Tja, denken die wenigsten, aber das darf man in der Tat. Ja, es handelt sich um eine Fremdbezeichnung und ja der Ursprung resultiert auf einem unglaublichen Missverständnis von Kolumbus, ABER: Der Name ist im Deutschen nicht positiv oder negativ aufgeladen. Er grenzt eine klar definierte Gruppe von Menschen ab, ohne sie erst einmal zu werten. Er beschreibt einfach die Menschen, die in Amerika gelebt haben, bevor die Europäer dort ankamen. Daher durchaus zu benutzen und kein Drama, wenn auch andere Begriffe für Indianer benutzt werden (Native, Indigene, oä.). Anzumerken sei hierbei allerdings, dass dies nur im Deutschen funktioniert. Im Englischen ("Indians") ist eine Doppeldeutigkeit vorhanden, die es problematischer macht, das Wort zu benutzten und daher von den Gruppen abgelehnt wird. Ein weiterer Fehler ist allerdings, Eigenbezeichnungen mit dem Wort Indianer zu vermischen (Bsp. Sioux-Indianer, Irokesen-Indianer, Blackfeet-Indianer). Das ist falsch. Ich versuche dies an einem Beispiel zu erleutern. Es ist in etwa so, als würde man an jede europäische Landesbezeichnung "-Europäer" drangehängen. Spanier-Europäer, Deutsche-Europäer, Franzosen-Europäer usw. Klingt dämlich, oder?gnadenlos-GER hat geschrieben: ?22.10.2018 14:12Darf man die Ureinwohner tatsächlich auf Uni-Niveau noch schlicht als "Indianer" bezeichnen?adlerfront hat geschrieben: ?22.10.2018 12:48Im Zuge eines Uni-Referats (Der Indianer im Videospiel)
Genauso ist es bei indianischen Völkern. Spricht man ganz im Allgemeinen, ist es also völlig in Ordnung, "Indianer" zu sagen. Spricht man über einzelne Gruppen, ist die Eigenbezeichnung maßgebend.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen!
EDIT: Kleiner Nachtrag, da es mir jetzt erst aufgefallen ist. "Ureinwohner" gehört tatsächlich zu den Begriffen, die immer weniger verwendet werden. Komischerweise. Ich persönlich finde ihn nicht allzu schlimm und eigentlich auch nicht negativ aufgeladen. Komischerweise wird zunehmend "Native People" oä. benutzt, was...