabler als an der PSP, an der man die Kamera noch mit den Actionknöpfen bedienen musste. Ein Hoch auf der zweiten Analogstick!
An den etwas anderen Ansatz von Peace Walker muss man sich als Fan der traditionellen MGS-Titel gewöhnen, wo das Rekrutieren einer Armee mit leichtem Personalmanagement, der Ausbau einer Basis oder Schlachten in Form eines Mini-Strategiespiels nie eine Rolle gespielt haben. Tatsächlich fühlt es sich im ersten Moment etwas seltsam an, das auf mobile Plattformen abgestimmte Konzept jetzt an einer Konsole zu erleben, doch entfesselt das Sammelprinzip in Verbindung mit der gelungenen Geschichte und dem spaßigen Onlinemodus auch hier eine gewisse Faszination, wobei die mit Action angereicherten Schleichmissionen auch hier im Mittelpunkt stehen.