Test: Ghost Recon: Shadow Wars (Shooter)

von Jörg Luibl



Ghost Recon: Shadow Wars
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
24.03.2011
24.03.2011
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ab 49,84€
Spielinfo Bilder Videos
West gegen Ost? Weltpolizei und Ultranationalisten? Auch auf dem neuen 3DS werden alte Konflikte inszeniert: Ubisoft schickt Rundentaktiker in den Kampf gegen einen Fanatiker, der ein russisches Reich errichten will. Auf der Seite der Amerikaner führt man ein Team von Elitesoldaten an, damit ein zweiter Kalter Krieg oder Schlimmeres verhindert wird. Gibt es endlich Spieltiefe für den 3DS oder einen weiteren Schnellschuss für den 3D-Effekt?

Tom Clancy in Reinkultur

Video
Der Debüt-Trailer stimmt auf die Rundentaktik ein.
Eine klischeeschwere Story und Soldaten, die wie in einer Soap hinter den feindlichen Linien ihre Sprüche klopfen - Tom Clancy für Teenager dürfte die Qualität der Hintergrundgeschichte in etwa beschreiben, in der sich die Sanitäterin wie Mami um den hünenhaften Kanonier kümmert.

Auch wenn Ubisoft Sofia versucht, das pathetische Szenario ähnlich wie Intelligent Systems (Advance Wars) über etwas Witz sowie Team- und Beziehungstalk aufzulockern, gelingt das nur in einigen wenigen guten Dialogphasen. Es wirkt aber zu oft albern oder einfach unpassend angesichts der politischen Bedrohung, die man in den statischen Zwischensequenzen mit ernsten, alten und natürlich bösen Männern in Moskau aufzubauen versucht.

Aber was soll's? Schließlich ist das ein Spiel mit Spezialeinheiten, die man Runde für Runde in taktische Position bringt und in ihrer Ausrüstung sowie Fähigkeiten weiter entwickelt. Das hört sich doch an wie - richtig: Das weckt angenehme Erinnerungen an Jagged Alliance oder X-COM. Diese Klassiker stehen bis heute für die clevere Verknüpfung von Strategie und etwas Rollenspiel nach alter Rundenschule.

Jeder Schritt ist lebenswichtig: Bis zu sechs Mann steuert man durch gefährliches Gelände.
Kann Ubisoft diese Tradition fortführen? Die Voraussetzung dafür scheint gegeben: Schließlich zeichnet kein Geringerer als der Brite Julian Gollop für das Spieldesign verantwortlich, der kreative Vater von X-COM aus dem Jahr 1994. Aber bevor man das merkt, freut man sich erstmal über die Kulisse.

Ansehnliches Kriegsgebiet

Das Spiel zeigt bei voll aufgedrehtem 3D schon in den ersten Einsätzen seine Grafikmuskeln, denn die Kampfgebiete sehen klasse aus. Man muss den Handheld auch nicht lange justieren oder mit Abständen hantieren, man bekommt sofort ein scharfes 3D-Bild.

Die räumliche Tiefe lässt Nebel fast aus dem Bildschirm wabern, die Landschaften wirken körnig, die Architektur authentisch und vor allem die Partikeleffekte sorgen für Hingucker: Da qualmt ein Kampfhubschrauber vor sich hin, dort treibt der Wind feinen Sand vor sich her und später beeindrucken Explosionen.

Sehr gut lassen sich zudem Höhen und Tiefen im Gelände erkennen, die auch für die Deckung bzw. Schusslinien relevant sind. Ob man das allerdings mit oder ohne 3D-Effekt anzeigt, ist für die Taktik vollkommen egal. Wenn man in die totale 2D-Sicht schaltet, ist das lediglich eine kleine grafische Abschwächung, aber kein inhaltlicher Nachteil. In beiden Perspektiven kann man mit dem Analogstick sehr komfortable die Kamera schwenken oder fast in Vogelperspektive heben, um sich umzusehen. In beiden kann muss Entfernungen und Positionen ohnehin über Feldanzeigen und nicht über Augenmaß bestimmen.
     
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Kommentare

Götterkomplex schrieb am
Redbergh hat geschrieben:PES = "Persistent Elite Creation" ...?
Daran hab ich auch gedacht :)
Also mir gefällt das Spiel sehr gut, mein erster Gedanke war allerdings: Hoppla, da hat wohl jemand aus einem DS-Titel noch schnell einen 3DS-Titel gemacht :)
Mein größtes Pro: Gute Taktik und mit Stick steuerbar.....wie ich Touchscreens hasse....
Mittlerweile habe ich die meisten Startspiele gespielt und mein Favorit ist nach wie vor Pilotwings; Damit habe ich bis Dato auch am meisten Zeit verbracht (~7Std.). Trotzdem war es in den Tests eigentlich nirgendwo die Nummer 1....ich scheine einen sehr verquehren Geschmack zu haben ;)
Schade nur, dass es keinen Blockbuster gibt, der zu Beginn den Ruf des 3DS als Must-Have stärken kann....Leider wird dieser auch nicht allzuschnell kommen: Kid Icarus wird imho kein Must-Have (obwohl der erste Teil ist definitiv einer ist!) und obwohl ich Remakes liebe, übertreiben sie es am 3DS. Splinter Cell, Rayman, Lylatwars, Zelda,...hab ich alle schon gespielt, hätt gern was neues, tolles.... :(
Ich denke einmal, dass nach dem ersten 3D Hype der 3DS bis zum Winter im Staub liegen wird, schade, hätte mich im Sommer auf ein paar kräftige Nintendo-Titel gefreut....
Sturmgrunz schrieb am
E-G hat geschrieben:
Sturmgrunz hat geschrieben: würde gerne mal mit Russland im Kalten Krieg oder Deutschland im 2. WK gewinnen.
na dann kauf dir empire earth für 5? :roll:
klar :roll:
dachte aber eher an FPS.
Redbergh schrieb am
PES = "Persistent Elite Creation" ...?
Da hat wohl jemand zu viel Fußball gespielt ;)
Finde das Konzept an sich sehr sinnvoll für einen DS, allerdings wäre die Umsetzung von Jagged Alliance tatsächlich noch um einiges spannender gewesen ... Frage mich ohnehin, warum DAS nicht schon längst wieder neu aufgelegt wurde (und zwar liebevoller als JA 3D ...). Die Antwort dürfte aber zum einen im Aufwand und zum anderen in der Inkompatibilität mit dem Massenmarkt zu suchen sein ...
E-G schrieb am
Sturmgrunz hat geschrieben: würde gerne mal mit Russland im Kalten Krieg oder Deutschland im 2. WK gewinnen.
na dann kauf dir empire earth für 5? :roll:
Sturmgrunz schrieb am
ohoh, hab das Gefühl, das wird wieder ein
"America wuhuu, Deutsche und Russen buuuh"-Spiel
kanns langsam nicht mehr sehen :x
würde gerne mal mit Russland im Kalten Krieg oder Deutschland im 2. WK gewinnen.
schrieb am