Zelda II: The Adventure of Link (1987, NES)
Nur ein Jahr nach der Premiere stürzte sich der jugendliche Link in sein zweites und bis heute eher umstrittenes Abenteuer. Um die scheinbar auf ewig schlafende Prinzessin Zelda zu retten, musste Link erneut nach verstreuten Triforce-Artefakten suchen. Das Spiel wurde u.a. erzählerisch komplexer und düsterer inszeniert, außerdem um sichtbare Siedlungen bereichert.
Die 2D-Passagen im zweiten Zelda von 1987 erinnerten an Jump`n Runs.
Mechanisch kamen sehr fordernde bis frustrierende Kämpfe in scrollenden 2D-Abschnitten hinzu: Hier konnte Link Schwert und Schild sowie Magie für höhere Sprünge bis hin zum Feuerball einsetzen, aber weder Bogen noch Bomben. Neu war auch, dass er Erfahrungspunkte sammelte und im Level aufstieg, Fertigkeiten freischalten konnte und so zwar deutlich mehr klassisches Rollenspielflair aufkam, was aber neben der fehlenden Balance sowie den gestrichenen Herzen nicht allen Fans gefiel.
The Legend of Zelda: A Link to the Past (1991, SNES)
Vier Jahre und eine neue Konsole später ging es für Link mit vielen liebevollen Details auf dem SNES grafisch vorwärts, während man sich Miyamoto inhaltlich auf die Wurzeln der Premiere besann. Nintendo inszenierte alles aus der Draufsicht, der Frust in Kämpfen wurde reduziert und man ergatterte wieder Herzen statt Level.
Auf dem SNES konnte man 1991 auch hübsch designte Gebäude betreten.
Man erlebte farbenfrohe Action mit dem Schwert samt seiner vielfältigen Schläge in alle Richtungen sowie Erkundung und kleinere Rätseln, die später durch den möglichen Wechsel in die Schattenwelt bereichert wurden.
Man konnte Häuser erkunden und Hyrule wirkte auf der potenteren Konsole lebendiger. Man wurde nach gemeisterten Dungeons mit spezieller Ausrüstung wie dem Greifhaken belohnt, die wiederum für die folgenden Abschnitte wichtig waren. So entstand der berühmte Kreislauf, zuvor unzugängliche Gebiete später zu erforschen, der auch die Metroidreihe kennzeichnete. Bis heute gilt A Link to the Past als einer der besten Teile und als Beweis dafür, dass auch die Rückbesinnung auf etablierte Tugenden sinnvoll sein kann. Übrigens: Damals gab es zwar kein Kickstarter und es wurden keine "Backer" in Spielen genannt, aber es gab in A Link to the Past einen Geheimraum namnes "Chris Houihan", der nach einem Gewinner im Nintendo-Power-Magazin benannt wurde.
The Legend of Zelda: Links Awakening (1993, GameBoy)
Auch auf dem GameBoy machte Zelda 1993 eine hervorragende Figur.
Das erste mobile Abenteuer von Link orientierte sich spielmechanisch fast komplett an den stationären Vorbildern, inklusive Bogen, Bumerang und Bomben. Nur dass es zusätzlich zur Draufsicht auch kleinere seitlich scrollende Abschnitte gab und dass man nicht in Hyrule unterwegs war, sondern auf einer Insel strandete. Dort war man erneut in Dungeons unterwegs, um nach der Erledigung der Bosse die für die Erweckung eines mystischen Fisches wichtigen Musikinstrumente zu ergattern.
Minispiele und Geheimnisse lockerten das Spiel auf, das für viele auch technisch als eines der besten für GameBoy gilt. Es sollte allerdings fünf Jahre dauern, bis Zelda wieder faszinieren konnte. Denn die drei Spiele, die Nintendo von 1993 bis 1995 für Philips CD-i entwickelte (Link: The Faces of Evil; Zelda: The Wand of Gamelon; Zeldas Adventure), waren weit weg von der bisherigen Qualität und sorgen heute noch für Spott auf YouTube.