Test: TERA (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Release:
03.05.2012
03.04.2018
03.04.2018
03.04.2018
03.04.2018
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Gleichförmiger Spaß

Dabei wurde die üppig belegte Steuerung durchaus ordentlich aufs Pad gebracht. Naturgemäß sind die Chat-Eingaben über eine virtuelle Tastatur in hektischen Situationen problematisch. Doch die Kampfaktionen lassen sich akkurat und schnell auslösen sowie unkompliziert zu Kombos zusammenfügen. Auch die übrigen Funktionen und Menüs wurden sauber an die Konsole angepasst, wobei es in manchen Momenten wie z.B. beim Betrachten der Karte zu merkwürdigen Verzögerungen beim Durchschalten kommt. Schade ist allerdings, dass der Story-Fortschritt für alle Figuren gleich ist. Obwohl die meisten Genre-Vertreter von World of WarCraft über The Old Republic oder The Elder Scrolls Online bis hin zu Guild Wars 2 an irgendeiner Stelle (meist schon in der Anfangsphase) unterschiedliche Inhalte je nach Herkunft oder Klasse der Figur anbieten, zeigt sich Tera in dieser Hinsicht extrem bieder.

Im Gegensatz zur Geschichte werden die Kämpfe mit ihrem Actionfokus ordentlich in Szene gesetzt.
Im Gegensatz zur Geschichte werden die Kämpfe mit ihrem Actionfokus ordentlich in Szene gesetzt.
Man startet immer im selben Gebiet, erledigt immer die gleichen Aufgaben und bekommt immer die gleichen Dialoge zu lesen. Auch die Charakterentwicklung läuft ähnlich wie beim Genreprimus World of WarCraft zumeist auf vorgegebenen Bahnen, solange man genug Gold hat, um sich die neuen Fähigkeiten anschaffen zu können. Ab Stufe 20 allerdings darf man über Glyphen seine Fähigkeiten modifizieren, während man über Kristalle die Möglichkeit hat, seine Ausrüstung anzupassen. Doch unter dem Strich sind diese Einflussmöglichkeiten nicht relevant genug, um signifikant unterschiedliche „Skillungen“ zu ermöglichen, so dass sich zwei hochstufige Zauberer in jedem Fall ähneln werden. Apropos ähneln: Auch die Missionen laufen alle weitgehend nach dem gleichen Schema ab und verlassen sich zu 95% auf Hol- und Bringdienste bzw. die üblichen Aufforderungen nach dem Schema "Töte X [Gegnername]". Immerhin sorgen die unterschiedlichen Angriffsmuster der Feinde in den abwechslungsreichen Gebieten dafür, dass der Grind sich hier trotz jeweils ähnlicher Anforderungen in Grenzen hält.

Wo kommt das Geld her?

Dass ich nicht noch mehr Figuren ausprobiert habe, liegt in erster Linie an den Restriktionen, die Tera als Free-to-play-Titel mitbringt. Dazu gehört z.B., dass sich pro Server nur zwei Figuren anlegen lassen. Ein weiterer Charakterplatz kostet 495 EMP. Dies ist die Premium-Währung von Tera, die man im PlayStation- bzw. Xbox-Store für Echtgeld ersteht. Die angebotenen Pakete reichen von 1000 EMP für 9,99 Euro bis zu 12.000 EMP für 99,99 Euro. Sprich: Eine zusätzliche Figur schlägt mit knapp fünf Euro zu Buche. Weitere Annehmlichkeiten oder Boni, die man sich für EMP anschaffen kann, sind Erweiterungen für das Bank-Inventar (495 EMP), ein nachträgliches Ändern von Name oder Aussehen (995 EMP). Selbst ein Wechsel des Volkes (2495 EMP) ist möglich. Zusätzlich kann man sich im üppig gefüllten EMP-Shop auch Pets kaufen, Kassettenschlüssel zum Öffnen
Das Gegner- und Figurendesign ist gelungen
Das Gegner- und Figurendesign ist gelungen
verschlossener Schatztruhen, Waffenskins oder Kostüme erstehen und sogar Beutekisten mit einem breit gestreuten Inhalt erwerben. Alternativ dazu kann man bereits im Vorfeld im jeweiligen Store die so genannten Gründerpakete in mehreren Preisstufen von 29,99 Euro bis 149,99 Euro kaufen.

Diese beinhalten je nach Preisstufe nicht nur EMP, sondern können auch bereits Bank- und Charaktererweiterungen freischalten oder temporär einen Elite-Status verleihen, der einem u.a. einem Boost auf Erfahrung und Gold gewährt. Auch wenn der Erfahrungs-Boost grenzwertig ist, fallen dennoch die meisten Artikel, die man für EMP (bzw. Echtgeld) erwerben kann, in den Bereich "Pay-to-shortcut", sind also Zeitverkürzer. Doch man wird von der Story angenehm sowie ohne großen Aufwand oder das Bedürfnis, sich Abkürzungen zulegen müssen, durch die Welt von Tera geschleust. Einzig der eher eingeschränkte Lagerplatz sowie die Truhenschlüssel locken mich zu einer Transaktion. Dies könnte allerdings im Endgame mit seiner deutlich wertigeren Beute relevanter werden. Da der Weg dorthin jedoch nicht allzu schwer gemacht wird und man ausgehend von der aktuellen PC-Version auch hier eher nur durchschnittlich "grinden" muss, zeigt sich Tera unter dem Strich trotz altersbedingter Schwächen als durchaus kompetenter sowie unterhaltsamer Konkurrent zu Neverwinter, Star Trek Online & Co.

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Kommentare

LeKwas schrieb am
Dacht mir, dass ich eventuell den alten Account reaktiviere, aber wenn ich lesen darf, dass dieses Instant Gekicke wegen Gear bzw. Gearlevel auch Jahre später noch immer ein Dauerthema ist - meh, nein danke ...
Stalkingwolf schrieb am
Hab dann gestern doch noch 3h reingespielt und muss von dem Ding komplett abraten.
Es existiert quasi keine Schwierigkeit mehr. Das Game ist so einfach geworden das man Dungeons komplett zusammen pullt und mit dem Boss tötet. Die Dungeons sind so gebalanced das man keinen Heiler und Tank mehr benötigt. Man rollt über alles drüber.
Auch Open World ist kein Gegner eine Herausforderung. Auch die damals so gehypten BAMs fallen nun mit 5 Hits um.
Damals braucht man dafür eine Gruppe, heute pullt man 5 zusammen und cleaved sie weg.
Das gesamte Action Kampfsystem verkommt zum Leertasten/1 Button auf dem Controller spammen der Kettenfähigkeiten.
Kp was sich die Entwickler mit diesen Änderungen gedacht haben, aber das ist so aufregend wie Farbei beim trocknen zuschauen.
In den 3h die ich gestern gespielt habe bin ich Level 30 geworden. 30 von 65 Level.
Man spielt nur die Mainquest und die Global Task welche in den Gebieten sind. Da man nur paar Minuten pro Gebiet beschäftigt ist, ist die Welt auch komplett tot/leer.
Ich hab dann mal im Netz geschaut und dann z.b das hier im Forum gefunden.
https://forums.enmasse.com/tera/discuss ... -rant-here
Dann habe ich mir den Store angeschaut. Und das Ankleidesystem angeschaut. Man kann Rennwagen als Mounts kaufen. Dazu ein Eichhöhrnchen Kostüm, oder Dessous mit Strapse für Elins.
Also saß ich mit Strapsen und Eichhörnchenkopf in einem Rennwagen ... wow so much Immersion.
Ich würde dem Spiel keine 72% mehr geben. Eher 50%. Es gibt (viel) bessere F2P MMOs.
Stalkingwolf schrieb am
Also das Ding ist ganz schön in die Jahre gekommen. Interface wirkt nur noch wie hingekotzt. Einfach irgendwie UI Elemente auf den Schirm die keinerlei Charm haben und sich auch teilweise nervig verhalten. Ein geruckel und gezuckel. Ein Problem was auch Blade&Soul hatte. Glaub die verwenden auch die gleiche Engine.
Gameplay ist ok, aber IMO nicht was sich lohnt irgendwie länger zu spielen.
Wenn es F2P sein soll, dann doch lieber zu GW2 oder TESO greifen. Da stimmt auch Questdesign, Story und Lore.
Stalkingwolf schrieb am
Man konnte das schon am PC mit dem Controller spielen und das ging einwandfrei. Sie haben es nun nur optimiert.
Ich hatte auch zu Release gespielt. Krieger auf 60 und Priester auf 47. Mein Problem waren die extremen Wartezeiten für die Dungeons und die waren teilweise richtig schwer. Nervig 1h+ zu warten und dann kommt nix dabei herum.
und die Priesterin zu leven war Pain in the Ass. Noch nie so etwas ätzendes gemacht in einen MMO.
schrieb am