Special: Red Dead Redemption 2 (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Release:
05.11.2019
26.10.2018
26.10.2018
Erhältlich: Digital (Epic Games Store, Steam)
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 19,80€

ab 16,00€
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Vom Revolverheld zum Rezeptemixer und zurück

Doch es gab ja nicht nur Schießereien! Natürlich spielen rauchende Colts im verklärten Western fast immer irgendeine Rolle, aber spätestens Adventures, in denen das gemütliche Lösen von Rätseln wichtiger ist als schnelle Finger, legen den Schwerpunkt gerne auf ganz andere Aspekte. Oft ersetzt eine Prise Humor dann die bleigeschwängerte Luft – in der Serie um Fenimore Fillmore etwa oder in Freddy Pharkas: Frontier Pharmacist.

Bei Letzterem kam das nicht von ungefähr, denn entwickelt wurde es von Al Lowe, dem Schöpfer des ewigen Lustmolchs Larry Laffer. Der ehemalige Revolverheld Mr. Pharkas ist jedenfalls als Apotheker tätig – bis ein hinterlistiges Komplott freilich den Frieden in seiner Stadt bedroht.

Das Spiel wurde 1993 von Sierra veröffentlicht, dem damals größten Konkurrenten von Adventure-König LucasArts. Und es zeichnet sich durch eine Besonderheit aus, die so wohl nicht geplant war. Nachdem sich der Titel nämlich als Erfolg herausstellte, sprang man auch bei Sierra auf den damals schnell ins Rollen geratenden CD-Zug auf und produzierte eine um

1993 versuchte sich auch Al Lowe, Schöpfer des ewigen Lustmolchs Larry Laffer an einem Westernabenteuer.
1993 versuchte sich Al Lowe, Schöpfer des ewigen Lustmolchs Larry Laffer an einem Westernabenteuer. (Mobygames)
Sprachausgabe erweiterte Neuauflage. Die hatte jedoch einen Haken: Das Spiel enthielt dermaßen viel Text, dass Lowe die Aufnahmen kurzerhand abbrach, als es darum ging auch Aktivitäten im Inventar zu vertonen. Damit wurden entsprechende Texte komplett gestrichen, was auch Hinweise auf die Lösung mancher Rätsel betraf. Wer das vollständige Spiel erleben will, sollte also zur stumm gebliebenen Diskettenversion greifen!

Was haben Namen mit „F“-Lauten eigentlich an sich?

Im Gegensatz zu Freddy Pharkas orientierte sich Fenimore Fillmores drei Jahre jüngeres 3 Skulls of the Toltecs an den Adventures von LucasArts, ergänzte sie aber um eine heute selbstverständliche Besonderheit: In Dialogen getroffene Entscheidungen wirken sich auf den Ausgang der Handlung aus. Dabei ist 3 Skulls of the Toltecs sogar heute noch in seiner ursprünglichen Form spielbar; benötigt wird neben dem Spiel lediglich eine aktuelle Version von ScummVM.

Und auch in Deutschland, genauer gesagt bei Software 2000, versuchte man sich am Wilden Westen – mit den Büchern von Karl May hatte man ja eine exzellente Vorlage quasi direkt vor der Haustür. Der Karl-May-Verlag unterstützte die Entwicklung sogar und so entstand 1993 eine relativ werkgetreue Nacherzählung der Reise von Old Firehand, dank der Vorlage ein eher

Mit Desperados wandelte Spellbound in bis dahin von Western unerforschten Bereichen.
Mit Desperados wandelte Spellbound in bis dahin von Western unerforschten Gebieten.
besonnenes Spiel. Auch Fortsetzungen waren bereits angedacht, doch der dafür notwendige Erfolg blieb dem Schatz im Silbersee wohl verwehrt.

Wenn Deutsche Cowboy spielen

Ebenfalls aus unseren Breitengraden kommt eine Serie, die den Western klassisch amerikanisch auslegt, spielerisch aber einen eher seltenen Zugang ins Genre findet: In Desperados steuert man einzelne Charaktere bzw. kleine Gruppen aus der Vogelperspektive und in Echtzeit, ist aber weder auf das Vernichten ganzer Verbände aus noch ballert man Gegner einfach nieder. Leises Anschleichen heißt die Devise, genau wie im wenige Jahre zuvor vorgestellten Commandos. Man versteckt seine Figuren, weicht den Sichtlinien feindlicher Wachen aus, meuchelt sie von hinten oder umgeht sie einfach.

Dreimal inszenierte Spellbound diesen Wilden Westen, zuletzt unter dem Namen Helldorado, bevor vor wenigen Monaten erst ein brandneuer Patch für Teil eins erschien, der die inzwischen 17 Jahre alte Taktik mit modernen Rechnern kompatibel macht. Gut möglich, dass das Update der Werbung dient, immerhin arbeiten die Entwickler von Shadow Tactics gerade an der offiziellen Fortsetzung Desperados 3 – unsere Vorschau dazu findet ihr unter diesem Link.
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Kommentare

johndoe818235 schrieb am
gnadenlos-GER hat geschrieben: ?22.10.2018 14:12
adlerfront hat geschrieben: ?22.10.2018 12:48Im Zuge eines Uni-Referats (Der Indianer im Videospiel)
Darf man die Ureinwohner tatsächlich auf Uni-Niveau noch schlicht als "Indianer" bezeichnen?
Tja, denken die wenigsten, aber das darf man in der Tat. Ja, es handelt sich um eine Fremdbezeichnung und ja der Ursprung resultiert auf einem unglaublichen Missverständnis von Kolumbus, ABER: Der Name ist im Deutschen nicht positiv oder negativ aufgeladen. Er grenzt eine klar definierte Gruppe von Menschen ab, ohne sie erst einmal zu werten. Er beschreibt einfach die Menschen, die in Amerika gelebt haben, bevor die Europäer dort ankamen. Daher durchaus zu benutzen und kein Drama, wenn auch andere Begriffe für Indianer benutzt werden (Native, Indigene, oä.). Anzumerken sei hierbei allerdings, dass dies nur im Deutschen funktioniert. Im Englischen ("Indians") ist eine Doppeldeutigkeit vorhanden, die es problematischer macht, das Wort zu benutzten und daher von den Gruppen abgelehnt wird. Ein weiterer Fehler ist allerdings, Eigenbezeichnungen mit dem Wort Indianer zu vermischen (Bsp. Sioux-Indianer, Irokesen-Indianer, Blackfeet-Indianer). Das ist falsch. Ich versuche dies an einem Beispiel zu erleutern. Es ist in etwa so, als würde man an jede europäische Landesbezeichnung "-Europäer" drangehängen. Spanier-Europäer, Deutsche-Europäer, Franzosen-Europäer usw. Klingt dämlich, oder?
Genauso ist es bei indianischen Völkern. Spricht man ganz im Allgemeinen, ist es also völlig in Ordnung, "Indianer" zu sagen. Spricht man über einzelne Gruppen, ist die Eigenbezeichnung maßgebend.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen!
EDIT: Kleiner Nachtrag, da es mir jetzt erst aufgefallen ist. "Ureinwohner" gehört tatsächlich zu den Begriffen, die immer weniger verwendet werden. Komischerweise. Ich persönlich finde ihn nicht allzu schlimm und eigentlich auch nicht negativ aufgeladen. Komischerweise wird zunehmend "Native People" oä. benutzt, was...
master-2006 schrieb am
Erinnert sich noch wer an America von Data Becker? Klasse Strategiespiel!
oxynator schrieb am
gnadenlos-GER hat geschrieben: ?22.10.2018 14:12
adlerfront hat geschrieben: ?22.10.2018 12:48Im Zuge eines Uni-Referats (Der Indianer im Videospiel)
Darf man die Ureinwohner tatsächlich auf Uni-Niveau noch schlicht als "Indianer" bezeichnen?
Dann warst du nie auf der Uni was... Indianer hat nichts mit den Indern zutun... Indianer bedeutet einfach nur Indigene Völker....
gnadenlos-GER schrieb am
adlerfront hat geschrieben: ?22.10.2018 12:48Im Zuge eines Uni-Referats (Der Indianer im Videospiel)
Darf man die Ureinwohner tatsächlich auf Uni-Niveau noch schlicht als "Indianer" bezeichnen?
dude2k9 schrieb am
Haha wollte gerade in die Runde fragen wie das C64 Game hieß, indem man immer nur an der Seite den Cowboy mit seinem Revolver gesehen hat...
Hat sich erledigt ;) Mensch ist das lang her...
schrieb am

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