Special: Mario Kart Live: Home Circuit (Rennspiel)

von Michael Krosta



Mario Kart Live: Home Circuit:
Die Macher im Interview
Publisher: Nintendo
Release:
16.10.2020
Erhältlich: Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Seit dem 16. Oktober ist Mario Kart Live: Home Circuit für Switch erhältlich. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung und unseres Tests hatten wir die Möglichkeit, Fragen rund um das AR-Erlebnis direkt an die Verantwortlichen bei Nintendo zu richten. Dazu haben sich jetzt Hardware-Projektleiter Hiroki Ikuta, Projektleiter Yosuke Tamori, Entwicklungs-Koordinator Yuji Ichijo, Studioleiter Karthik Bala und Nintendo Deutschland geäußert.  

Yuji Ichijo



4Players: Worin bestand die größte Herausforderung, um die ursprüngliche Vision in das eigentliche Spiel zu verwandeln?

Hiroki Uta (Nintendo): "Im Kern geht es in Mario Kart Live: Home Circuit darum, eine Rennstrecke in den eigenen vier Wänden aufzubauen und das Kart auf dieser Strecke fahren zu lassen. Die Spielerfahrung ist daher maßgeblich von den Gegebenheiten des Raums abhängig, in dem gespielt wird. Entsprechend haben wir intensiv recherchiert, wie sich Räumlichkeiten und Häuser in verschiedenen Ländern unterscheiden. Außerdem haben wir natürlich selber zahlreiche Strecken gebaut und jede Menge Tests mit Prototypen durchgeführt.

Ein Problem, auf das wir während der Entwicklung gestoßen sind, war das Fahren auf Teppichböden mit niedriger Geschwindigkeit. Für weniger erfahrene Spieler ist ein gedrosseltes Tempo hilfreich, doch in einigen Fällen konnte ein langsameres Kart nicht mehr über Teppiche fahren. Um sicherzustellen, dass Mario Kart Live: Home Circuit auf verschiedenen Böden gespielt werden kann, mussten wir verschiedene Ideen umsetzen. So haben wir beispielsweise das Drehmoment des Karts erhöht und anhand der Daten des Karts Optimierungen sowohl am Spielund als auch an der Leistung des Karts vorgenommen.

Zusätzlich haben wir das Produkt so entwickelt, dass die Daten der Kamera und der Sensoren adaptiv beim Fahren in der Spielumgebung berücksichtigt werden. Außerdem wurde alles – von der Hardware und dem Kart bis zur Systemsoftware der Nintendo Switch – so optimiert, dass der Lag zwischen dem Video-Feed des Karts und dem Steuern minimal ist."


Mario Kart Live verknüpft die reale mit der virtuellen Welt.
Mario Kart Live verknüpft die reale mit der virtuellen Welt.
Karthik Bala (Velan): "Am Anfang standen wir vor jeder Menge Herausforderungen und ungelöster Probleme! Die Teams von Velan und Nintendo mussten eine völlig neue Spiel-Engine, neue Kerntechnologien für Computer Vision und Mixed Reality sowie ein neues Hardware-Design (das Kart ist eigentlich eine „Mini-Konsole“ auf Rädern) und vieles mehr entwickeln. Es war wirklich anspruchsvoll, in dieser neuen Art von Mixed Reality ein Erlebnis zu schaffen, das für junge Spieler zugänglich und gleichzeitig für erfahrene Spieler fordernd ist."

4Players: Große Strecken erfordern viel Platz, den viele Spieler in ihrem Zuhause möglicherweise gar nicht haben. Warum wird empfohlen, das Spiel nicht auch draußen zu spielen?

Ichijo (Nintendo): "Grundsätzlich gibt es zwei Gründe dafür. Der erste ist, dass Spieler in Mario Kart Live: Home Circuit das Kart steuern, während sie auf den Bildschirm ihrer Nintendo Switch schauen. Als wir im Rahmen von Fokusgruppentests Kinder damit im Freien spielen ließen, liefen einige Kinder dem Kart nach, während sie auf den Bildschirm der Konsole schauten. Der zweite Grund ist, dass wir die Kamera für eine optimale Nutzung im Haus kalibriert haben. Das helle Licht im Freien kann dazu führen, dass Details auf dem Bildschirm nicht mehr erkennbar sind und das Kart schwer zu kontrollieren ist. Da diese Kombination von Videospiel und einem echten Kart eine neue Spielerfahrung darstellt, war uns wichtig, dass Spieler auf sichere Art und Weise spielen können.
Auch in Innenräumen gibt es viele Möglichkeiten, lustige, einzigartige Rennstrecken zu erstellen. Man kann Tische oder Stühle mit ausreichender Höhe als Tunnel nutzen und die Rennstrecke mit verschiedenen Dingen aus der eigenen Wohnung dekorieren. Ich hoffe, dass vieles ausprobiert wird."


4Players: Die Einrichtung scheint ziemlich schnell und einfach vonstatten zu gehen. Kann man verschiedene Strecken-Layouts abspeichern und laden? Oder muss man die Pisten nach jeder Änderung wieder komplett neu aufsetzen?

Karthik Balar ist Mitbegründer der Velan Studios.
Karthik Bala ist Mitbegründer der Velan Studios.
Bala (Velan): "Bereits erstellte Strecken können nicht gespeichert und dann wieder geladen werden. Der Grund dafür ist ein  grundlegendes Problem bei der Streckenerstellung: Selbst wenn die Layouts ähnlich sind, machen kleinste Unterschiede bei der Platzierung der Tore und die gewählte Form jede erstellte Strecke einzigartig. Aus diesem Grund war es uns wichtig, das Erstellen einer Strecke so einfach wie möglich zu gestalten. Man kann eine einfache Strecke in weniger als einer Minute erstellen – oder so viel Zeit aufwenden, wie man möchte, um eine seinen Vorstellungen entsprechend gestaltete Strecke mit der gewünschten Schwierigkeit zu erschaffen."


Kommentare

Shake_(s)_beer schrieb am
diggaloo hat geschrieben: ?20.10.2020 19:45
xKepler-186f hat geschrieben: ?20.10.2020 18:29 Danke für das Interview! Ich finde es großartig, dass Nintendo solche Experimente wagt. Habe leider keine Switch aus Kostengründen, aber ich kann mir vorstellen das Home Circuit einige Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlägen lässt.
Hab?s mir gekauft. Hab es hier schon häufiger erwähnt: Die größten Schwachpunkte sind die Reichweite und die fehlende Option, an einer Switch zu zweit zu spielen. Die Reichweite ist echt sehr gering. Selbst im gleichen Raum schwankt die Verbindung ziemlich stark, sobald das Kart mal unterm Tisch durchfährt. Und ich wohne jetzt nicht in einem Mehrfamilienhaus, wo es viele WLAN-Netze gibt. Funktioniert ansonsten aber ganz gut.
Ich hab mich auch schon gefragt, wie großflächig man die Kurse wohl aufbauen kann, bevor die Verbindung abbricht. Das ist ja schade, wenn die Reichweite eher mau ist.
Davon abgesehen finde ich die Idee und den Mut, so etwas umzusetzen aber auch super. Tendenziell würde es mich auch reizen, allerdings hab ich weder eine Switch noch eine Wohnung, in der man das vernünftig machen könnte. Und dafür ist es mir dann in der Addition doch zu teuer. :?
NiKE2002 schrieb am
diggaloo hat geschrieben: ?20.10.2020 19:45
xKepler-186f hat geschrieben: ?20.10.2020 18:29 Danke für das Interview! Ich finde es großartig, dass Nintendo solche Experimente wagt. Habe leider keine Switch aus Kostengründen, aber ich kann mir vorstellen das Home Circuit einige Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlägen lässt.
Hab?s mir gekauft. Hab es hier schon häufiger erwähnt: Die größten Schwachpunkte sind die Reichweite und die fehlende Option, an einer Switch zu zweit zu spielen. Die Reichweite ist echt sehr gering. Selbst im gleichen Raum schwankt die Verbindung ziemlich stark, sobald das Kart mal unterm Tisch durchfährt. Und ich wohne jetzt nicht in einem Mehrfamilienhaus, wo es viele WLAN-Netze gibt. Funktioniert ansonsten aber ganz gut.
Bin auch "Testfahrer". Die Reichweite bzw. Störanfälligkeit ist wirklich der größte Negativpunkt. Hat man allerdings ausreichend Platz ist es ganz nett, aber nicht mehr als ein Experiment. Der Vergleich mit Nintendo Labo passt vermutlich ganz gut was Langzeitmotivation angeht.
Tas Mania schrieb am
Hätte ich so bescheuerte Freunde wie mich, wäre das eine Riesen Gaudi :0 so ist es nur eine nette Idee.
diggaloo schrieb am
xKepler-186f hat geschrieben: ?20.10.2020 18:29 Danke für das Interview! Ich finde es großartig, dass Nintendo solche Experimente wagt. Habe leider keine Switch aus Kostengründen, aber ich kann mir vorstellen das Home Circuit einige Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlägen lässt.
Hab?s mir gekauft. Hab es hier schon häufiger erwähnt: Die größten Schwachpunkte sind die Reichweite und die fehlende Option, an einer Switch zu zweit zu spielen. Die Reichweite ist echt sehr gering. Selbst im gleichen Raum schwankt die Verbindung ziemlich stark, sobald das Kart mal unterm Tisch durchfährt. Und ich wohne jetzt nicht in einem Mehrfamilienhaus, wo es viele WLAN-Netze gibt. Funktioniert ansonsten aber ganz gut.
xKepler-186f (f*ck marquard) schrieb am
Danke für das Interview! Ich finde es großartig, dass Nintendo solche Experimente wagt. Habe leider keine Switch aus Kostengründen, aber ich kann mir vorstellen das Home Circuit einige Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlägen lässt.
schrieb am