Das kollektive Misstrauen
Der Widerstand für fünf bis zehn Spieler ist komplett auf Deutsch für knapp 15 Euro beim Heidelberger Spielverlag erschienen.
Es wird laut am Tisch, als die Karten offen liegen: Schon wieder ein Fehlschlag? Welcher Verräter hat das denn bitte zu verantworten? Sandra, Jörg oder Nadine? Ben oder Jan? Alle schauen sich an, ersten Verdächtigungen folgen fiese Beschuldigungen – und keiner will es gewesen sein. Dabei arbeiten alle fünf Mitspieler offiziell für den Widerstand gegen den Großkonzern.
Aber zu Beginn werden zufällig zwei Spione bestimmt (je nach Teilnehmerzahl können es auch drei oder vier sein), die nur so tun, als würden sie bei der Sabotage mitmachen. Und hier liegt der Reiz der kommenden fünf Runden. Gelingt es ihnen, drei von fünf Aufträgen in Fehlschläge zu verwandeln, haben sie gewonnen – umgekehrt siegt der Widerstand. Er kann also besser bluffen, taktieren und schauspielen?
Das Schöne an diesem einfachen Kartenspiel um Identitäten und Tarnung ist, dass es mit wenigen Regeln für große psychologische Spannung sorgt. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass jeder auch seine Rolle spielt und nicht schummelt.
Schon zu Beginn müssen alle die Augen schließen, damit sich die beiden Spione auf Kommando kurz ansehen können – nur so können sie sich taktisch unterstützen. Zum Beispiel, indem sie gezielt über Kommentare oder bei Abstimmungen für Misstrauen sorgen. Man kann zwar optional auch ohne diesen Austausch loslegen, aber gerade mit
Man braucht nicht viel Platz - es sei denn, mehr als fünf Leute sind dabei.
Einsteigern sollte man dem Großkonzern diesen Wissensvorsprung geben.
Offene und geheime Abstimmungen
Wie funktionieren die Missionen? Je nach Spielerzahl bestimmt der Anführer des Widerstandes, wer von den fünf bis zehn Kämpfern zur Sabotage eingesetzt wird – das können zwei bis fünf sein; auch er selbst. Die bekommen dafür symbolisch Waffen von ihm zugewiesen. Aber jetzt müssen die anderen mit den Kärtchen Pro und Kontra bestimmen, ob sie mit der Wahl des Teams zufrieden sind. Dann werden die Karten offen gelegt – jeder sieht also, wer zufrieden mit der Entscheidung des Anführers war oder eben nicht. Bei einer positiven Mehrheit darf der Auftrag ausgeführt werden; bei einer negativen wird der Anführer entmachtet und die Rolle wechselt im Uhrzeigersinn.