Fans wandten sich deshalb lieber der Echtzeitstrategie Armada zu, in der man auf einer zweidimensionalen Ebene Raumschiffe verschob. Deren originalgetreue Abbilder sowie die taktisch überschaubaren, spielerisch aber angenehm flotten Gefechte zogen Fans in ihren Bann, während sie im Namen der Föderation, der Klingonen oder der Romulaner eine Invasion der Borg verhinderten und als Borg natürlich das Gegenteil im Sinn hatten – ein Vorhaben, an dem sich der gefühlskalte Schwarm im Nachfolger gleich noch mal versuchte.
Action im Delta-Quadranten
Und auch ein anderes Star-Trek-Abenteuer fand gleich zweimal statt: Voyager: Elite Force, ein Ego-Shooter um eine von Tuvok ins Leben gerufene Sondereinheit, die unter der Führung von Alex Munro u.a. gegen die Borg und die Klingonen kämpft. Abwechslung kam durch Schleichabschnitte ins Spiel und durch Kameraden, die gelegentlich an
Star Trek Online glänzt vor allem mit seinen taktischen Raumschlachten.
Munros Seite kämpften. Dank id Softwares Quake-3-Engine sah das Spiel ausgesprochen schick aus. Vor allem die Korridore der Voyager wirkten für die damalige Zeit sehr überzeugend. Im Nachfolger waren es dann die Flure der Enterprise-E – immerhin wurde man dann keinem Geringeren als Captain Picard unterstellt.
Kirk, Picard, Janeway… von denen will Star Trek Online nichts wissen: Wo fast alle Umsetzungen auf namhafte Charaktere und Schiffe setzen, beamt sich das Online-Rollenspiel einfach 30 Jahre in die Zukunft, wo sich die Föderation wieder im Krieg mit den Klingonen befindet – von zahlreichen weiteren Konflikten ganz zu schweigen. Sieben Jahre lang dauert das 2010 veröffentlichte Abenteuer schon an, bietet inzwischen auch Uniformen, Schiffe und Charaktere der Kirk-Ära und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man das eigene Alter Ego nicht nur auf Außenmissionen begleitet, sondern in taktischen Gefechten auch dessen eigenes Schiff fliegt.
Auf dem Rücken anderer
Langlebig sind aber nicht nur Star Trek Online und die mehr als 60 Spiele zu der prägenden Film- und Fernsehserie: Deren Geist fangen auch zahlreiche Modifikationen bekannter Science-Fiction-Spiele ein. Findige Entwickler haben für
Modifikationen (hier Continuum für Homeworld) führen die Star-Trek-Serie ganz inoffiziell fort.
Sins of a Solar Empire z.B. einen inoffiziellen dritten Teil zu Armada entworfen, während Homeworld durch die Continuum-Mod in unendliche Weiten vorstößt und 4X-Strategen mit New Horizons für Stellaris den Weltraum erobern. Mit diesen und anderen inoffiziellen Erweiterungen taucht man auf Basis guter Spiele in hochkarätige Star-Trek-Abenteuer ein.
Und unter denen befindet sich auch Artemis Spaceship Bridge Simulator, das schon seit einigen Jahren den fiktiven Alltag einer Brückencrew nachahmt – wenn auch ohne die namhafte Lizenz. Was Bridge Crew also in wenigen Tagen im großen Stil aufzieht, ist dank Independent-Entwickler Thomas Robertson schon lange möglich – denn natürlich gibt es auch für den Brückensimulator eine Modifikation, die ihn kompatibel mit der Föderationsflotte macht.
Als Virtual-Reality-Erlebnis stößt Star Trek: Bridge Crew die Tür in eine neue Dimension auf. Doch mit Sicherheit wird die Brücke der Aegis nicht der letzte Ort sein, an dem sich Sternenwanderer auf die Suche nach neuen Zivilisationen machen.