Brettspiel-Test: Dungeon Fighter (Würfelspiel)

von Jörg Luibl



Dungeon Fighter (Brettspiel) von Heidelberger Spielverlag
Lustige Monsterhatz für die ganze Familie
Entwickler:
Release:
12.03.2012
Spielinfo Bilder  
Die Würfel sind gefallen? Ha, wenn das so einfach wäre: In diesem witzigen Dungeon-Crawler kommt es darauf an, wie man sie wirft und ob sie dann überhaupt noch ihr Ziel erreichen! Statt bemühtem Pathos, endloser Statistiken und komplexer Kampftaktiken stellen die Italiener von Cranio Creations fingerfertige Unterhaltung mit ironischem Augenzwinkern in den Mittelpunkt ihres Abenteuers.

Drei Helden, ein Gejammer

Dungeon Fighter ist im März auf Deutsch erschienen, für bis zu sechs Spieler geeignet und kostet knapp 30 Euro.
Dungeon Fighter ist im März auf Deutsch erschienen, für bis zu sechs Spieler geeignet und kostet knapp 30 Euro.
Ein dämlich grinsender Muskelmann, ein versoffener Zwerg und eine zickige Lady jammern verzweifelt um die Wette: Oh je, wie soll das bloß gehen? Gleich sind wir wieder tot! Ob man es wieder nicht zur Kammer des Endgegners schafft? Und wer hat sich das fiese Würfeln bloß ausgedacht? Sollen wir den Schwierigkeitsgrad nicht besser senken? Die grotesk alberne Gruppe befindet sich gerade mal auf der ersten von drei Ebenen eines Dungeons und ist mal wieder ratlos. Ein erbärmlicher Haufen Brettspieler, denn die Angst grassiert im Angesicht einer Kreatur namens „Putziger Bär“ und hat satte zwei Lebenspunkte.

Aber das Furcht Einflößende steht unten auf der Karte des Monsters, denn jede Kreatur hat eine besondere Fähigkeit, die den Helden ein kleines, aber gemeines akrobatisches Handicap aufzwingt: Den modifizierten Wurf. In diesem Fall den so genannten „Armbrustschuss“. Das heißt, der Spieler muss den Würfel auf seinen Handrücken legen und ihn dann mit einem Finger auf die Zielscheibe schnipsen – ansonsten kann er dem Bären keinen Schaden zufügen. Wenn man nur noch ein Häufchen Elend an Leben und dazu hämisch grinsende Freunde besitzt (man ist zwar als Team unterwegs, aber irgendwie hat man das Gelächter der letzten Runde ja immer im Kopf), dann kommt man da schon mal ins Zittern…

Die monströse Dartscheibe

Da das aktive Würfeln mit vorherigem Auftitschen wichtig ist, empfiehlt sich Platz um die Zielscheibe herum.
Da das aktive Würfeln mit vorherigem Auftitschen wichtig ist, empfiehlt sich Platz um die Zielscheibe herum.
Wie, was, Zielscheibe? Gelächter? Richtig gehört: In der Mitte des Tisches befindet sich eine rotweiße, von sauber abgenagten  Knochen umrandete Zielscheibe. Wie beim Dart sind dort Zahlen abgebildet, die sich von außen nach innen erhöhen – der große Rand bringt einen, der kleine Fleck in der Mitte satte zehn Schadenspunkte. Nur wer mit seinem Würfel dort landet, brennt dem Bären auch eins über den Pelz. Falls man Glück hat und die sonnige Spezialseite des Würfels oben liegt, wird neben dem Schaden zusätzlich das Talent des Helden aktiviert – z.B. Heilung, Extraschaden oder Bonusgold. Etwas Taktik kommt ins Spiel, indem die Gruppe pro Runde drei farbige Würfel untereinander verteilt, die immer nur ein Talent aktivieren. Wer macht bloß was?

Falls man jedoch Pech hat und die Scheibe nicht trifft oder gegen eine Regel verstößt, muss man seinem Helden die Schadenspunkte auf dessen Charakterkarte abziehen – sind alle auf null, haben die Monster gewonnen. Und das passiert ähnlich wie in Dark Souls sehr häufig. Manchmal darf man auch ohne Handicap würfeln, dann gilt es lediglich zu beachten, dass der Würfel einmal auf dem Tisch aufkommt, bevor er die Scheibe erreicht. Hört sich sehr einfach an, aber selbst das birgt so seine Risiken, wenn man sich nicht konzentriert. Besonders fies: Es gibt vier Löcher und große Knochenbereiche, die beim Erreichen auch als Fehler gelten. Und natürlich gilt auch hier Murphys Gesetz.

Kommentare

noob_deluxe schrieb am
dx1 hat geschrieben:Die Zielscheibe erinnert mich an "Hell for Leather" von CobwebGames: http://www.youtube.com/watch?v=CHj-lFG8cLA
wow danke für den indirekten tipp. bin mit meinen leuten schon länger an pen and paper rollenspielen interessiert, nur sind wir bisher daran gescheitert dass diese, vor allem für den GM, immer mit einem ziemlichen aufwand in der vorbereitung verbunden sind. "hell for leather" umgeht dass scheinbar sehr geschickt... werden dass sicher demnächst mal ausprobieren.
Jörg Luibl schrieb am
Jup, gute Anregung, würde auch passen - nur ist die Liste der Tod-dos momentan noch lang. Mal sehen!
IdentityTheft schrieb am
Hey Jörg,
würde mich freuen, wenn du auch mal ein klassisches Holz-Brettspiel vorstellen würdest, bei denen es meist um Taktik und Geschicklichkeit geht. Beispielsweise Carrom oder Crokinole, die ja in Nordamerika/England sehr beliebt sind und hier keiner kennt.
Braz schrieb am
DaViSFiT hat geschrieben:Hmm witzig. Wir haben allersdings noch so viel vor uns ;) Mir fehlt echt immer mehr eine Bewertung :Häschen:
nawarI hat geschrieben:... habe ich die Idee für ein futuristisches Brettspiel-Rennspiel , wo man die Strecke mit Powerups (im Stile von Mariokart) und Checkpoints selber zusammenbaut und danach als schnellstes durchfahren muss. (c)
Gibts schon sowas in der Art. War irgendwas mit Eis und irgend nem Tier :Vaterschlumpf: . Gibts auch Steilkurven oder sowas.. gibt auf jedenfall Tests davon im I-Net, soll sogar ziemlich gut sein.
Es gibt in der Tat schon sowas ähnliches, nämlich Junkyard Races http://www.gen42.com/junkyard-races
Was du mit Eis und Tieren meinst ist bestimmt Snowtails? Da gibt`s aber keine Powerups und die Tiere sind nur "normale" Schlittenhunde.....
Jedenfalls gibt`s schon einige gute Rennspiele: Formula D (=Formula De), Snowtails, Savannah Tails, Bolide, Rallyman, Junkyard Races, Powerboats usw. Da wird`s schwer werden ein Spiel zu entwickeln, das in eine Lücke mit genügend Marktpotential passt. *mutmaß*
Generell zum Beitrag: Dungeon Fighter oder Dungeon Spiele
Ist zwar ein komplett anderes Spiel, aber hat auch das Thema "Dungeon" mit dabei und ist vielleicht für Diablo 3 Fans von Interesse -> Das Spiel nennt sich "Thunderstone" :Hüpf: . Es ist zwar ein "Dominion"-Ableger, aber das Feeling eines Diablos (=Kaufe Waffen und Zaubersprüche auf dem Markt/Dorf und gehe dann in den Dungeon, um Monster zu kloppen) wurde hier ganz gut umgesetzt. Ist zwar alles Kartenbasiert, aber dennoch ein sehr gutes Spiel mit ähnlichem Hintergrund.......nur so als Tip. :idea:
Demnächst gibt`s nämlich das Thunderstone Advanced, was zugleich eine Erweiterung wie auch ein neues Stand Alone (für Leute, die das Basisspiel noch nicht besitzen) ist....also durchaus mal vielleicht ein Blick wert, zumal das "normale" Basisspiel Thunderstone gerademal so um die 20 Euro kostet.....
Numrollen schrieb am
Hmm witzig. Wir haben allersdings noch so viel vor uns ;) Mir fehlt echt immer mehr eine Bewertung :Häschen:
nawarI hat geschrieben:... habe ich die Idee für ein futuristisches Brettspiel-Rennspiel , wo man die Strecke mit Powerups (im Stile von Mariokart) und Checkpoints selber zusammenbaut und danach als schnellstes durchfahren muss. (c)
Gibts schon sowas in der Art. War irgendwas mit Eis und irgend nem Tier :Vaterschlumpf: . Gibts auch Steilkurven oder sowas.. gibt auf jedenfall Tests davon im I-Net, soll sogar ziemlich gut sein.
schrieb am