Special: Hot Brain (Sonstiges)

von Jan Wöbbeking



Hot Brain
Sonstiges
Entwickler: Creat Studios
Publisher: Midway
Release:
29.06.2007
Spielinfo Bilder  
Die Gehirntrainer-Schwemme reißt nicht ab. Auch Midway möchte ein Stück vom Kuchen abhaben. Das Genre brachte schließlich bekennende Nichtspieler dazu, sich einen DS zu kaufen. Doch Hot Brain ist gar nicht für eben jene Nintendo-Fans gedacht. Statt dessen sorgt der Titel dafür, dass auch die PSP ein exklusives Stück Software dieses Genres im Portfolio hat. Ob sich der Kopf damit auf Vordermann bringen lässt?

Wann geht's endlich los?Nach dem Einschalten der PSP wird zunächst einmal nicht das Denkorgan, sondern die Geduld des angehenden Gehirnjoggers trainiert. Ganze 100 Sekunden müsst ihr warten, den Spielstand laden, euch durch Menüs navigieren und rotierende Render-Gehirne bewundern.
Wie im IQ-Test: Auch logische Fähigkeiten werden geprüft. Bei dieser Aufgabe wird die Figur gesucht, die die Sequenz sinnvoll weiterführt.
Dann erst dürft ihr mit dem Training beginnen. Allerdings nur, wenn ihr fleißig alle Movies und Animationen weggeklickt habt - andernfalls dauert es noch länger. Eigentlich nichts besonderes für ein PSP-Spiel, aber gerade einen Gehirntrainer will man doch kurz mal zwischendurch anwerfen. In einer Pause, wenn die monotone Arbeit den Denkapparat in Tiefschlaf versetzt hat. Das ist mit diesem Spiel nur sehr begrenzt möglich. Sogar wenn ihr eine Übung wiederholen wollt, dauert es mindestens 45 Sekunden bis zum Neustart.

All diese Wartezeiten haben eine Ursache. Mit ihrer schicken Aufmachung ist die PSP-Software um einiges aufwändiger gestaltet als das Pendant von Dr. Kawashima. Ein charmanter Klischee-Professor mit zu Berge stehenden weißen Haaren begrüßt euch in ein paar Renderfilmchen und erklärt euch alles von A-Z. Der Benutzer wird prima durch den witzigen Akademiker mit der professionellen Synchronstimme an die Hand genommen. Doch nachdem er ein und die selbe Erklärung zum fünfzigsten mal runtergebetet hatte, begann ich, Gewaltfantasien gegen ihn zu entwickeln. Schade, dass das Spiel keinen Psychologie-Trainer beinhaltet, der meine seelische Schieflage wieder geradebiegen kann. Nein - alles nur Spaß - mir geht es bestens, denn all die sich ewig wiederholenden Filmchen lassen sich sofort abbrechen, sobald sie beginnen. Es wäre aber nett gewesen, wenn ich sie im Optionsmenü gleich komplett abschalten könnte.

Dehn' die Gehirnwindungen!

So, jetzt habe ich aber genug Worte über das Drumherum verloren, kommen wir endlich zum Eingemachten: den Übungen. Die legen ihren Schwerpunkt deutlich stärker auf mathematische und logische Probleme als das Programm Mind Quiz. Eine gute Wahl, denn die Geschicklichkeitsübungen in dem genannten Konkurrenzprodukt kamen mir als Gamer überflüssig vor. Meine Geschicklichkeit trainiere ich schließlich schon genug mit gewöhnlichen Action-Titeln. Im Gehirntrainer will ich dagegen mit fiesen Mathematik-Aufgaben gequält werden, welche die Synapsen zum Kochen bringen und mich das Gehirnzellenwachstum förmlich spüren lassen. Die Aufgaben sind in fünf Kategorien eingeteilt: Logik, Gedächtnis, Mathe, Sprache und Konzentration.

Die Statistik über die Leistung in den einzelnen Kategorien wird leider nur direkt nach dem Test angezeigt. In der deutschen Version wurden die Bildschirmtexte übrigens übersetzt.
Da ihr mangels Touchscreen weder Zahlen noch Buchstaben auf den Bildschirm kritzeln könnt, gibt euch das Programm stets vier Antworten zur Auswahl. Durch Druck auf den richtigen Knopf wählt ihr eine davon aus. Mal handelt es sich bei den Vorgaben um Operatoren wie das Plus- und Minuszeichen. Diese müssen gesetzt werden, um eine Rechenaufgabe zu komplettieren. Oder ihr prägt euch eine Sequenz von Geräuschen ein, um sie danach mit den Tasten zu wiederholen. In einer anderen Aufgabe sollt ihr das falsch geschriebene Wort finden. Leider beherrscht Hot Brain nur die alte Rechtschreibung, was zu unerwünschten Fehlern führt.

Was soll das denn sein?

In einer anderen Disziplin bekommt ihr ein gezeichnetes Bild angezeigt und sollt den sich darauf reimenden Begriff anklicken. Doch bei etwa jedem fünften Beispiel konnte ich nur schwer oder gar nicht erkennen, was die angezeigte Grafik überhaupt darstellen sollte. Um festzustellen, wie stark ihr eure Gehirnaktivität über mehrere Tage gesteigert habt, könnt ihr den Test starten. Er fragt je eine Aufgabe aus den unterschiedlichen Kategorien ab und errechnet die Gehirntemperatur. Je besser ihr abgeschnitten habt, desto höher steigt das Quecksilber.

FAZIT

Na also, es geht doch! Schon nach einer Woche bin ich ein ganzes Stück schlauer geworden. Das sagt zumindest das Diagramm. Schade, dass nicht detailliert angezeigt wird, in welchen Kategorien ich mich verbessert habe. Diese differenziertere Auswertung gibt es nur direkt nach dem Test. Das machen die Konkurrenzprogramme besser. Die Übungen von Hot Brain sind nicht ganz so abwechslungsreich wie die von Dr. Kawashima - aber Spaß machen sie, und Fortschritte konnte ich auch erzielen. Der Hot-Brain-Professor gibt euch keine Trainings-Tipps wie der Nintendo-Doktor, aber andererseits taucht er in ein paar lustigen Renderfilmchen auf. Durch die optisch ansprechende Aufmachung müsst ihr allerdings lange Ladezeiten in Kauf nehmen - kurz mal in der Pause üben ist leider nicht drin.

   

Kommentare

E-G schrieb am
ich glaub nicht das solche spiele auf der psp erfolgreich sein werden. dafür is die psp einfach nicht gebaut, und die bedienung scheint auch nicht so gut zu sein wie beim ds
schrieb am