Special: English Learning: Spielend Englisch lernen (Logik & Kreativität)

von Paul Kautz



English Learning: Spielend Englisch lernen
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
11.10.2006
Spielinfo Bilder  
Hello, I'm your Nintendo DS! I'm a multi purpose device: I have fancy looks, I can play your games, I can measure your brain age - you can even use me to browse the Internet! Isn't that marvellous? Yes, indeed! And speaking of which... um, wait a minute - you don't understand what I'm talking about? Well, bummer - if only you had bought that english learning game-application-thingy...


Englisch lernen, schubidu!

Wer heutzutage noch ohne angelsächsisches Idiom durch die Welt wandert, dürfte an vielen Plätzen auf Sprachbarrieren stoßen, die anschließend nur mit ausschweifender Gestik oder dem Flaggenalphabet zu überwinden sein könnten. Nintendo hat dieses 
Das Programm führt über eure Erfolge und Misserfolge wieder peinlich genau Buch.
Problem scharf erkannt, und sich zur Mission gemacht, es mittels »English Training - Spielend Englisch lernen« aus der Welt der DS-Nutzer zu schaffen. Eine lobenswerte Absicht, aber eines sollte dabei beachtet werden: Englisch von Grund auf lernen werdet ihr hier nicht. Das Programm setzt gewisse Basiskenntnisse voraus, denn Rechtschreibung, Grammatik, Vokabeln oder SPO werden euch hier nicht beigebracht.

Der wichtigste Teil des Lern- oder vielmehr Trainingsprozesses ist das in immer schwerer werdende Lehrstufen unterteilte Diktat: Ihr hört einen kurzen Text, vorgetragen von guter, meist klar verständlicher und mit einem reizenden britischen Akzent versehenen Frauenstimme (später kommt auch ein etwas brummelnder Mann dazu), den ihr anschließend mittels Stylus und unter Zeitdruck aufs Touchpad malen müsst. Es beginnt mit sehr einfachen Sätzen wie »My cat is pretty«, steigert sich im Laufe der Lektionen aber bis zu Konstrukten á la »She's a member of an association for protecting birds.« - auf Kommas oder Apostrophe müsst ihr nicht achten, die fügt das Programm automatisch ein, außerdem werden separat noch Präpositionen und Idiome drangenommen. Hier wird schon klar, wieso das Programm Kenntnisse voraussetzt: Ihr müsst die Sätze ja verstehen, um sie niederschreiben zu können. Habt ihr das geschafft, werden die Sätze zur Steigerung des Lerneffekts noch nach Subjekt, Prädikat, Objekt, Ergänzungen und Adverbien farblich dargestellt. Kommt ihr mit einer Aufgabe gar nicht klar, könnt ihr sie als knifflig markieren und später im Intensivkurs wieder und wieder angehen.

Renn um deinen Wortschatz!

Wer mit Dr. Kawashimas Gehirnfriteuse  vertraut ist, der dürfte hier keine Bedienprobleme haben: Der grundsätzliche Aufbau der Applikation ist derselbe, die simple Darstellung ebenso. Das gilt auch für die Buchführung, denn natürlich wird jeder eurer Schritte überwacht und protokolliert: Ihr solltet
Ihr kritzelt das diktierte Wort auf das Touchpad ein, erkannte Buchstaben werden im oberen Bildschirm dargestellt.
idealerweise jeden Tag üben und den Englischtest ausführen, damit das Programm genau euren Fortschritt verfolgen kann - ihr könnt bis zu vier Spielerprofile anlegen. Mit fortschreitender Diktat-Herausforderung spielt ihr auch weitere Spielmodi frei: z.B. den »Halbmarathon«, in dem ihr einen auf dem oberen Bildschirm trabenden Läufer mit schneller und korrekter Wortschreibweise ordentlich Beine macht. Oder dem Kreuzworträtsel, in dem ihr anhand der deutschen Übersetzung das richtige englische Wort raten und eintragen müsst. Entspannend wird's mit den Hörübungen, die am ehesten einem Hörbuch entsprechen: Begriffe und Phrasen werden wir bei einem Audiobuch vorgelesen, nutzt ihr Kopfhörer, könnt ihr dabei sogar den DS zuklappen - ganz praktisch bei einer längeren Fahrt. Ab und ab gibt es spezielle Ereignisse, in denen ihr z.B. einen Satz ins Mikro nachsprechen oder ein Bild malen müsst. Und nicht zuletzt, da gemeinsames Lernen ohnehin mehr Spaß macht: Ihr könnt eine Demo an Freunde verschicken und euch auch gleich mit bis zu acht Spielern einen Wettkampf im Vokabeltest oder einen Diktatlauf geben.

Die höchste Aufmerksamkeit verdient die Texterkennung, die ja die Crux beim Gehirnjogging war. Und tatsächlich funktioniert sie hier erstaunlich gut: Selbst Geschmiere auf Montagmorgenklaue-Niveau wird oft genug anständig erkannt: Man sollte allerdings nicht zu groß schreiben, und sich außerdem darauf einstellen, zu Missverständnissen neigende Buchstaben wie »n« oder »h« immer wieder zu kritzeln. Außerdem ist leicht nervig, dass das Programm auf exklusive Schreibweisen besteht, die natürlich nicht immer eindeutig erkennbar sind: hat man z.B. flott »alright« geschrieben und sich gedanklich schon auf die nächste Herausforderung eingestellt, wundert man sich, dass es nicht weiter geht - English Learning beharrt auf »all right«. Nichtsdestotrotz geht das Geschreibse flott von der Hand, Wutanfälle meinerseits wie auf Dr. Kawashimas Untersuchungstisch blieben diesmal aus. Vielleicht lag das auch an der einschmeichelnden Fahrstuhlmusik, die die ganze Zeit nebenbei klimpert.

»Ein simples, unkompliziertes Training liefert Ihnen in kürzester Zeit die Basis zum Verständnis der Englischen Sprache« macht der Verpackungstext das English Learning-Modul schmackhaft. Glatt gelogen! »Spielend Englisch lernen« ist weniger Lern- als vielmehr Trainingsprogramm, das erhebliches Grundwissen voraussetzt - wenn man keine Ahnung vom Englischen hat, wird man mit dem Gesprochenen wohl kaum viel anfangen können. Genau so wenig ist dieses Programm für jene zu gebrauchen, die über das Schulenglisch hinaus gekommen sind - denn wahrlich komplexe Sätze gibt es hier kaum. Die dazwischen liegende Gruppe dürfte mit dem Modul allerdings ihre Freude haben, ebenso Instant Messenger-Freaks, die mit der korrekten Schreibweise von Begriffen wie »are«, »you« oder »see« nicht mehr vertraut sind. Unterm Strich eine nette Idee, die hoffentlich zukünftig auch auf andere Sprachen ausgeweitet wird.

   

Kommentare

EvilNobody schrieb am
omniscient hat geschrieben:Es kommt ja auch darauf an was mit den 9 Jahren brauchen und gut beherrschen gemeint ist. Ob nur wichtige Sachen, oder gar Redewendungen und "Slang"...aber, scheint ja ganz witzig zu sein das Game....ähm....Programm :lol:
Man braucht neun Jahre um die Sprache richtig zu beherrschen und flüssig zu schreiben und zu sprechen. Angeblich, wie gesagt bin ich nicht allwissend und habe das nur gelesen.
johndoe-freename-91843 schrieb am
Es kommt ja auch darauf an was mit den 9 Jahren brauchen und gut beherrschen gemeint ist. Ob nur wichtige Sachen, oder gar Redewendungen und "Slang"...aber, scheint ja ganz witzig zu sein das Game....ähm....Programm :lol:
EvilNobody schrieb am
listrahtes hat geschrieben:
EvilNobody hat geschrieben:
Hotohori hat geschrieben:Tjo, klingt brauchbar, wenn ich mal Geld übrig haben sollte werde ich es mir mal kaufen.
Ich würde mir ja richtige Lernprogramme wünschen wo man etwas von Grund auf lernen kann, ohne Vorkenntnisse. Dann würde ich mir ein Japanisch Trainer wünschen. ;)
Da haste Recht, das wäre klasse. Ich habe aber mal gelesen, dass man mindestens neun Jahre braucht um die japanische Sprache fließend zu sprechen und zu beherrschen. Ist bestimmt schwierig. Wer weiß, auf dem DS erscheinen ja viele Trainings- und Lernprogramme, mal schauen was da noch kommt...
Also 9 Jahre sind mal maßlos übertrieben. Du mußt ja keine 20 000 Kanjis auswendig lernen um die Sprache zu beherrschen. Allerdings halte ich von reinen Selbstlernprogrammen ohne Vorkenntnisse wenig. Besucht einen Sprachkurs an der VHS oder kauft euch ein gutes Lehrbuch. In die japanische Sprachlogik muß man sich erstmal einlesen und denken.
Ein gutes altes auf echtem Papier gedrucktes Buch ist da immer noch die mit beste Alternative. Meine Empfehlung: "Japanisch im Sauseschritt" von DHD 320Seiten.
Neun Jahre sind keineswegs übertrieben. In der PM History gab es mal einen Bericht über irgendeinen japanischen Kriegsherrn, und als Zusatzinformation (in so nem Kästchen) stand dass man ca. 9 Jahre braucht. Das bestätigt auch ein Professor der Sprachuniversität in Salzburg. Aber wissen kann ich es nicht, ich beziehe ja nur Infos aus verschiedenen Quellen.
unknown_18 schrieb am
Na mal sehn, da ich schon seit über 5 Jahren fast nur noch japanische Musik höre, hab ich zumindest schon ein bisschen ein Gefühl für die Sprache. Vielleicht mach ich mir mal demnächst die Mühe beschäftige mich etwas mehr damit.
Ich finde aber durchaus das Software auch seine Vorteile gegenüber einem Buch haben kann. Mit einer Software ist nun mal mehr möglich. Romaji geht ja noch, da ist noch relativ leicht ein bisschen was zu verstehen, aber sobald japanische Schriftzeichen ins Spiel kommen wirds lustig.
listrahtes schrieb am
EvilNobody hat geschrieben:
Hotohori hat geschrieben:Tjo, klingt brauchbar, wenn ich mal Geld übrig haben sollte werde ich es mir mal kaufen.
Ich würde mir ja richtige Lernprogramme wünschen wo man etwas von Grund auf lernen kann, ohne Vorkenntnisse. Dann würde ich mir ein Japanisch Trainer wünschen. ;)
Da haste Recht, das wäre klasse. Ich habe aber mal gelesen, dass man mindestens neun Jahre braucht um die japanische Sprache fließend zu sprechen und zu beherrschen. Ist bestimmt schwierig. Wer weiß, auf dem DS erscheinen ja viele Trainings- und Lernprogramme, mal schauen was da noch kommt...
Also 9 Jahre sind mal maßlos übertrieben. Du mußt ja keine 20 000 Kanjis auswendig lernen um die Sprache zu beherrschen. Allerdings halte ich von reinen Selbstlernprogrammen ohne Vorkenntnisse wenig. Besucht einen Sprachkurs an der VHS oder kauft euch ein gutes Lehrbuch. In die japanische Sprachlogik muß man sich erstmal einlesen und denken.
Ein gutes altes auf echtem Papier gedrucktes Buch ist da immer noch die mit beste Alternative. Meine Empfehlung: "Japanisch im Sauseschritt" von DHD 320Seiten.
schrieb am