Facebook Horizon
Facebook will mit der
Oculus Quest 2 nicht nur Spieler in die Virtuelle Realität locken, sondern vor allem auch neue Nutzer in seine sozialen VR-Apps. Die wichtigste davon dürfte
Facebook Horizon werden. Dabei handelt es sich um einen Mix aus sozialem Treffpunkt, Chat-Raum und Spiele-Baukasten. Die Beta lief vorerst nur in den USA, daher haben wir noch keinen Zutritt bekommen. Weil Facebooks VR-Headset vorerst nicht in Deutschland erscheint (
mehr dazu hier), dürfte die Zahl hiesiger Nutzer erst einmal nicht all zu groß werden.
Bisherige Teilnehmer an Facebook Horizon berichten meist von einer noch recht leeren Welt, da es nicht all zu viel zu tun gibt – etwa
der Youtuber und Quest-Fan BMF. Im Gegensatz zu künstlerisch und spielerisch fokussierten Editoren wie
Dreams (PSVR) scheinen sich die Nutzer bisher eher mit Dingen wie dem Nachbau eigener Wohnungen, erforschbarer Minen und dergleichen zu beschäftigen als mit größeren Spielen. Die Werkzeuge und die stilistische Freiheit fallen hier bislang offenbar deutlich simpler und eingeschränkter aus, obwohl bereits praktische Features wie die akkurate Ausrichtung am Raster geboten werden. Zudem gibt es schon Herausforderungen, Arena-Kämpfe und Sportspiele mit mehreren Teilnehmern, die teilweise von Facebook selbst erstellt wurden.
Unterhaltung oder Überwachung?
Facebook Horizon erinnert mit seiner Mischung aus sozialem Treffpunkt und Spielebaukasten stark an Rec Room.
Alle Inhalte sollen hier schließlich mit den gleichen Tools erschaffen werden, die auch von den Entwicklern genutzt werden. Sobald man sich in der Welt befindet, kann man z.B. eine Party starten, um im Grüppchen mit Freunden kuratierte Welten zu erkunden. Oder man sucht im Menü nach neuen Orten wie etwa einer frisch erstellten Dschungellandschaft. Gemeinsam erlebbare Konzerte und Live-Events bleiben allerdings außen vor: Diese sollen auch künftig in der überarbeiteten App "Oculus Venues" stattfinden, in der neuerdings die frischen Avatare aus Horizon zum Einsatz kommen.
Auch die Sicherheit und Blockierfunktionen sind für Facebook wichtige Themen, da sogar ein Extra-Trailer dazu veröffentlicht wurde. Etwas gruselig dürfte Datenschützern und Facebook-Kritikern und die Praxis vorkommen,
dass alle Interaktionen aufgezeichnet werden sollen, damit Moderatoren hinterher Zugriff darauf bekommen. Sollte jemand eine Beschwerde einreichen, kann der von Facebook beschäftigte Moderator sich die betreffende Aufzeichnung des Gesprächs anschauen, um danach ggf. Sperrungen oder andere Sanktionen zu verhängen. Moderatoren sollen allerdings erst nach einer Meldung Zugriff auf eine entsprechende Szene bekommen, die lediglich die letzten Minuten einer Interaktion umfasst. Hinterher soll die Aufzeichnung wieder gelöscht werden. Für immerhin etwas Erleichterung dürfte die Info sorgen, dass in der virtuellen Horizon-Welt
nur die Oculus-Namen der Nutzer zum Einsatz kommen und nicht ihre echten Klarnamen aus dem sozialen Netzwerk.