Test: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge - Special Edition (Adventure)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: LucasArts
Release:
07.07.2010
07.07.2010
07.07.2010
07.07.2010
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ab 2,05€
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Leider nicht im Bild: Der unterhaltsame Audio-Kommentar der drei Original-Designer. So etwas ist im Spielebereich bis heute eine Seltenheit.
Zum anderen wurde das legendäre iMUSE-System scheinbar über Bord geworfen: Das sorgte seinerzeit dafür, dass Musikstücke nicht einfach nur sanft ineinander übergehen, sondern sich auch grundverschiedene Themen ineinander verweben, Spur für Spur - das Resultat war eine akustische Sensation, welche die Musiklandschaft der LucasArts-Spiele auf Jahre hinaus definierte. Hier ist davon nichts zu hören: Die Stücke faden zwar auch ineinander, aber weitaus holpriger, als man es kennt - was umso ironischer ist, da das iMUSE-System gleich zu Beginn im Audiokommentar so hervorgehoben wird.

Audiokommentar?

Jup, Audiokommentar! Im DVD-Bereich schon lange Normalität (und da oft genug auch bestenfalls Grund zum Gähnen), in der Spielelandschaft nach wie vor eine absolute Seltenheit. Für die Monkey Island 2-Special Edition haben die Entwickler die drei ursprünglichen Designer Tim Schafer, Ron Gilbert und Dave Grossman ins Studio gezerrt, sie auf bequeme Couchen platziert und viele Szenen kommentieren lassen. Das Resultat ist angesichts des legendären Humorgehalts des Trios nicht ganz so lustig wie gehofft, aber nichtsdestotrotz ein fantastischer Bonus, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Falls man das doch möchte, kann man ihn auch in den Optionen abschalten - und iPod-Spieler müssen ganz darauf verzichten.

Neben den drei Meistern kommen auch alle anderen Figuren im Spiel zu Wort - und die Sprecher sind einmal mehr grandios, selbst Vorgänger-Schlaftablette Stan hat hörbar dazugelernt. Je nach Systemeinstellung gibt es wahlweise deutsche Texte, die Sprachausgabe bleibt in jedem Fall Englisch. Und in jedem Fall erhalten, denn anders als im Vorgänger wird jetzt auch munter weiter gequasselt, wenn man zur Originalversion wechselt - wer das als unerwünschten Stilbruch empfindet, kann just diese Möglichkeit in den Optionen deaktivieren. Der Spielstand wird aller paar Minuten automatisch gesichert, außerdem darf man auch selbst jederzeit speichern.

Die Schere auf der Schulter

Der Vorgänger  war bereits ein 2D-Meisterwerk, der neue Teil steht diesem hohen Anspruch in nichts nach: Die Hintergründe sind teilweise zum Niederknien schön, sachte schwappt das Wasser, es gibt weitaus mehr Details zu sehen (wie man schön beim Umschalten erkennen kann), es scrollt 
In der neuen Fassung verschwindet das Inventar ganz vom Bildschirm. Zusätzlich zur bekannten Hilfe-Funktion gibt es eine zweite, mit der man Objekte farblich hervor heben kann. Das dürfte auch gebraucht werden, denn im Gegensatz zu früher gibt es nur noch einen Schwierigkeitsgrad - den schwereren.
butterweich in alle Richtungen - und die Animationen der Figuren wurden komplett überarbeitet, und beschränken sich nicht mehr nur auf die vorgegebene Animationszahl. Halbwichtiges Detail: Guybrushs Frisur sieht dieses Mal weitaus besser aus. Was allerdings mysteriös ist, ist die komplette Abwesenheit von Vor- und Abspann: Im Original ärgert sich Guybrush zu Beginn mehrfach mit tanzwütigen Affen herum, diesen Job übernimmt jetzt zumindest kurzzeitig das LucasArts-Logo - die Einstiegscredits mit den schönen Piratenbildern fehlen allerdings komplett. Auch der Abspann, in dem man grandiose Tipps erhielt, was man tun könne, nachdem man das Spiel gemeistert hat, fehlt zur Gänze. Auf iPad und iPod muss man außerdem mit weniger Grafikdetails leben - das Wasser bleibt hier z.b. reglos. Auf dem iPod herrscht außerdem schon wieder das Problem vor, dass die Grafik der Originalversion nicht korrekt auf dem kleinen Bildschirm dargestellt wird: Das ursprüngliche Monkey Island sieht hier etwas zerfusselt aus.

Mit Ausnahme des iPods gibt es in allen Versionen Artworks freizuspielen, in denen die ursprünglichen Grafiker einige ihrer Werke präsentieren - leider relativ niedrig aufgelöst und nicht zoombar. Auf PC, 360 und PS3 gibt es außerdem Online-Ranglisten, in denen man sich mit Piraten aus aller Welt messen kann - auf iPod und iPad wird ebenfalls die »Piraten-Performance« gemessen, Online-Vergleiche sind aber nicht möglich.

   
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Kommentare

Rooobert schrieb am
Mr.Freaky hat geschrieben:@Rooobert
Dir ist aber schon klar, dass die von dir genannten Spiele auf Deutsch im O-Ton sind? ;-)
Geht leider trotzdem nicht :(
Mr.Freaky schrieb am
@Rooobert
Dir ist aber schon klar, dass die von dir genannten Spiele auf Deutsch im O-Ton sind? ;-)
Rooobert schrieb am
bloub hat geschrieben:schlecht war die deutsche syncro von mi3 nicht. schlimm war nur, das man eine ganze szene gestrichen hat, um sich etwas arbeit zu sparen bei der lokalisierung,
Ist wahrscheinlich Geschmacksache. Ich hab z.B. noch nie ein Adventure auf deutsch spielen können, egal welches. Gerade die Deponia Reihe und Harvey ertrage ich keine 5min. Auch Book of unwritten tales geht nicht. Wahrscheinlich ist die Syncro qualitativ gut, kann ich nicht wirklich beurteilen da ich fast nie auf dt. spiele, aber ich halte das einfach nicht aus. Hört sich alles so belanglos an mMn.
GamepadPro schrieb am
im PS-Store kostet der erste teil (PS3) gerade mal 3,50?. beide zusammen 5,50? als komplettpaket.
schade, dass es dritten teil nicht gibt, war mein erster, ich vermisse die deutsche sprachausgabe sehr. wenigstens lässt es sich mit Gamepad nun endlich besser steuern, so bequemer auf der couch.
bloub schrieb am
schlecht war die deutsche syncro von mi3 nicht. schlimm war nur, das man eine ganze szene gestrichen hat, um sich etwas arbeit zu sparen bei der lokalisierung,
schrieb am

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