Test: Tiger Woods PGA Tour 09 (Sport)

von Benjamin Schmädig



Tiger Woods PGA Tour 09
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
28.08.2008
kein Termin
28.08.2008
28.08.2008
28.08.2008
28.08.2008
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Endlich: Der Tiger erhält Unterstützung! Jahrelang musste sich der Ausnahmegolfer bei EA Sports im Alleingang an die Spitze der Weltrangliste arbeiten, obwohl es sein reales Ebenbild ohne Trainer Hank Haney nie so weit geschafft hätte. Jetzt ist Haney da und coacht nicht nur Woods, sondern steht auch euch hilfreich zur Seite. Ist das schon alles, was sich an EAs virtuellem Tee geändert hat?

Das internationale Parkett

Erlaubt mir einen kurzen Blick zurück: Im vergangenen Jahr übernahmen die Madden NFL-Macher das Ruder der PGA Tour, konnten der Serie allerdings nicht den erhofften frischen Wind einhauchen. Ganz zu schweigen davon, dass einige der wichtigsten Änderungen den Zugriff auf EAs Internet-Server voraussetzten - die wegen technischer Schwierigkeiten allerdings lange ohne Kundschaft blieben. Allerdings bekamen die virtuellen Golfer einen Wert für Zuversicht verpasst: Falls sie mit ähnlichen Schlägen in der Vergangenheit erfolgreich waren, erhöhte sich die Erfolgschance für den kommenden Schlag. Dynamische Erfahrungswerte, die sich dem


Das überarbeitete GamerNet zeigt, wie nahtlos man On- und Offlinespiel verbinden kann.

Verhalten des Spielers anpassen? Das war eine großartige Idee - die Auswirkung des Systems aber leider vernachlässigbar. Doch EA Sports hat nachgebessert...

Und zwar nicht nur in Sachen Erfahrungswerte, sondern auch beim Online-Service GamerNet. Der funktionierte einige Wochen nach Verkaufsstart immerhin endlich reibungslos und wird in diesem Jahr um ein sinnvolles Detail aufgefrischt: Wenn ihr wollt, wird stets eingeblendet, ob es für euren aktuellen Schlag eine Herausforderung gibt. Hat also ein Spieler irgendwo auf der Welt z.B. über weite Distanz besonders nah ans Loch getroffen und hat er diesen Schuss als Herausforderung hochgeladen, kann jeder andere Spieler versuchen, diesen Rekord einzustellen oder gar zu überbieten. Per Tastendruck gelangt ihr außerdem nach jedem Schlag in ein Menü, über das auch ihr euren letzten Schlag als Herausforderung hochladen und verschiedene Siegbedingungen festlegen dürft. Anders als im vergangenen Jahr müsst ihr also nichts weiter tun, als einfach zu spielen, angezeigte Rekorde zu übertreffen und so Punkte für die GamerNet-Rangliste zu sammeln oder quasi nebenbei eure eigenen Herausforderungen anzubieten. Selten wurde eine Online-Anbindung so nahtlos in eine Solo-Laufbahn integriert!

Bequemes Profi-Golfen

Trotzdem solltet ihr für die Mehrzahl der von Spielern gemachten Aufgaben ins GamerNet-Menü wechseln. Immerhin sucht EA jeden Tag den Teilnehmer mit den meisten Punkten, und im gewöhnlichen Turnier bleibt euer Ball selten genau dort liegen, von wo aus eure weltweiten Kontrahenten Herausforderungen hochgeladen haben. Vielleicht steht euch nach der Punktejagd im GamerNet aber ohnehin nicht der Sinn? Dann dürft ihr euch wie gewohnt auch im herkömmlichen Online-Wettkampf messen. Mit dem Unterschied, dass sich EA bei der Konkurrenz  umgesehen hat und bis zu vier Spieler gleichzeitig abschlagen lässt. Bunte Flugbahnen verdeutlichen dabei, wohin eure Kontrahenten schießen; die zähen Wartezeiten nach jedem Schlag fallen damit weg. Der herkömmliche Wechselmodus steht selbstverständlich ebenfalls zur Wahl.

Ansonsten ändert sich weder in Sachen Abwechslung noch was die Steuerung anbelangt etwas Wesentliches. Ihr könnt weiterhin zwischen einer mit dem linken Analogstick simulierten Ausholbewegung und der im letzten Jahr erstmals auf Konsole eingeführten Drei-Klick-Steuerung wechseln, legt vor dem Schlag unkomplizierter als zuletzt fest,

Auf den ersten Blick unspektakulär, auf den zweiten der schönste Golfrasen aller Zeiten.
in welche Richtung der Ball abdrehen soll, verpasst ihm über den rechten Stick Vorwärts- oder Rückwärts-Drall, ärger euch nach wie vor, dass eure Schüsse mitunter weiter oder kürzer fliegen als sie es laut der angegebenen Berechnung tun sollten und freut euch über eine ausgesprochen übersichtliche Bildschirmanzeige. Vorbildlich: Wichtige Informationen werden jetzt groß hervorgehoben, anstatt in einer kleinen Ecke aufgezählt zu werden. Merkwürdig nur, dass die Entwickler scheinbar vergessen haben, die Pressure Moments, also das hörbare Herzklopfen vor wichtigen Putts z.B., zu aktivieren. Im Menü kann man sie zwar einschalten - auftauchen tun sie trotzdem nie oder vernachlässigbar selten.

Eindrucksvoller Football-Rasen

So absolviert ihr die komplette PGA Tour einschließlich FedExCup oder beides separat, fordert in einem der zahlreichen Wettbewerbe mit abgeändertem Regelwerk eure Freunde heraus, meistert in der Tiger-Herausforderung abwechslungsreiche Herausforderungen oder versucht euch in diversen Minispielen. Abgesehen davon, dass EA die Anzahl der lizenzierten Kurse und Profis vorsichtig aufstockt, bleibt der (enorme) Umfang praktisch unverändert. Die Anzahl der Spielvarianten bleibt sogar gleich. Am meisten überrascht dabei die inhaltlich fast unveränderte Tiger Challenge, denn EA hatte den kurzweiligen Ausgleich zur realitätsnahen PGA Tour zuvor zumindest im Detail Jahr für Jahr umgekrempelt.
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Kommentare

E-G schrieb am
ich warte auf den wii test... vor allem spannend da es die letzte wii version ohne motion+ sein wird...
Nightstar85 schrieb am
Also bei mir klappt das mit dem Rechnen....wenn ich richtig rechne fliegt der Ball immer so wie ich es will der fliegt nie zu weit und auch nicht zu kurz..egal ob im Bunker oder wo anders
4P|Benjamin schrieb am
Nightstar85 hat geschrieben:...da muss mann wieder anders rechnen...ist bissl kompliziert
Eben. Und wenn die mit Hilfe der angezeigten Werte angestellte Rechnerei nix bringt, is das eben doof. ;-)
Nightstar85 schrieb am
Ja jetzt verstehe ich was du meinst, aber ich hatte diese Probleme noch nicht...bei mir fliegt der Ball so wie ich es ungefähr will.
Ist ja auch klar wenn der Ball im Bunker oder so liegt ist es ja auch klar das dieser nicht zu 100% zu treffen ist...da muss mann wieder anders rechnen...ist bissl kompliziert
4P|Benjamin schrieb am
Wir reden immer noch von zwei verschiedenen Dingen. Im Test geht es nicht um die Anzeige, wie stark man schießen müsste, um ausgewählte Zielmarkierung zu erreichen. Es geht um die Anzeige, wie viel Prozent dieser Entfernung der Ball tatsächlich fliegen wird.
Beispiel: Deine Zielmarkierung ist auf 100, du müsstest im Normalfall also volle Kanne an den Ball hauen und er landet ziemlich genau am Ziel. Wenn er aber im Rough oder im Bunker liegt, kannst du gerne volle Kanne dranschlagen - er wird nie diese 100 Prozent weit fliegen. Und genau deshalb steht da unten links eben so was wie 70-85%. Dann weißt du, der Ball wird bei nur zwischen 70-85% so weit fliegen, wie du ihn eigentlich schlägst.
Und jetzt kommt's: Diese "70-85%", oder was auch sonst dort stehen mag, stimmen nicht immer mit dem überein, was der Ball nach dem Schlag tatsächlich macht. Der fliegt also schon mal weiter oder kürzer als die 70 bis 85 Prozent der Strecke, die er fliegen sollte.
schrieb am