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4Players: Gab es einen Moment, in dem ihr einen Blick auf die neuen Möglichkeiten der Unreal Engine 5 geworfen habt und dachtet: Sollten wir die Engine wechseln und damit die Entwicklung des Spiels verzögern?

Chris Stone: Wir haben definitiv eine Menge Evaluierungen mit der Unreal Engine 5 durchgeführt. Und dann haben wir uns gefragt: Könnten wir das Spiel verschieben? Ja, natürlich. Man kann ein Spiel immer verzögern. Ich meine, wir konnten uns Unreal 5 ansehen und es wirklich auswerten. Also was sind die Dinge, die wir von dieser Engine übernehmen und in unsere Version integrieren können? Das könnte einen großen Einfluss haben. Unser Entwicklungsteam war in der Lage zu sagen: "Okay, UE5 macht dies oder das oder jenes. Wenn wir diese Dinge in unsere Unreal 4.7 integrieren können, werden wir euch das geben, was ihr braucht, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten und noch einmal von vorne anzufangen. Und zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits gut anderthalb Jahre mit der Produktion beschäftigt.

Also haben wir uns gesagt: Wir sind zu weit gekommen. Lasst uns das nehmen. Lasst es uns in den Motor einbauen. Solange wir das Qualitätsniveau erreichen, das wir brauchen, wird es uns gut gehen – und wenn wir ein weiteres Spiel machen, wenn es eine Fortsetzung gibt, dann wird diese vielleicht auf UE5 umgestellt. Aber im Moment liefert unsere Engine alles, was wir brauchen. Und unser Team hat sie so gebaut, dass sie genau auf das zugeschnitten ist, was wir erreichen wollen. Und genau das ist es, was man feststellt, wenn man anfängt, ein Spiel zu entwickeln; und das war bei Days Gone oder Call of Duty nicht anders. Man baut seine Engine nach den Anforderungen des Projekts. Und wir haben die Engine so gestaltet, dass sie alles tut, was wir brauchen, um einen erstaunlichen Realismus und eine hohe Immersion für The Callisto Protocol zu erreichen.

4Players: Der 2. Dezember ist definitiv mit einem großen roten X markiert – wir freuen uns schon ziemlich auf The Callisto Protocol. Kannst du uns noch ein paar Details verraten?

Chris Stone: Mehr kann ich nicht verraten, sonst muss ich dich umbringen, Boris! (lacht)

4Players: Dann lieber noch eine abschließende Frage: Was ist deine Meinung zu den viel gehypten NFTs in Spielen. Wie Gamer wollen sie definitiv nicht, aber einige Teile der Industrie bestehen darauf, dass dies das "nächste große Ding" wird...

Hauptfigur Jacob Lee bei der Arbeit – die Spielszenen der letzten Wochen haben gezeigt, dass Jacobs Job ein ziemlich gefährlicher ist.

Chris Stone: Ich sehe das so, dass jeder eine andere Art hat, Spiele zu entwickeln. Und jeder hat andere Prioritäten bei der Entwicklung von Spielen. Unsere Priorität bei The Callisto Protocol war es, eine erstaunliche Geschichte zu erzählen und unseren Spielern echten Horror und Angst zu vermitteln. Wenn andere Leute andere Dinge entwickeln wollen, wenn sie Lootboxen oder NFTs machen wollen – hey, es ist, was es ist. Was ich will, ist, dass die Leute unser Game spielen und das Gefühl haben, Teil dieser Erfahrung zu sein. Ich möchte, dass sie als Jacob Lee im Black Iron Prison herumlaufen und die Gänsehaut auf seinem Arm spüren. Ich möchte, dass sie jeden Schweißtropfen auf seinem Gesicht fühlen – und wenn ihn etwas packt und sein Gesicht essen will, möchte ich, dass sie Angst haben, dass jemand versucht, ihr Gesicht zu essen. Das war unser ganzes Ziel! Und wie gesagt, die Spieleindustrie verändert sich. Ich bin jetzt bald 30 Jahre in der Branche tätig und habe schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Es passieren ständig verschiedenste neue Dinge. Was aber immer gleichbleibt, ist: Die Leute lieben Qualität. Du machst ein Qualitätsspiel – die Leute werden es lieben. Es spielt keine Rolle, was für eine Art von Qualität das ist. Und das ist etwas, dem sich die Striking Distance Studios verschrieben haben. Alles, was wir tun, tun wir mit der höchstmöglichen Qualität. Und wir hoffen, dass die Spieler das auch so sehen.

4Players: Vielen Dank für Deine Zeit und macht weiter so!