Olympische Ketten
So legt sich Kratos erneut im Auftrag der griechischen Götter mit Morpheus an, der als Gott des Traumes die Gunst der Stunde nutzt und dank der mysteriösen Abwesenheit von Helios, dem Gott des Lichts, die ganze Welt in ein aufgezwungenes Nickerchen stürzt. So ruht die letzte Hoffnung auf dem stetig wachsamen Spartaner, der mit seinen Chaosklingen bewaffnet durch Gegner wie Zombiesoldaten, Harpyien, Medusen sowie XXL-Bosse metzelt. Dank dem Aufsammeln roter Orbs werden Waffen mit der Zeit aufgewertet und auch im Bereich der Magie
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Was auf der PSP schon super aussah, kann auf der PS3 eigentlich nur noch besser werden...
lernt der Anti-Held ein paar neue Tricks, die sogar David Copperfield vor Neid erblassen lassen würden. Die typischen Reaktionstests, bei denen man im richtigen Moment die entsprechenden Knöpfe drücken oder Bewegungen mit dem Analogstick ausführen muss sind selbstverständlich genau so an Bord wie die obligatorischen Sex-Minispielchen, die neben einem Schuss freizügiger Erotik aber vor allem für Lacher sorgen.
God of War: Chains of Olympus bot damals alles, was auch die "großen" Teile für die PS2 ausgezeichnet hatte und war bei seiner Veröffentlichung das technisch beeindruckendste Spiel auf der PSP. Kein Wunder, gab Sony doch erst mit dem Erscheinen des portablen Kriegsgottes die volle Prozessorpower des Handhelds frei, dessen Taktrate zuvor noch künstlich gebremst wurde. Allerdings ist der Spielablauf hier deutlich actionreicher als bei den PS2-Abenteuern und Rätsel werden genauso zurückgefahren wie die Spielzeit. Nach gerademal fünf intensiven Stunden läuft bereits der Abspann über den Bildschirm.
Spartanische Geister
Der Nachfolger, God of War: Ghost of Sparta, bietet zwar eine etwas höhere Spielzeit und hält nach der abwechslungsreichen Kampagne auch noch Arena-Kämpfe sowie freischaltbare Bonus-Inhalte parat, doch steht hier die Action noch stärker im Vordergrund als beim ersten PSP-Einsatz. Kreative Rätsel sind folglich eine noch größere Mangelware und auch hinsichtlich gigantischer Bosskämpfe halten sich die Entwickler bis auf wenige Ausnahmen ungewöhnlich zurück. Dafür übertreiben sie es etwas mit dem Knopfgehämmer, das hier öfter nötig ist als zuvor. Zumindest hat Kratos wieder viel neues Spielzeug im Gepäck: Neben Magie und Chaosklingen greift er hier auch zu der typisch spartanischen Waffenkombo aus Speer und Schild. Zudem kommt er wieder weit rum und stattet nicht nur dem sagenumwobenen Atlantis, sondern auch Kreta und Sparta selbst einen Besuch ab – Freudenhaus inklusive.
Technisch legten die Entwickler von Ready at Dawn die Messlatte mit Ghost of Sparta auf der PSP mit ihren traumhaften Kulissen sowie grandiosen Rauch- und Partikeleffekten noch ein Stückchen höher, so dass der Titel trotz inhaltlicher Abnutzungserscheinungen immer noch das Beste darstellt, was die alte PSP zu bieten hat.
Von PSP zu 1080p |
Auch in HD lässt Kratos die Fetzen fliegen! |
Aber hat es Sony geschafft, das niedrig aufgelöste Ausgangsmaterial vom Handheld sauber ins HD-Format zu übertragen? Ja – sofern man nie vergisst, dass es sich bei den Vorlagen eben um PSP-Spiele handelt, die ursprünglich für den Genuss an einem ca. fünf Zoll großen Bildschirm gemacht wurden und jetzt in 1080p an fetten 3DTVs jenseits der 50 Zoll und mit Dolby Digital-Ton begeistern sollen.
Vor allem Chains of Olympus sieht man die Herkunft an: Einige der Texturen wirken ziemlich grob, auch wenn die pompöse Architektur der Kulissen zusammen mit dem bombastischen Soundtrack immer noch mehr zu bieten hat als manches Spiel, das von Anfang an für die PS3 konzipiert wurde. Der technische Fortschritt von Ghost of Sparta macht sich übrigens auch in der HD-Variante bemerkbar, denn sowohl Figuren als auch die Landschaften zeichnen sich hier durch einen sichtbar höheren Detailgrad aus.