Special: Tabula Rasa (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Tabula Rasa
Entwickler:
Publisher: NCsoft
Release:
02.11.2007
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ab 6,63€
Spielinfo Bilder Videos

Seit 15 Jahren arbeiten Richard Garriott und Starr Long bereits zusammen an Rollenspielen - die letzten fünf davon haben sie an Tabula Rasa gewerkelt. Doch was genau ist Tabula Rasa? 3D-Person-Action, dynamische Schlachtfelder und eine epische Geschichte. Was genau es damit auf sich hat und weshalb er fast ein Fantasy-Szenario mit Martial Arts-Kämpfen entwickelt hätte, lest ihr im Interview mit Starr Long!



4Players: Zunächst einmal: Wie lange arbeiten Sie schon an Tabula Rasa?

Starr Long: Ich bin seit 2001 an dem Projekt beteiligt. Wir arbeiten jetzt schon einige Jahre daran. Irgendwann haben wir noch mal von vorn begonnen, denn wir sind zuerst mehr in Richtung Fantasy gegangen als wir es vorhatten. Wir wollten aber ein Science Fiction-Spiel machen. An der aktuellen Version sitzen wir jetzt seit etwa viereinhalb Jahren.

4Players: Seit den ersten Präsentationen hat sich tatsächlich sehr viel verändert. Sind Sie jetzt dort angekommen, wo Sie ursprünglich hin wollten und wie kam es dazu, dass sich Tabula Rasa zu einem so actionlastigen Rollenspiel entwickelt hat?

Long: Am Anfang wollten wir eine Fantasy-Welt mit starkem Martial Arts-Einfluss erschaffen, weil Richard Garriott, Jake Song - einer der Gründer von NCsoft - und
Seit 15 Jahren Partner von Richard Garriott: Starr Long stellte sich unseren Fragen zu Tabula Rasa.
ich gleichzeitig auf den westlichen als auch auf den asiatischen Markt geschielt haben. Als wir so versucht haben, möglichst viele zufrieden zu stellen, konnten wir letzten Endes natürlich niemanden zufrieden stellen. Also haben wir uns dazu entscheiden, das Projekt noch einmal zu überdenken und ein Spiel daraus zu machen, in das wir mehr persönliche Erfahrung einbringen konnten. Wir wollten uns mehr in Richtung Science Fiction bewegen, denn wir hatten ja schon über 30 Jahre lang Fantasy gemacht. Außerdem wollten wir mehr Action einbringen als es bisher in Online-Rollenspielen gab. Wir glauben, dass Tabula Rasa dieses Genre weiter voran bringt als es unser ursprüngliches Konzept getan hätte. Dynamische Schlachtfelder, Kontrollpunkte, die von allen Parteien eingenommen werden können, Charakter-Entwicklung über Klone - alle diese Besonderheiten bieten etwas Evolutionäres.

4Players: Sie haben dynamische Schlachtfelder erwähnt. Inwiefern sind sie dynamisch - was passiert dort?

Long: Wenn man sich die meisten der Online-Rollenspiele anschaut, dann stehen die NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere - vom Programm gesteuerte Charaktere, Anm. d. Red.) meist nur am Fleck und warten darauf, vom Spieler getötet zu werden. Sie befinden sich auch immer am selben Fleck, egal wann man dort hinkommt. Wir wollten hingegen das Gefühl vermitteln, dass man sich mitten in einem Krieg befindet. Deshalb reagieren unsere NSCs ständig auf ihre Umgebung und auf ihre Mitstreiter. Sie stehen also nicht nur am Platz, sondern werden z.B. von einem Truppentransporter abgesetzt und beginnen ihre Patrouille. Dabei könnten sie einer gegnerischen Patrouille über den Weg laufen und das Feuer eröffnen. Und das ist nur die einfachste aller Möglichkeiten. Eine andere Möglichkeit ist, wenn ein Jäger auf der Suche nach Beute ist (es gibt spezielle Jäger- und Beute-Rassen), auf eine Gruppe feindlicher Jäger trifft und deshalb gegen sie kämpfen muss.

Aber was das Spiel erst wirklich dynamisch macht, sind die Kontrollpunkte. Kontrollpunkte sind spezielle Areale, deren Zustand davon abhängt, von welcher Partei sie besetzt wurden. Dazu gehört z.B.: Welche Teleporter können genutzt werden? Welche Wiederbelebungs-Punkte sind verfügbar? Welche NSCs gibt es dort? Welche Händler kann man besuchen und welche Gegenstände kann man kaufen? Man kann deshalb zu einer menschlichen Basis gehen, dort einen Auftrag annehmen - und wenn man zurückkommt, könnte die Station von Gegnern überrannt worden sein. Dann müsste man sich mit mehreren Spielern zusammenschließen, um die Basis zurück zu erobern. Erst dann kann man seine Mission beenden. Jedes Mal, wenn man ein Gebiet betritt, sollte man deshalb eine andere Umgebung vorfinden.

4Players: Sie haben erwähnt, dass man sich Mitstreiter suchen muss. Ist das zwingend notwendig oder kann man Tabula Rasa auch alleine spielen?

Long: Man kann auch solo spielen, allerdings braucht man eine Gruppe oder einen sehr weit starken Charakter, um einige der Missionen zu erfüllen und um Kontrollpunkte zu erobern bzw. zu halten. Wenn man also eine Instanz (abgeschlossene Missionen außerhalb der offenen Online-Welt, Anm. d. Red.) oder
Kontrollpunkte sorgen dafür, dass sich die Grenzen auf den Schlachtfeldern ständig verschieben.
einen Kontrollpunkt angehen will, der dem Level des aktuellen Charakters entspricht, braucht man eine Gruppe. Fast alle Missionen in der offenen Welt kann man jedoch im Alleingang bewältigen.

4Players: Tabula Rasa soll sich ja ähnlich wie ein 3rd-Person-Actionspiel anfühlen - wieviel traditionelles Rollenspiel ist denn im Spiel drin?

Long: Wir versuchen auf jeden Fall, ein Rollenspiel zu entwickeln! Im Kern ist es ein Rollenspiel und damit meine ich unterschiedliche Aspekte. Zum einen sammelt man Erfahrung, man steigert die Fähigkeiten seines Charakters mit jedem Level und die Rüstung sowie die Waffen, die man trägt, entscheiden über den Schaden, den man einstecken und austeilen kann. Die Kämpfe sind keine Reaktionstests; sie haben nichts damit zu tun, wie schnell man mit der Maus klicken und gegnerischem Feuer ausweichen kann. Das Entscheidende sind nach wie vor die Würfel und verschiedene Variablen. Es kommen allerdings einige Echtzeit-Elemente hinzu, wie z.B.: Steht man still oder bewegt man sich? Das beeinflusst die Präzision eines Schusses. Steht man oder kriecht man? Das beeinflusst ebenfalls die Präzision. Befindet man sich in Deckung oder nicht? Je nach Stärke der Deckung werden Schüsse komplett oder nur zum Teil abgewehrt, was wiederum damit zu tun hat, wie viel des Körpers sich hinter der Deckung befindet.

         
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Kommentare

johndoe-freename-34703 schrieb am
ricochet76 hat geschrieben:...das game sieht echt fett aus, und hört sich fett an; werde mir das game näher anschauen, wenns da ist; ist auch schon ziemlich lang in entwicklung, oder?! dieses jahr wollte ich "age of conan" anfangen, wenns gut wird, aber "tabula rasa" ist auch vorgemerkt....
...mfg...rico....:)....
Jo MMORPGs brauchen meistens so ne lange Entwicklungszeit, deswegen kommen sie ja auch meistens verbuggt auf den Markt, weil der Publisher irgendwann nicht mehr zahlen will und sagt: So jetzt released ihr mal bitte....
Ähnlich wie es in Vanguard passiert ist :(
Aber naja, 4-5 Jahre ein komplettes Entwicklerteam bezahlen ist schon hart... :o
ricochet76 schrieb am
...das game sieht echt fett aus, und hört sich fett an; werde mir das game näher anschauen, wenns da ist; ist auch schon ziemlich lang in entwicklung, oder?! dieses jahr wollte ich "age of conan" anfangen, wenns gut wird, aber "tabula rasa" ist auch vorgemerkt....
...mfg...rico....:)....
schrieb am