Test: F1 2010 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Codemasters
Release:
23.09.2010
23.09.2010
23.09.2010
Spielinfo Bilder Videos
Schwenk die Flagge

Das Flaggensystem, das optional auch in einer reduzierten Form ausgewählt werden kann, ist ein zweischneidiges Schwert: Dass die Fahnenschwenker oft spät dran sind, wurde bereits erwähnt. Hinzu kommt aber, dass man gerade bei Strafen sehr inkonsequent und teilweise sogar unfair agiert. Kommt es zu Kollisionen, hat schon mal grundsätzlich der Spieler die Schuld und wird verwarnt. Das muss nicht gleich eine Strafe nach sich ziehen, aber nervig ist es schon, wenn jeder Rempler immer nur mir angelastet wird. Auf der anderen Seite ist das System zwischendurch äußerst inkonsequent: Obwohl ich teilweise den Vordermann nach einer Berührung komplett umgedreht habe und nicht locker gelassen habe, gab es keinen Rüffel. Trotzdem ist es besser, ein solches Straf-/Flaggensystem zu haben als keines. Wer z.B. zu rabiat im Training zur Sache geht, wird im Qualifying schon mal ein paar Plätze nach hinten strafversetzt. Auch die Durchfahrtsstrafen stehen bei zu vielen Regelverstößen auf der Tagesordnung und wer es mit Abkürzen und Rambo-Attacken übertreibt, wird sogar vollständig disqualifiziert und muss den Motor abstellen. Beim Schadensmodell ergibt sich ein ähnliches Bild: Teilweise wirkt es etwas
Windschatten ist Trumpf: Mit seiner Hilfe saugt man sich an vorausfahrende Gegner heran.
inkonsequent, doch zumindest wirken sich Schäden auf die Fahrphysik aus und auch Totalausfälle nach zu heftigen Einschlägen sind möglich. Wer auf diesen Kick verzichten möchte, kann das Modell aber auch auf die Optik der hervorragend modellierten F1-Boliden beschränken.

Online-Champion gesucht

Für den Mehrspielerbereich hat man sich bei Codemasters einiges einfallen lassen, um den Ansprüchen der Racing-Gemeinde gerecht zu werden. Zwar ist der erneute Verlust von Splitscreen-Rennen einmal mehr schmerzlich, doch dafür bietet man für Online und LAN-Raser eine ganze Menge an Optionen, die eigentlich bei jedem Rennspiel Pflicht werden sollten: Da wäre z.B. die Möglichkeit, vor den Rennen ein 15-minütiges Qualifying zu absolvieren, um so die Startposition zu ermitteln. Ein Feature, das immer wieder gerne unterschätzt wird, denn manche Läufe um die Bestzeit können schon spannender sein als das anschließende Rennen, an denen übrigens bis zu zwölf Spieler teilnehmen dürfen. Erfreulich: Auf allen drei Plattformen liefen die Fahrten auch bei einem großen Starterfeld überwiegend lagfrei ab. Größere Probleme gibt es im Vorfeld bei der Sessionwahl, da in ca. 80 Prozent der Fälle die Verbindung abbricht, bevor man überhaupt in der Lobby landet - warum auch immer. Leider gibt es im Vorfeld kein Indiz zur Verbindungsqualität oder darüber, ob das Spiel bereits gestartet wurde. Setzt man selbst eine Lobby auf, wird einem erst richtig bewusst, wie viele Möglichkeiten man hat,
Zieht man unter diesen Bedingungen nicht die richtigen Reifen auf, wird aus dem Highspeed-Rennen schnell eine unkontrollierbare Rutschpartie. 
Regeln und Modi den eigenen Vorlieben anzupassen: So legt man nicht nur fest, welche Fahrhilfen benutzt werden dürfen, sondern entscheidet auch über Wetterverhältnisse, Regelwerk, Schadensmodell und reserviert Slots für Spieler der Freundesliste.

Herr der Lobby

Neben Einzelrennen hat man außerdem auch die Möglichkeit, komplette Meisterschaften zu absolvieren. Wer sich außerdem Sorgen macht, dass die Leistungsunterschiede zwischen den Teams zu groß sein könnten und man in einem Virgin Racing-Boliden keine Chance gegen McLaren & Co hat, kann per Einstellung dafür sorgen, dass alle Fahrzeuge über die gleichen Werte verfügen. Vielleicht eine der sinnvollsten Optionen ist die Einschränkung des Online-Fahrerranges: Wer keine Anfänger in seiner Lobby sehen will, grenzt einfach den Bereich ein, so dass nur Spieler ab (und bis zu) einem bestimmten Rang teilnehmen dürfen. Und sollte sich dennoch ein Störenfried einschleichen, kann man sich ihm durch ein internes Abstimmungssystem entledigen, mit dessen Hilfe man auch Strecken durch Mehrheitsbeschluss abwählen kann. Sollte sich ein Host mitten im Rennen dazu entscheiden einfach offline zu gehen - was leider immer wieder vorkommt - besteht hier kein Grund zur Sorge, denn in diesem Fall werden die Pflichten eines Lobby-Herren einfach auf einen anderen Spieler übertragen. Allerdings vermisst man einen Zuschauer-Modus - gerade auch angesichts der stylischen Replays, die sich leider immer noch nicht abspeichern lassen. PC-Spieler wird es außerdem wurmen, dass zum Anlegen von Spielständen und für den Onlinemodus ein Games for Windows-Konto vorausgesetzt wird. ACHTUNG: Mit dem jüngsten Update von Microsofts Online-Service verweigert F1 2010 nach aktuellem Stand seinen Dienst!!!    

Kommentare

Geenyce43 schrieb am
Ein Meisterwerk zu seiner Zeit. Die Rennen sind absolut realistisch, die Story immer reizend (man möchte unbedingt für die größeren Teams fahren). Tolles Spiel von Codemasters!!
OchsvormBerg schrieb am
Infi88 hat geschrieben:Habs mir auch gerade zugelegt und stinke gerade im Lotus kräftig ab, Patch ist drauf gefällt mir eigentlich ganz gut.
Ein bisschen störend ist finde ich das die KI manchmal zu ruckelig lenkt was ein wenig den Realismus trübt. Was mich allerdings noch stört ist das ich net über 60HZ komme.
Config schon modifiziert, per Treiber geforced, alles mögliche.
Hat wer ne Lösung parat ? Im Codemasters Forum ist totales Chaos, und das Tearing ist doch schon ziemlich eklig.
Ähm.. auf 60Hz Stellen und V-Sync an machen? Wieso solltest dann noch Tearing haben?
Dragoner28 schrieb am
Ich bin absolut enttäuscht von dem Spiel. Einstellungen, Grafik, Fahrverhalten sind wirklich gut, aber die KI versaut meines Erachtens das ganze Spiel. Habe es dieses Wochenende im Multiplayer zusammen mit einem Freund angespielt (Online mit 10 KI Fahrern). Gut anfangs haben wir uns nicht groß daran gestört, dass die Gegner im Pulk Ideal Linie fuhren, und nahmen es auch hin, dass schon ein kleiner Fehler auf Amateur dazu führte, dass wir letzter wurden. Nachdem wir eine Stunde lang spielten und immer nur im Mittelfeld waren (auch ohne Fahrfehler), haben wir mal gegoogelt weil wir dachten das das Spiel nur was für absolute Rennprofis ist und mal schauen wollten was wir falsch machen und stießen auf einen Forenpost, dass die KI auf allen Schwierigkeitsgraden gleich ist.
Gut nun stellten wir zum test je 2 Fahrer auf verschiedene Schwierigkeitsgrade (von Amateur bis Legende) und tatsächlich, nachdem wir alle Strecken einmal gefahren waren, waren die KI Fahrer wild durchgemischt und amüsanterweise war tatsächlich ein Amateurfahrer der das Glück hatte in den meisten Strecken von Platz 1 zu starten (wir stellten zufällige Startpositionen ein) auch erster in der Gesamtwertung. Sorry aber sowas versaut doch das ganze Spiel, wenn man als Rennspiel Gelegenheitsspieler keine Chance hat, seine Gegner auch nur ansatzweise anzupassen...
Mal ganz davon abgesehen, dass es stinklangweilig ist die Strecken auswendig zu lernen, um ständig Ideallinie fahren zu müssen und perfekt zu bremsen (die automatische Bremshilfe ist übrigens Schrott) um mal erster zu werden...
Da ist mir ja sogar noch eine Gummiband KI ala Flatout und Split Second lieber.
kug4lbl1tz schrieb am
Hi,
ich habs mir für die PS3 als Ersatz für die Enttäuschung des jahres (GT5) geholt und bin restlos begeistert. Motivierender Karrieremodus, schöne Wettereffekte und ein gutes Fahrgefühl (spiel mit alles aus außer ABS & Traktion). Für mich DAS Spiel des Jahres, und das obwohl ich nicht mal F1 schaue!
Infi88 schrieb am
Habs mir auch gerade zugelegt und stinke gerade im Lotus kräftig ab, Patch ist drauf gefällt mir eigentlich ganz gut.
Ein bisschen störend ist finde ich das die KI manchmal zu ruckelig lenkt was ein wenig den Realismus trübt. Was mich allerdings noch stört ist das ich net über 60HZ komme.
Config schon modifiziert, per Treiber geforced, alles mögliche.
Hat wer ne Lösung parat ? Im Codemasters Forum ist totales Chaos, und das Tearing ist doch schon ziemlich eklig.
schrieb am