Special: Gran Turismo Sport (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
18.10.2017
18.10.2017
18.10.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Hohe Produktionsqualität

Was Präsentation und Produktionsqualität angeht, zählen die Übertragungen der Live-Events weiterhin zum Besten, was man derzeit beim eSport im Allgemeinen und bei virtuellen Motorsport-Veranstaltungen im Speziellen erleben kann. Mit Moderatoren, Beiträgen und Kommentatoren in sieben Sprachen nimmt man es locker mit professionellen TV-Produktionen auf. Hinzu kommt, dass das Nebenprogramm in dieser Saison spürbar erweitert wurde. Zum einen gibt es zusätzliche Veranstaltungen wie den GR Supra GT Cup, den übrigens ebenfalls Mikail Hizal gewinnen konnte. Zum anderen scheinen auch die Autohersteller ein größeres Interesse an der Veranstaltung zu haben. So wurde der Konzeptwagen von Lamborghini nicht nur am Zeichenbrett designt, sondern als reales Modell gebaut, das in Monaco im Livestream enthüllt wurde. Zudem waren in diesem Jahr gefühlt deutlich mehr Vertreter aus der Automobilindustrie und dem realen Motorsport bei Weltfinale in Monaco vertreten. Egal ob Porsche, BMW, Mercedes, Lamborghini oder Toyota: Überall wimmelte es von Gästen, die mehr mit dem Rennsport und weniger der klassischen Spielebranche zu tun haben.

Dabei waren sie nicht nur stille Beobachter, sondern mischten teilweise sogar hinter dem Steuer mit. BMW schickte z.B. seinen DTM-Fahrer Philipp Eng im Pro Am Lauf auf die virtuellen Pisten, während die britische Rennfahrerin Jamie Chadwick sogar als Ko-Moderatorin das Renngeschehen analysierte. Selbst F1-Star Max Verstappen ließ sich beim Nations Cup blicken, wo das Finale im futuristischen Red Bull X2019 Competition ausgetragen wurde.

Lewis Hamilton gibt Gas

Einen der Höhepunkte markierte jedoch der Auftritt des mittlerweile sechsfachen Formel-Eins-Weltmeisters Lewis Hamilton, der bereits im vergangenen Jahr eine Fragerunde absolvierte, für die er sich überraschend viel Zeit nahm. Auch dieses Mal plauderte er wieder ausgiebig aus dem Nähkästchen und gab interessante Einblicke in sein Leben als Rennfahrer. So sprach er z.B. über seine begrenzte Konzentrationsfähigkeit bei Meetings oder was er am Lenkrad in einem F1-Rennen pro Runde alles verstellt, um das Maximum aus seinem Boliden herauszuholen. Aber auch über Gran Turismo Sport hatte er nette Anekdoten parat und berichtete z.B. über einen rabiaten Spieler in einem Online-Rennen, der sich durch dem Namen seiner PSN-ID zwar als Hamilton-Fan outete, den F1-Weltmeister aber rücksichtslos von der Strecke rammte, der inkognito im Cockpit saß. Auch in Monaco quetschte sich Hamilton in einen der Race-Seats, um in einem speziellen Rennen mit seinem Teamkollegen Igor Fraga gegen andere Gäste in GT Sport anzutreten.

Der sechsfache F1-Weltmeister Lewis Hamilton stellte sich nicht nur den Fragen der Fahrer, sondern lieferte sich auch ein Live-Rennen in GT Sport.
Der sechsfache F1-Weltmeister Lewis Hamilton stellte sich nicht nur den Fragen der Fahrer, sondern lieferte sich auch ein Live-Rennen in GT Sport.
Mit der Kombination aus den offiziellen Rennen und dem ansprechenden Rahmenprogramm wirkte die Welttour im Allgemeinen und das Finale im Speziellen in diesem Jahr noch ausgefeilter und interessanter. Wenn man etwas kritisieren müsste, dann wäre es zum einen Regie, die den Live-Schnitt teilweise verschlafen hat. So wurden die Gesichter mancher Fahrer zu lange im Vollbild eingeblendet und als Zuschauer bekam man vom eigentlichen Renngeschehen zu lange nichts mehr mit. Zum anderen sollte man bei der Auswahl von Pisten und Fahrzeugen in Zukunft etwas mehr Sorgfalt walten lassen. Beim Live-Event in Tokio führte die unsinnige Kombination aus einem ungünstigen Streckenlayout und einem übermotorisierten Konzeptwagen zu einem Chaos, das nach einer Massenkarambolage sogar einen Neustart des Rennens erforderlich machte. Die Teilnehmer sollten in den Veranstaltungen zwar gefordert, aber nicht zwangsweise überfordert werden!

2020 geht es weiter

Ob die Fahrer im nächsten Jahr auch den futuristischen Konzeptwagen von Lamborghini über die Pisten scheuchen müssen?
Ob die Fahrer im nächsten Jahr auch den futuristischen Konzeptwagen von Lamborghini über die Pisten scheuchen müssen?
Die dritte Saison für GT Sport ist bereits gesichert: Wie Serienschöpfer Kazunori Yamauchi in Monaco verkündete, findet der Auftakt im kommenden Jahr in Sydney statt, nachdem man 2019 in Paris, New York, Salzburg, Monaco und am Nürburgring gastierte. Der neue Weltmeister Mikail Hizal wird allerdings nicht an den Start gehen, um seinen Titel zu verteidigen. Nach eigenen Angaben benötigt er eine Auszeit, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Zuvor darf er allerdings zusammen mit den anderen Champions der FIA-Rennserien in Paris feiern und auf der offiziellen Preisverleihungs-Gala seine Trophäe in Empfang nehmen, für die er so lange und hart trainiert hat.

Kommentare

Noedu schrieb am
Toller Bericht.
Aber könnte man das nächste Mal, für Unbedarfte wie mich, die einfach loslesen, ne Spoiler-Warnung vorher abgeben.
Durch euren Bericht wird man zum gucken der Rennen animiert, was aber blöd ist, wenn man durch Euch die Sieger schon erfährt.
johndoe1686305 schrieb am
Also, für mich ist das - genau wie alles andere was sich "esport" schimpft - durch die Bank überprofessionalisierter, künstlich aufgestellter Marketingscheiss. :D
flo-rida86 schrieb am
Cry0n hat geschrieben: ?30.11.2019 18:08 Danke für den tollen Bericht, gut geschrieben und spannend zu lesen.
Hoffe auf ein neues GT, aber das wird wohl erst zu PS5 Zeiten kommen. Und hoffentlich mit größerem SP-Fokus.
Die Auswahl an guten Rennspielen, ob Arcade oder Simulation, scheint mir arg begrenzt...
Sims sind doch diese gen. So gut aufgestellt wie nie,klar gab in kürzester Zeit keine neuen aber ist normal das die länger laufen,dass Genre ist nicht gross genug für arg viele Release,selbst forza Motorsport kommt nicht mehr in seinem üblichen Rhythmus.
Arcade ist gut genug vorhanden.
Hyeson schrieb am
RaceFace85 hat geschrieben: ?30.11.2019 22:38
Jas0nGER hat geschrieben: ?30.11.2019 22:38Brannigan
Hab mir mal das Finale auf Youtube angeschaut. Wirklich professionell aufgezogen, das Ganze. Vor allem das Hardewaresetup, das den Fahrern zur Verfügung steht, wär für zu Hause auch recht angenehm. Riesiger Bildschirm, Sportsitz, fettes Lenkrad in der Hand... das ist für mich virtuelle Realität!
Sieht fast schon so aus wie ein echtes Rennen (Kameraperspektiven, Fahrverhalten).
Aber wieso tragen die Fahrer Handschuhe?
Damit der Schweiß an den Händen nicht zum durchrutschen der Lenkräder führt. Wenn Ich das richtig gesehen habe sind das TS PC Racer. Die haben etwas mehr kraft als das T300, nicht viel und im Vergleich zu nem DD1 Kindergarten, aber durch den Plastikkranz kann das mit schweißnassen Händen schon mal passieren.
Guter Bericht, GT Sport sieht auch gut aus. Aber nur 12 Runden Rennen?
Die Handschuhe werden nur getragen, weil Puma der Sponsor ist. Ansonsten braucht man die Handschuhe nicht. Das Lenkrad ist ein Thrustmaster T-GT. Jeder kann sich das FFB so einstellen, wie er es bevorzugt.
Ich fahre auch mit Handschuhen, bezahlt wurde ich dafür noch nich.
Ich mach das auch nicht weil mir sonst, vor von Schweiß triefenden Händen das Lenkrad vom Rig fällt, sondern weil ganz einfach nach ner Stunde Rennstint das Lenkrad Teile der Hand durchrubbelt... eben wegen dem Anti-Rutsch Zeug mit dem das Lenkrad bezogen is.
Melcor schrieb am
Für Polyphony uns GT Sport muss man mal eine Lanze brechen. Was für ein Support in Sachen Content und Events! Ständig neue Fahrzeuge, regelmäßig neue Strecken und Events. Alles ohne Aufpreis - mit Ausnahme der neuen Time Trial Challenge. Dazu noch die Meisterschaften. Für einen Titel, den man mittlerweile für 10 Euro bekommt. Ein Format für das kommende GT7/8 für die PS5? Rennspiele funktionieren ja scheinbar wunderbar als 'Service Games'.
Ich werde jedenfalls mein Lenkrad für Laguna Seca nächsten Monat wieder auspacken.
schrieb am