Special: Nintendo 2DS (Konsole)

von Michael Krosta



Nintendo 2DS: Tschüss, dritte Dimension!
Nintendo 2DS
Konsole
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Release:
12.10.2013
Spielinfo Bilder Videos
Schon als Nintendo die abgespeckte Wii Mini ohne Abwärtskompatibilität und fehlende Onlineanbindung auf den Markt brachte, fragten sich viele Leute, warum und für wen die Japaner überhaupt ein solches Spar-Modell veröffentlichen. Bei der Ankündigung des 2DS schwirrten ebenfalls viele Fragezeichen über den Köpfen: Gibt es überhaupt einen Bedarf für einen solchen Handheld? Wir haben das neue Gerät ausprobiert und verraten, wie es sich anfühlt und wie viel Qualität man für sein Geld bekommt...

3DS ohne 3D

Der 2DS ist im Prinzip ein kastrierter 3DS.
Der 2DS ist im Prinzip ein kastrierter 3DS.
Der 2DS ist de facto ein Nintendo 3DS, bei dem die 3D-Darstellung nicht länger möglich ist. Tatsächlich verzichten bereits einige Besitzer des 3D-Handhelds nicht selten auf die dritte Dimension – sei es, um den Akku zu schonen, die Bildrate zu erhöhen oder weil sich der Effekt nur selten mit einer Bewegungssteuerung in Einklang bringen lässt. Es soll ja auch Leute geben, bei denen 3D-Bilder Kopfschmerzen verursachen und auch Kinder, bei denen sich die Augen noch in der Entwicklung befinden, sollte man sogar von der Technik fernhalten.

Nicht nur die Größe der beiden Bildschirme entspricht exakt denen des 3DS – auch die Technik bleibt mit dem resistiven unteren Touchscreen identisch.  Kein Wunder, steht doch auch hier vor allem die Kompatibilität zum Ur-DS und der 3DS-Software im Vordergrund, so dass ein Umschwenken auf einen kapazitiven Bildschirm, wie ihn z.B. auch Sonys PlayStation Vita bietet, nur wenig Sinn ergeben würde. Allerdings werden hier nicht länger zwei separate Bildschirme verbaut, sondern es handelt es sich um ein großes Display, bei dem die Trennung nur durch das Design vorgegaukelt wird. Theoretisch hätte Nintendo also auch für den oberen Bildschirm die Touchfunktion erlauben können, wenn die Plastikabdeckung es nicht verhindern würde. Im Umkehrschluss hätte dies aber dazu geführt, dass manche Titel speziell für den 2DS designt würden und nur dort funktionieren würden. Ein solches Chaos wollte man offensichtlich vermeiden. Ebenfalls keine Überraschung: Die Hardware wie Prozessoren, RAM und der 1300 mAh-Akku stammen ebenfalls originalgetreu vom älteren Bruder. Entsprechend hat auch der 2DS je nach verwendetem Spiel und Bildschirmhelligkeit Saft für etwa fünf Stunden, bis er wieder an die Steckdose muss. Im Gegensatz zum 3DS XL, bei dem Nintendo auf die Beilage eines Netzteils verzichtete, ist es hier zusammen mit einer 4GB-SD-Karte wieder im Lieferumfang enthalten – gut.

Was die Bedienung angeht, findet man selbstverständlich alles, was man auch bei den anderen Handhelds der (3)DS-Familie bekommt: Neben den vier Actionknöpfen X, Y, A und B dürfen  auch am 2DS Start- und Select-Taste sowie Power- und Home-Button nicht fehlen. Die beiden  Schultertasten, eine Schiebepad und das Digitalkreuz runden die Bedienungsmöglichkeiten ab. Nur die Anordnung hat sich leicht verändert: Nur der Home-Button bleibt auf seiner mittigen Position unterhalb des Touchscreens, wurde aber vergrößert und dadurch präsenter. Start und Select wurden dagegen auf die rechte Seite ausgelagert. Gut, denn die Bedienung auf der kleinen Leiste der ursprünglichen 3DS war arg fummelig, da man einen großen Druck ausüben musste, bis die Tasten auf die Eingabe reagierten. Beim XL-Modell wurde dies bereits besser gelöst, doch die 2DS-Variante gefällt mir persönlich am besten.

Die Unterschiede

Durch das neue Format und ohne die Möglichkeit zum Zuklappen benötigt der 2DS mehr Platz.
Durch das neue Format und ohne die Möglichkeit zum Zuklappen benötigt der 2DS mehr Platz beim Transport.
Der größte Unterschied ist die neue Form des Geräts, denn im Gegensatz zu früheren Modellen lässt sich der 2DS nicht länger zuklappen kann, sondern besteht aus einer Tafel mit Abmessungen von 144 x 127 x 20mm, die ein bisschen an eine Art Mini-Tablet erinnert. Dabei ist die Unterseite etwas dünner als beim aufgeklappten 3DS, doch wächst die Dicke des Gehäuses bis zum oberen Ende fast auf die Größe eines zugeklappten 3DS heran. Da man das Gerät nicht mehr durch Zuklappen in den Standby-Modus versetzen kann, findet sich hier ein neuer Schieberegler am unteren rechten Rand, der dem 2DS auf Sparflamme schaltet. Der Vorteil: Der 2DS macht in dieser Form einen etwas robusteren Eindruck als seine Brüder, bei denen nach Unfällen oder Stürzen schon mal Risse im Rahmen oder sogar Brüche auftreten konnten, wenn sich z.B. jemand aus Versehen auf das aufgeklappte Gerät setzte. Der 2DS wirkt so, als hätte er mehr Nehmerqualitäten.

Mehr Klangpower hat er definitiv nicht: Zum einen lässt trotz der Vibrationen des Gehäuses die maximale Lautstärke etwas zu wünschen übrig. Zum anderen wurde nur noch ein Mono-Lautsprecher verbaut, der bei etwas höherer Belastung die Tonausgabe verzerrt und übersteuert. Schade, der Original-3DS verfügte noch über ein Stereo-Paar, das vor allem im Surround-Modus durchaus beeindrucken konnte, wenn der Audiobereich der Spiele entsprechend gestaltet wurde. Das alles geht hier genauso verloren wie die eindrucksvollen 3D-Effekte mancher Titel wie Starfox oder Resident Evil: Revelations. Immerhin erfolgt die Stereo- und Surround-Tonausgabe, sobald man einen Kopfhörer anschließt und die Option in den Einstellungen aktiviert.

Kommentare

Ilumi schrieb am
ArThor hat geschrieben:Da steckt doch dieselbe Hardware wie im 3DS drin, wieso sollten die das auf unter 100? reduzieren wollen.
Es ist schon etwa 50-60? billiger. Und gespart wurde nur am plastik und am 3D. Für mich ein guter Preis.
Das Ding kostet 130?, für einen 3DS zahlt man zwischen 150 und 160. Da man den 2DS nicht zusammenklappen kann, wird zum Schutz meistens eine Tasche mitgekauft werden. Damit verringert sich der Abstand auf den 3DS nochmal um 10?... eigentlich auf 10?. Ziemlich mickrig, wenn man bedenkt, wo überall gespart wurde: Mono statt Stereo, kein 3D, 1 Bildschirm (getrennt durch die 2DS-Verkleidung), keine Klapp-Scharniere, kein Energiesparmodus (deshalb wahrscheinlich etwas geringere Akkulaufzeit), Einsparung von Hardwarebuttons wie W-LAN Knopf und natürlich 3D-Regler...
Allein schon, dass er nur mehr aus einem Teil besteht und nicht aus zwei, müsste den 2DS in der Herstellung viel günstiger machen.
Das einzige, was meiner Meinung nach für den 2DS spricht ist die Robustheit. Der finanzielle Vorteil, den Nintendo an den Kunden weitergibt, ist mir persönlich zu gering. Die würden auch mit einem Preis von 80-100? noch ordentlich Gewinn machen.
(x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt schrieb am
ArThor hat geschrieben:Ich bin ebenfalls ein potenzieller Käufer. Ratet mal wieso mein DS kaputt ist. Wackelkontakt am Klappgelenk.
´
Das geschieht kaum noch beim normalen 3ds.
ArThor schrieb am
Da steckt doch dieselbe Hardware wie im 3DS drin, wieso sollten die das auf unter 100? reduzieren wollen.
Es ist schon etwa 50-60? billiger. Und gespart wurde nur am plastik und am 3D. Für mich ein guter Preis.
Ich bin ebenfalls ein potenzieller Käufer. Ratet mal wieso mein DS kaputt ist. Wackelkontakt am Klappgelenk.
Chckn schrieb am
Da meine Tochter unbedingt das neue Animal Crossing spielen will, aber ein 3DS(XL) für diese eine Spiel viel zu teuer ist, wäre ich schon mal "möglicher" Käufer....
Aber bitte für ~100? Mehr geb ich nicht aus!
Alter Sack schrieb am
Swatfish hat geschrieben:Das Teil wäre für mich eine Option wenn man ihn zuklappen könnte. Die jetzige Variante finde ich zu sperrig...die Sache mit dem 3D Effekt juckt mich praktisch nicht da ich den Effekt auf meinem 3DS XL auch niemals nutze^^ Außer vlt bei Luigis Mansion 2 da fand ich ihn klasse
Jep. Bei uns ist der 3D-Effekt auch immer aus. Ich find den zu nervig und meine Tochter auch.
Ansonsten find ich das Ding OK für den Preis. Und wer mehr will kann sich ja immer noch den 3DS kaufen.
schrieb am