Test: Swords & Soldiers (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Release:
23.05.2013
19.03.2012
07.07.2011
07.07.2011
31.08.2010
09.2010
25.01.2019
15.05.2009
22.05.2014
Spielinfo Bilder Videos
Kurz, aber abwechslungsreich

Selbst Solisten kommen gut auf ihre Kosten: Neben anpassbaren KI-Duellen gibt es für jede der drei Fraktionen auch eine individuelle Kampagne mit witziger Rahmenhandlung und ungemein abwechslungsreichem Missionsdesign.
Die Kampagnen bieten jede Menge Abwechslung - auch ein Tag-Nacht-Wechsel wurde implementiert.
Die jeweils zehn Einsätze haben versierte Spieler zwar trotz einiger anspruchsvollerer Stolpersteine schon nach wenigen Stunden hinter sich gebracht,  aber Langeweile kommt während der meist in nur wenigen Minuten bewältigten Feldzüge keine auf. Neben regulärem Kräftemessen, muss man sich manchmal auch nur eine bestimmte Zeit lang erfolgreich verteidigen, eine vorgegebene Menge Gold sammeln, mit speziellen Einheiten einen gegnerischen Stützpunkt infiltrieren oder nur mit Einsatz von Magie einem festgesetzten Trupp zur Flucht verhelfen. Aufgelockert wird das Geschehen oft durch die Möglichkeit alternative Routen zu nehmen, die sich durch interaktive Wegweiser wie Weichen bei einem Schienennetz verhalten.

Es gibt sogar hübsch gemachte Wechsel zwischen Nag und Nacht sowie ein an Defender erinnerndes 2D-Radar, das über den aktuellen Kartenausschnitt hinaus auch sämtliche Truppenbewegungen außerhalb des momentanen Blickfelds anzeigt, sofern man dieses bereits erkundet hat. Unbekanntes oder vom Gegner kontrolliertes Terrain wird hingegen wie bei Command & Conquer in Nebel gehüllt. Optisch kann sich Swords & Soldiers jedenfalls absolut sehen lassen. Der Zeichentrick-Look ist ungemein charmant und detailverliebt - am PC sogar in bis zu 1080p. Auch das Drumherum weiß zu gefallen. Selbst die dynamische Soundkulisse braucht sich nicht zu verstecken und deklassiert sogar so manches Vollpreisspiel. Es gibt sogar hin und wieder englische Sprachausgabe, auch wenn Story-Dialoge und Anweisungen nur als Texte serviert werden - dafür aber auf Deutsch.

Fast perfekter Bedienungskomfort

Die Lokalisierung ist jedenfalls tadellos und transportiert gekonnt den Humor des Spiels. Auch die Handhabung klappt wunderbar. Jede Aktion lässt sich mit nur einer Taste der Fernbedienung bzw. Maus ausführen und einer anderen wieder abbrechen. Zwar gibt es optionale Shortcuts für einen Direktzugriff aufs Baumenü oder schnelleres Scrollen, aber auch ohne deren Verwendung lässt sich alles schnell und einfach erledigen. Lediglich bei der Übersicht wird es hin und wieder etwas problematisch, da sich die Figuren zum Teil überlagern, 
Im Splitscreen (Wii) kann man dem Gegner natürlich in die Karten schauen, PC-Spieler dürfen hingegen online ran.
wodurch es nicht ganz einfach ist, bei Spezialaktionen wie Schutzschilden, Heilungen oder Selbstopferungen die richtige Einheit zu treffen. Gleiches gilt natürlich auch beim Einsatz von Spezialattacken auf bestimmte Gegner, die sich zum Teil ebenfalls unter ihren Kollegen verstecken können. Mit steigender Spielpraxis lassen sich die korrekten Ziele zwar teils an der eingeblendeten Manamenge ausmachen, die für die Aktion auf eine bestimmte Einheit benötigt wird, aber optimal ist das natürlich nicht.

Lobenswert ist hingegen die Implementierung spielinterner, am PC auch an Steam-Achievements gekuppelter Erfolge, die einen auch nach dem Absolvieren der drei kurzen Kampagnen mit zusätzlichen Herausforderungen auf Trab halten. Darüber hinaus haben die Entwickler auch noch drei freispielbare Prüfungen ins Spiel gepackt, bei denen man auf lokale (Wii) bzw. globale (PC) Highscore-Jagd gehen kann - ein netter Bonus, der vom geschickten Koordinieren einer Gerölllawine, über die Abwehr eines endlosen Gegneransturms bis hin zum Dirigieren einer Ein-Mann-Armee durch feindliches Gebiet reicht. Für gerade einmal zehn (Wii) bzw. 20 (PC) Euro geht der Umfang von Swords & Soldiers jedenfalls absolut in Ordnung. Trotzdem hoffe ich, dass die Comic-Krieger nicht gleich wieder in den Ruhestand geschickt werden und beim nächsten Aufeinadertreffen vielleicht auch einen Level-Editor oder gar ein funktionierendes Konzept für mehr als zwei Kriegsparteien in petto haben. Ihre Kreativität haben die Entwickler schon jetzt bewiesen und niemand, der auch nur im Entferntesten auf Echtzeit-Strategie steht, sollte sich dieses Kleinod entgehen lassen!         

Kommentare

X-Live-X schrieb am
Wird ein PS3 Test nachgereicht? (Gibts ja seit dieser Woche im PSN)
Tobidopi schrieb am
Weiß jemand wann das Spiel bei Steam veröffentlicht wird? Ich kann da in den Ankündigungen nichts finden (oder bin ich blind?).
Wulgaru schrieb am
...faszinierend das Daedalic immer noch keinen Wikipediaeintrag hat....
schrieb am