Brettspiel-Test: AquaSphere (Worker Placement (Arbeitersetzspiel))

von Jörg Luibl



AquaSphere (Brettspiel) von Pegasus
Tiefsee, Tintenfische & U-Boote
Entwickler:
Publisher: Pegasus
Release:
24.09.2014
Spielinfo Bilder  
Tiefsee und Tintenfische? Eine Station am Meeresboden? Hört sich interessant an. Vor allem, wenn es um ein Brettspiel aus dem Bereich „Workerplacement“ geht, in dem man seine Arbeiter meist über Tage auf Feldern in Höfen oder Städten managen muss. Stefan Feld (u.a. Burgen von Burgund, Bora Bora) entführt euch mit AquaSphere in einen Wettstreit unter Wasser.

Forschung am Meeresboden

Obwohl der Spielplan mit seiner kreisförmigen Anlage zunächst an Tzolk'in: Der Maya-Kalender erinnert, dreht man am Meeresboden nicht an Rädern: Nach dem Aufbau der futuristisch anmutenden Module bleibt die Forschungsstation namens AquaSphere also statisch. Aber auf den zweiten Blick passiert doch einiges am Tisch, denn innerhalb der sechs Sektoren tauchen jede Runde weitere Kristalle, Zeitmarker und Tintenfische auf, während am Rand der Station je sechs frische Labor- und Forschungskarten ausgelegt werden. Und diese Platzierungen können einen wichtigen Unterschied ausmachen!

AquaSphere ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt und komplett auf Deutsch bei Pegasus erschienen. Es kostet knapp 35 Euro.
AquaSphere ist für zwei bis vier Spieler ausgelegt und komplett auf Deutsch bei Pegasus erschienen. Es kostet knapp 35 Euro.
Vor allem, wer die lukrativen Boni für ein komplett ausgebautes eigenes Labor einheimsen will, braucht im Idealfall fünf verschiedene Buchstaben: Wenn dann ein Laborausbau mit A und B auftaucht, ist das ein Glücksfall. Aber kommt man schneller dorthin als die Konkurrenz? Es ist weniger das langfristige strategische Sammeln wie z.B. in Arler Erde, sondern vielmehr der kompetitive Wettlauf um das, was gerade im Angebot ist und die flexible Fokussierung auf Routen und Boni, die das Spielgefühl bestimmen.

Bots warten auf Programmierung

Wer bewegt sein Team am cleversten durch die Gänge? Wer hortet die besten Boni? Aufgrund des schlanken Regelwerks entsteht schnell ein Wettlauf zwischen zwei  bis vier Spielern. Alles läuft dabei über die Bots, von denen vierzehn auf dem eigenen Tableau auf Aufträge warten. Die kleinen Roboter müssen aber erst über den Forschungspfad programmiert werden, damit sie loslegen können. Dafür bewegt man seinen Ingenieur auf das Feld und muss auswählen, was man diese Runde bewältigen will – der Pfad bietet zwar sieben Programmierungen für die Bots an, aber man kann nicht alle nutzen.

Beim Übergang zu anderen sektoren zahlt man in Zeitmarkern.
Beim Übergang zu anderen sektoren zahlt man in Zeitmarkern.
Der Bot ist programmiert – was nun? Planung ist jetzt sehr wichtig. Man muss genau wissen, was man will. Denn es gibt zwei wichtige Faktoren: Zum einen sorgt immer der aktuelle Bot mit seiner Aktion in einem der sechs Sektoren dafür, dass man diesen für sein Team beansprucht – hat man am Ende einer Runde die Mehrheit, winken satte sechs Bonuspunkte! Es ist also nicht nur wichtig, was man mit seinem Bot macht bzw. wie man ihn programmiert, sondern auch, wo man es macht. Denn so kann man fremde Bots verdrängen und übrigens auch dafür sorgen, dass sie nach Überfüllung der Station wieder zu ihrem Besitzer zurückkehren. Und auf dessen Tableau verringern sie wiederum die Boni am Ende der Runde – ein toller Nebeneffekt! Der einen allerdings auch selbst treffen kann.

Kommentare

Jörg Luibl schrieb am
Hallo,
aktuell kann theoretisch jedes Brettspiel, das ich im betreffenden Jahr bespreche, auch den Titel gewinnen - also auch ein "altes" von 1999. Deshalb hat 7 Wonders quasi gewonnen.
Wir könnten aber überlegen, aus den besprochenen Brettspielen nur die wirklich aktuellen des Jahres für die Wahl zu berücksichtigen. Und dann würde AquaSphere für die Wahl zum Brettspiel des Jahres 2015 rausfallen, weil es ja offiziell im Oktober 2014 erschienen ist.
Mal sehen, ist ja noch Zeit. :wink:
M_Coaster schrieb am
In den Handel ist es aber nicht 2014 gekommen, sondern kommt glaube ich erst jetzt raus.
Für mich ist Aquasphere ein echter 4 Spieler Hammer! Jedes Spiel anders, sehr taktisch und vor allem schnell gespielt ohne Wartezeit. Schön ist auch das Einsteiger genau soviel Spaß haben können wie erfahrene Spieler.
Für mich eines der Highlights der letzten Jahre. Und ja, Arler Erde ist für 2 Spieler besser :D
Braz schrieb am
Hi Jörg,
besten Dank für deine Antwort.
Eine kleine Nachfrage: Wieso würde Aquasphere zum BdJ (Brettspiel des Jahres) 2014 rausfallen?! Es ist doch 2014 in Essen erschienen?
Generell sei es natürlich dir überlassen, was du in die Wahl mit einfließen lässte, NUR ist so die BdJ-Wahl etwas intransaparent...gerade im Hinblick auf ältere BdJ - Titel, denn in 2 Jahren weiß man nciht mehr, was du in diesem Jahr getestet hast, hingegen das Erscheinungsjahr eine fixe nachvollziehbare Zahl ist.
Gruß
Mario
Jörg Luibl schrieb am
Bei den Brettspielen zählt das Erscheinungsjahr in der Wahl ja nicht, weil ich zwischendurch auch Klassiker oder unbekanntere, aber tolle Titel früherer Jahre vorstelle - da ist also alles im Topf, was besprochen wurde. Vielleicht ändern wir das mal in diesem Jahr und entscheiden im Zweifel für das aktuelle Spiel. Aber dann würde AquaSphere z.B. schon wieder rausfallen...
Braz schrieb am
hmmm...wäre aber ein bessere Brettspiel des Jahres geworden als 7 Wonders von 2010 bzw. 2011.
Ich mag Stefan Feld Spiele sehr gerne. Er gehört zu meinen LIeblingsautoren zusammen mit Uwe Rosenberg, Vlaada Chvátil und Ignacy Trzewiczek.
Aquasphere gefällt mir deswegen so gut, weil es rel. einfache Regeln besitzt und gleichzeitig ein stark strategisches und taktisches Spiel ist. Ein tolles Spiel.
schrieb am