Special: Spielkultur (Sonstiges)

von Matthias Schmid



Sonstiges
Entwickler: 4Players
Publisher: 4Players
Release:
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Immer bessere Grafik

Mit Dreamcast, PS2, Xbox und GameCube wurden die virtuellen Welten immer noch detaillierter - und Actiontitel, die sich am Hollywood-Kino, Hongkong-Streifen, Comics und Animes orientierten sorgen für einige besonders grobe Momente: Remedys Max Payne setzte auf Zeitlupen-Shootouts, der Dreamcast-Slasher Sword of the Berserk geizte nicht mit Blutfontänen und zerhackten Monstern. In The Punisher (vom späteren Saints Row-Macher Volition) gab es ein Vielzahl von extremen Szenen, wo die Hauptfigur Feinde verhören, quälen und exekutieren konnte - sei es mit Werkzeugen wie einer Bohrmaschine bis hin zum Verbrennen bei lebendigem Leib in einem Krematorium. Gleichzeitig entkoppelte Grand Theft Auto 3 das gewalthaltige Treiben vom eigentlich Spielziel: In Rockstars Open-World-Frühwerk konnte man auch ohne Missionskorsett Prostituierte ausrauben, Passanten überfahren oder Polizisten erschießen - jedoch nicht ohne dafür vom Spiel sanktioniert zu werden.

Soldier of Fortune 2: Double Helix war 2002 eines der gröbsten Beispiele für Bildschirmgewalt - in der deutschen Version wurde Feinde durch Androiden ersetzt.
Soldier of Fortune 2: Double Helix war 2002 eines der gröbsten Beispiele für Bildschirmgewalt - in der deutschen Version wurde Feinde durch Androiden ersetzt.
Das war bei den Soldier-of-Fortune- und Postal-Titeln nicht der Fall - hier wurde Gewalt explizit zelebriert, vor allem die zweiten Teile beider Serien gehören zu den brutalsten Computerspielen überhaupt, genre- und zeitenübergreifend. In Soldier of Fortune 2: Double Helix war das gezielte Abschießen von Gliedmaßen möglich, blutige Stümpfe, Einschusslöcher und Blutlachen inklusive. Postal 2 fügte dem noch eine große Portion Sadismus und makabre Kreativität hinzu: Man konnte Gegner (oder Zivilisten) tasern, anpinkeln, verbrennen und dann noch zersägen oder zerhacken. Kein Wunder, dass angesichts solch widerlicher Aktionen nicht nur deutsche Jugendschützer auf die Barrikaden gingen!

Menschenjagd

Im selben Jahr (2003) veröffentlichte Rockstar sein bis dato kontroversestes und heftigstes Spiel: Manhunt. Obwohl die Geschichte des Spiels das Morden in einen halbwegs glaubhaften Rahmen setzte (Hauptfigur muss Gangmitglieder töten, um sich sich seine Freiheit in einer Art TV-Show zu verdienen), waren die Exekutionsszenen des Schleichspiels sehr harter Tobak. Manhunt war weit dreckiger und derber als z.B. die (ebenfalls harte) Hitman-Reihe, Feinde erstickten hörbar, wenn man ihnen eine Plastiktüte über den Kopf stülpfte. Zudem war die generelle Rohheit und Wucht der Attacken von Hauptcharakter James Earl Cash schockierend: Wenn er mit einem Baseballschläger voll durchzog oder einem Feind mit der Machete den Kopf abtrennte, fühlte sich das realer und bedrohlicher an als in allen Spielen zuvor.

Kennen nicht viele Spieler: In Rocksteadys Shooter Urban Chaos: Riot Response ging es ziemlich derb zu.
Kennen nicht viele Spieler: In Rocksteadys PS2- und Xbox-Shooter Urban Chaos: Riot Response ging es ziemlich derb zu.
Weitere Gewaltspitzen im ausgehenden SD-Zeitalter gingen auf das Konto diverser Mortal Kombat-Episoden, von Wüterich Kratos oder den noch jungen Rocksteady Studios, die sich später mit den Batman-Spielen einen Namen machen sollten: In Urban Chaos: Riot Response (PS2, Xbox) gab es nicht nur überraschend taktischen Polizeischild-Einsatz, sondern auch Kopfschüsse in Zeitlupe und die Möglichkeit, Feinde so lange mit einem Elektroschocker zu traktieren bis sie in Flammen aufgehen. Mit dem Grafikboost auf 720p, den Xbox 360 und PS3 der Branche bescherten, erweiterten sich natürlich auch die Möglichkeiten im Hinblick auf Bildschirm-Brutalität: Alien-Echsen zersägen in Gears of War, Klingenmonster durchsäbeln in Ninja Gaiden 2, intensive Ego-Kämpfe in Condemned: Criminal Origins, Tentakel-Hinrichtungen in The Darkness 2, Körper zertreten in Dead Space, Zombies durch den Mixer drehen in Dead Rising oder Dead Island. Alles in bisher nicht gekannter grafischer Detailverliebtheit, aber in der Sache nicht fieser oder gewaltverherrlichender als in den Jahren zuvor.

Kommentare

johndoe824834 schrieb am
Triadfish hat geschrieben: ?15.06.2020 11:41
ICHI- hat geschrieben: ?11.06.2020 18:54 Doom und Resident Evil 1 waren damals für mich der Einstieg zum Thema Gewalt in Videospielen
und irgendwie jeder hat über Doom gesprochen. Auch die Eltern wußten was das für ein Titel ist.
Wobei ich Doom nur als Demo spielen konnte. Zusammen mit einem Freund im alter von ungefähr
11 jahren , irgendwo am Flohmarkt gekauft und der Verkäufer wußte entweder nicht
was das für ein Titel ist oder war es egal :)
Das hieß damals noch Shareware-Version und nicht Demo. War auch deutlich unfangreicher als eine Demo.

Ich meinte die Playstation 1 Version. Shareware Versionen gab es nur für PC.
Die Demo scheint sogar recht selten zu sein heutzutage. Wird für 36 Euro auf Ebay zum kauf angeboten.
https://www.ebay.de/itm/RARE-PLAYSTATIO ... SwUD9exNrx
zmonx schrieb am
Um mal an TLoU2 anzuknüpfen, ih muss dazu sagen, ich habe weder Teil 1, mich sonst noch irgendwie damit beschäftigt und kann nur aus den kleinen Werbevideo, oder was man sonst so gesehen hat, Rückschlüsse ziehen,
habe ich so eine Intensität, was Mimik und Details angeht, noch in keinem anderen Spiel so gesehen. Großartig ausgearbeitet!
Und was mir dabei am meisten aufgefallen ist, und das ist glaube ich auch einzigartig, ist das der Protagonist selbst, also Ellie, ebenfalls nicht gerne in diesen Situationen ist und ihr Angst und Bange dabei ist, Überlebenskampf pur ist in ihrem Blick zu erkennen... Das kommt so gut rüber, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass hier Gewalt in irgendeiner weise verherrlicht werden kann oder man darauf schliessen könnte, eher das Gegenteil ist der Fall! Ich weiß leider nicht, ob sich das auch so durchs Spiel zieht, und wie weit das dann nachträglich abstumpft, aber wer "Gewalt" so einbindet hat mMn alles richtig gemacht.
OchsvormBerg schrieb am
ICHI- hat geschrieben: ?11.06.2020 18:54 Doom und Resident Evil 1 waren damals für mich der Einstieg zum Thema Gewalt in Videospielen
und irgendwie jeder hat über Doom gesprochen. Auch die Eltern wußten was das für ein Titel ist.
Wobei ich Doom nur als Demo spielen konnte. Zusammen mit einem Freund im alter von ungefähr
11 jahren , irgendwo am Flohmarkt gekauft und der Verkäufer wußte entweder nicht
was das für ein Titel ist oder war es egal :)
Das hieß damals noch Shareware-Version und nicht Demo. War auch deutlich unfangreicher als eine Demo.
DitDit schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?11.06.2020 23:16 Mich würde interessieren, ob das Thema Gewalt auch mal aus der Sicht der Entwickler behandelt wird.
Wie das Gezeigte auf die Spieler wirken kann, ich denke, darüber wird ja schon ewig diskutiert.
Aber ich würde gerne mal ein paar Stimmen hören, von Leuten, die diese Spiele entwickeln.
Das können ja nicht ausschließlich Freaks sein, die das total geil finden ^^
Stelle ich mir schon heftig vor, wenn sich jemand rund um die Uhr damit beschäftigen muss...
Sowohl optisch als auch akustisch.
Da kann ich mir auch gut vorstellen das das auf das Gemüt überschlägt wenn man jahrelang Gewaltelemente für ein Spiel erstellt und den ganzen Tag damit beschäftigt ist.
Ich denke bei sowas immer an ein Making of vom allerersten God of War für die PS2 . Da haben die Entwickler auch erzählt das sie ja im Spiel das Motto "Zorn und Wut" haben wollten und das sie sich im Team die ganze Zeit mit dieser Thematik umgeben mussten und das man nach einer Zeit gemerkt hat das die Stimmung im Studio nur noch voller Zorn und Wut war. :lol:
HellToKitty schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?11.06.2020 23:16 Mich würde interessieren, ob das Thema Gewalt auch mal aus der Sicht der Entwickler behandelt wird.
Wie das Gezeigte auf die Spieler wirken kann, ich denke, darüber wird ja schon ewig diskutiert.
Aber ich würde gerne mal ein paar Stimmen hören, von Leuten, die diese Spiele entwickeln.
Das können ja nicht ausschließlich Freaks sein, die das total geil finden ^^
Stelle ich mir schon heftig vor, wenn sich jemand rund um die Uhr damit beschäftigen muss...
Sowohl optisch als auch akustisch.
Hier ein recht aktuelles Video von Jim Sterling. Darin geht es genau darum. Netherrealm hat offensichtlich vom Team hinter Mortal Kombat verlangt, sich echte Gewalt- und Tötungsvideos anzugucken, was wohl nicht so gut angekommen ist.
schrieb am