Special: NVIDIA Ansel (Sonstiges)

von Marcel Kleffmann



Sonstiges
Entwickler: NVIDIA
Publisher: NVIDIA
Release:
kein Termin
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Im Bereich "Camera & Capture" können die Weite des Sichtfeldes (Field of View) und die Neigung (Roll/Pitch) eingestellt werden. Unterstützt das Spiel die "freie Kamerapositionierung", können Kamerastandort, Betrachtungswinkel, Erhöhung und Entfernung in der pausierten Spielszene komplett verändert werden. Bei The Witcher 3 kann man beispielsweise die feste Verfolgerperspektive verlassen und Geralt im Kampf von der Seite zeigen. Oder man erhöht die Kameraentfernung und versucht Landschaftsaufnahmen bei Ghost Recon Wildlands hinzubekommen. Die freie Kamera ist noch in War Thunder, Obduction, ARK: Survival Evolved, The Witness, Mirror's Edge Catalyst und Mass Effect: Andromeda verfügbar. In Dishonored 2 bleibt die Kamera hingegen starr. Die Entwickler der Spiele entscheiden selbst, welche Ansel-Funktionen sie zulassen möchten und welche nicht.

Während man bei Ghost Recon Wildlands die Kamera zum Beispiel sehr, sehr weit vom Spieler-Charakter entfernen kann, darf die freie Kamera bei Mass Effect: Andromeda nur in einem eingeschränkten und bei Watch Dogs 2 in einem sehr eingeschränkten Areal bewegen.

Bei Ghost Recon Wildlands lässt sich die freie Kamera sehr weit abseits des Spieler-Charakters platzieren.
Bei Ghost Recon Wildlands lässt sich die freie Kamera sehr weit abseits des Spieler-Charakters platzieren. Welche Features man nutzen kann, legen die Spiele-Entwickler selbst fest.
Die freie Kamera-Unterstützung ist eines der zentrales Features von Ansel und Titel, die diese Funktion nicht nutzen, verspielen viel Foto-Potenzial.

Hat man die gewünschte Einstellung gefunden, können Filter angewandt werden. Die vordefinierten Optionen wie Schwarz-Weiß, Sepia oder Halbton erinnern ein wenig an die typischen Filter bei Instagram. Etwas mehr Auswahlmöglichkeiten in diesem Bereich wären schön gewesen. Anschließend lassen sich Kontrast, Helligkeit und Farbverstärkung etc. verändern.

Riesen-Auflösung

Interessanter wird es nun bei der Aufnahmeart. Neben der Standardoption "Screenshot" in der nativen Auflösung des Spiels kann man auf "Super Resolution" (Hohe Auflösung) stellen und JPEG-Bilder mit einer Auflösung von bis zu 64.000x36.000 (kein Schreibfehler) erstellen. Der Screenshot wird dann ungefähr 1 GB Festplattenspeicher belegen. Die maximale Größe für einen normalen 1920x1080-Screenhot ist 63.360x35.640 (33-mal größer als die grundlegende Auflösung).

Um den Screenshot in dieser Auflösung rendern zu können, wird das Bild bei der Berechnung in mehrere Ausschnitte unterteilt, die einzeln in der normalen nativen Auflösung gerendert und später wieder zusammengesetzt werden. Der Vorteil dieses zeitaufwändigen Prozesses (bis zu fünf Minuten; 31 GB Festplattenspeicher erforderlich) ist ein hochauflösendes Bild, das mit starker Kantenglättung (kaum Aliasing) und höheren bzw. schärferen Details aufwartet. Die Videospeichergröße der Grafikkarte spielt beim Erstellen von "Super Resolution Screenshots" übrigens keine Rolle. Betrachtet werden können solche Riesen-Aufnahmen zum Beispiel mit Irfanview oder Adobe Photoshop, je nach Größe des Bildes ist recht viel Arbeitsspeicher erforderlich (Beispiele).

360°-Panoramaaufnahmen

Aufnahmen lassen sich in hoher Auflösung, mit hoher Farbtiefe oder als Rundherum-Aufnahme speichern.
Aufnahmen lassen sich in hoher Auflösung, mit hoher Farbtiefe oder als Rundherum-Aufnahme abspeichern.

Alternativ zu der Aufnahmeart "Super Resolution" lässt sich das Bildmaterial im EXR-Typ speichern (offener Standard von ILM). Hierbei wird im Grunde genommen ein Bild im RAW-Format mit maximaler Farbtiefe (bis zu 32 Bit) und Farbgenauigkeit gespeichert. Anschauen lassen sich die Bilder zum Beispiel mit Photoshop, Photomatrix oder Picturenaut, wobei natürlich der Bildschirm/Monitor eine entsprechende Farbtiefe wiedergeben können muss. HDR-Unterstützung (High Dynamic Range; 10 Bit Farbtiefe) ist nur ein Schritt in diese Richtung. Darüber hinaus können 360°-Aufnahmen bzw. 360°-Panoramaaufnahmen in Mono oder Stereo erstellt werden, die sich beispielsweise auf Virtual-Reality-Geräten anzeigen lassen.

Die mit Ansel erstellten Rundherum-Screenshots bzw. 360°-Bilder können unter anderem auf Smartphones, im Desktop-Browser, mit Google Cardboard (via App NVIDIA VR Viewer; VR-Album in Google Photos; maximale Auflösung 4096x4096), mit einem 360°-Stereo-Player wie Whirligig oder den VR-Brillen HTC Vive und Oculus Rift betrachtet werden (Beispiele). Die Betrachtung der Aufnahmen via HTC Vive und Oculus Rift ist etwas aufwändiger, da das Programm Virtual Desktop (http://store.steampowered.com/app/382110/Virtual_Desktop/; Preis 14,99 Euro) für SteamVR erforderlich ist. Nach dem Start des Programms klickt man auf den Bereich "Photos", kann die 360°-Aufnahmen dort via Drag-and-Drop platzieren und im Anschluss anschauen. Als Betrachter befindet man sich dann im Zentrum der 360°-Aufnahme und kann sich ausführlich in der Umgebung umschauen. Mit den Pfeiltasten können die einzelnen Aufnahmen nacheinander durchgeschaut werden.

Alles in allem ist Ansel ein gelungenes und weitgehend leicht zu bedienendes Screenshot-Werkzeug, das viele Einstellungsoptionen und vor allem viele Ausgabeformate von Riesen-Screenshots bis hin zu 360°-Aufnahmen bietet. Viele normale Foto-Modi können da nicht mithalten. Besonders die frei platzierbare Kamera kann sich sehen lassen, sofern sich die Spiele-Entwickler dafür entscheiden, diese Funktion zu integrieren. Schön wäre es allerdings, wenn NVIDIA noch weitere Features (z.B. mehr Filter) hinzufügen und die Unterstützung der Spiele stetig ausbauen würde.

Kommentare

gollum_krumen schrieb am
Balla-Balla hat geschrieben: ?18.07.2017 11:46 Nebenbei, Horizon ist eines der verdammt besten games, die ich in den letzten Jahren gezockt habe, spielerisch wie optisch. Es hätte imho etwas mehr öffentliche Beachtung verdient. Was soll´s, einige heulen eben heute immer noch dem Witcher hinterher, statt mal die Augen für neues zu öffnen.
Mehr Beachtung wäre der Verdienstorden der Bundesrepublik von Steinmeier persönlich verliehen.
Also im Ernst, das Spiel wurde hoch und runter abgefeiert und das sicher zwei Wochen lang.
sourcOr schrieb am
TaLLa hat geschrieben: ?20.07.2017 01:30 Für Redaktionen ist das sicher eine gute Spielerei schicke Screenshots in den Test zu stopfen. Für Spieler wohl völlig belanglos, niemand schaut sich seine Screenshots an, nichtmal man selbst. Ist so ein klassisches Feature wo man denkt: Nice too have, aber dann ist es im Endeffekt völlig belanglos.
Aber gut....Ansel gibt es schon seit genau einem Jahr, die meisten wissen wie nutzlos es ist.
"Ich benutz es nicht, also ist es nutzlos"
-4players
$tranger schrieb am
bondKI hat geschrieben: ?18.07.2017 17:59 Wie kann der Modus daran erinnern, wenn es Ansel schon länger gibt als Zero Dawn? Wenn dann ist es eher anders herum.
Wenn man nur eins davon kennt, kann's auch nur daran erinnern - ganz einfach ;)
Balla-Balla hat geschrieben: ?18.07.2017 11:46Nebenbei, Horizon ist eines der verdammt besten games, die ich in den letzten Jahren gezockt habe, spielerisch wie optisch. Es hätte imho etwas mehr öffentliche Beachtung verdient. Was soll´s, einige heulen eben heute immer noch dem Witcher hinterher, statt mal die Augen für neues zu öffnen.
Normalerweise steh ich nicht so auf Open World, aber ich war überrascht, wie viel Spaß ich mir Horizon haben. Für mich ein sehr gutes Spiel.
bondKI schrieb am
Ansel gibts seit über einem Jahr, also soviel zum Thema "aktuell". Zweitens spielt es durchaus eine Rolle wann was zuerst da war...in einem Thread der zum selben Thema ist.
Balla-Balla schrieb am
bondKI hat geschrieben: ?18.07.2017 17:59
Balla-Balla hat geschrieben: ?18.07.2017 11:46
$tranger hat geschrieben: ?17.07.2017 15:16 Erinnert mich an den Fotomodus in Horizon Zero Dawn. Wusste nichtmal, dass es sowas gibt.
Ganz nett, aber für mich persönlich nicht wirklich interessant. Da mach ich lieber Fotos von echten Dingen und überlasse anderen Leuten die virtuellen Schnappschüsse :p
Genau daran erinnert dieser Modus, scheint ein ähnliches Prinzip zu sein. Gerade gestern habe ich wieder damit herumgespielt. Sehr nett. Allerdings bekommt man die screenshots nicht so einfach von der PS4 auf seinen PC, zumindest wüsste ich nicht wie und zwotens auch wozu? Das Netz ist voll mit Millionen von solchen screenshots, wer guckt das denn noch an? Mit Ansel werden jetzt ein paar Milliarden dazu kommen, viel Spaß beim durchzappen.
Nebenbei, Horizon ist eines der verdammt besten games, die ich in den letzten Jahren gezockt habe, spielerisch wie optisch. Es hätte imho etwas mehr öffentliche Beachtung verdient. Was soll´s, einige heulen eben heute immer noch dem Witcher hinterher, statt mal die Augen für neues zu öffnen.
Wie kann der Modus daran erinnern, wenn es Ansel schon länger gibt als Zero Dawn? Wenn dann ist es eher anders herum.
Erstens hat MICH die Beschreibung von Ansel hier an den HZD Fotomodus erinnert, da ich da Spiel gerade zocke und zwotens sind die kompatiblen Spiele, die im Artikel erwähnt werden, eher aktueller Natur. Mag sein, dass es Ansel länger gibt, wirklich benutzt wird es wohl erst dieser Tage, was ja auch die rasante Zunahme an den screenshots auf diversen Seiten im Netz vermuten lässt.
Wie HZD Ansel implementiert hat oder ob der Mode überhaupt damit zu tun hat, weiss ich nicht, spielt ja auch überhaupt keine Rolle.
schrieb am