Anfang 2014 verließen mit Alex Ward, Fionna Sperry und Paul Ross drei führende Köpfe das Unternehmen, um sich mit ihrem frisch gegründeten Studio Three Fields Entertainment neu aufzustellen. Die drei bisher dort veröffentlichten Titel
Dangerous Golf,
Lethal VR und
Danger Zone konnten zwar nicht die gewohnte Criterion-Qualität erreichen, zeigten aber mit größtenteils vollkommen überzogener Action, dass man den Wurzeln treu bleibt. Unter neuer Führung wurde auf der E3 2014 ein Spiele-Prototyp vorgestellt, der entgegen der ein Jahr vorher von Alex Ward getätigten Aussagen weiterhin im Rennspiel fußte. Der namenlose Titel hatte allerdings nicht nur Überland-Fahrzeuge, sondern auch Boote, Hubschrauber und einiges mehr zu bieten, zwischen denen man nahtlos wechseln könne. Das Projekt wurde allerdings kurz darauf eingestellt, damit das Team anderen Studios zuarbeiten kann. Unvergessen und ein Highlight des späten Criterion-Schaffens war die X-Wing VR Mission, die man zu
Star Wars Battlefront gebastelt hat. Weitere Titel, an denen man beteiligt war, sind u.a.
Battlefield Hardline,
Battlefield 1 und
Star Wars Battlefront 2. Doch man wird sich vermutlich daran gewöhnen müssen, dass die Geschichte von Criterion ein sehr ruhiges Ende nimmt.
Was wäre wenn...
Das bislang letzte große Highlight aus 25 Jahren Criterion: Die X-Wing VR Mission aus Star Wars Battlefront.
Umso interessanter ist die Frage, was aus der EA-Tochter geworden wäre, wenn sie auch nur eines der Projekte überantwortet bekommen hätte, die (mittlerweile größtenteils bestätigt), an sie herangetragen wurde. Nintendo wollte die Briten für ein neues F-Zero engagieren, das auf Wii U hätte erscheinen sollen. Microsoft hatte Criterion auch für Forza Motorsport in Betracht gezogen. Für Mad Max standen sie ebenfalls in der engeren Auswahl. Ein Ego-Shooter im Command-and-Conquer-Universum war für sie vorgesehen. All dies hat sich schließlich zerschlagen. Doch der Spaß, für den Criterion über beinahe 20 Jahre vor allem mit den Rennspielen gesorgt hat, ist aller Ehren wert und dem britischen Studio nicht zu nehmen.
Und er lebt in anderen Studios weiter, bei denen Ex-Criterioner tätig sind – allen voran natürlich das Gros bei Ghost Games. Andere sind bei Codemasters oder Playground Games (Forza Horizon) gelandet. Und Paul Ross hat nach dem bereits erwähnten Three Fields Entertainment mit Stellar Games eine weitere Firma gegründet, die wie das ursprüngliche Kernteam im englischen Guildford sitzt. Besonders bemerkenswert ist aber nicht der Standort. Stellar ist für die Umsetzung von Burnout Paradise Remastered verantwortlich. Der Kreis schließt sich – und das nicht nur für Ross, der an der Ultimate Box von Burnout Paradise als technischer Direktor beteiligt war.