Test: Alien Breed: Impact (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Alien Breed: Impact
Entwickler:
Publisher: Team 17
Release:
03.06.2010
01.09.2010
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Spielinfo Bilder Videos

Die Moral von Ridley Scotts Alien-Filmreihe ist einfach: Außerirdisches Leben ist hungrig, extrem schlecht gelaunt und überlebt alle Waffen und Initiativen, welche einfältige Zweibeiner auffahren. Auch Team 17 fand zu Beginn der Neunziger Jahre Gefallen an HR Gigers düsteren Kreaturen. Das damals noch junge Softwarehaus schuf ein paar knackige Amiga-Shooter, in welchen die Außerirdischen dem Leinwand-Vorbild stark ähnelten. Nach langer Pause belebten die Briten die Reihe im Dezember auf der Xbox 360 wieder und diesmal sieht die Weltraumplage Ripleys Feinden nicht ganz so ähnlich. Ob Team 17 Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg gehen wollte? Wie dem auch sei: Mittlerweile ist die überarbeitete Steam-Version erhältlich - die PS3-Umsetzung soll folgen.



Die ewige Plage

Da sich die XBLA-Version mit dem Titel Alien Breed Evolution laut den Entwicklern nicht all zu gut verkaufte, wurde es im vergangenen halben Jahr überarbeitet. Damit die Frischzellenkur auch ja nicht unbemerkt bleibt,
Es hat sich ausgekreischt...
haben die Fassungen für Steam und PS3 sogar einen anderen Namen verpasst bekommen: Alien Breed: Impact. Genau genommen handelt es sich um die erste Episode der neuen Serie - Details zu den Nachfolgern sind noch nicht bekannt.

Wieder einmal geht es actionlastig zur Sache: Die verwinkelte Raumstation ist mit Aliens verseucht und nur mein grummelnder Marcus-Fenix-Verschnitt ist in der Lage aufzuräumen. Nach wie vor gilt es, die angriffslustig durchs Schiff trippelnde außerirdische Brut mit diversen Wummen zu plätten. Zwischendurch gibt es auch ruhige Momente, wenn man durch menschenleere Flure den Wegpunkten nach zu diversen Terminals stapft. An den Zugängen zum Sicherheitssystem löscht man den Weg versperrende Feuer, installiert automatische Geschütze und erledigt andere Aufgaben, welche den Alltag eines Space Marines angenehmer gestalten. Die futuristischen Gänge werden beim Grillen der eiweißreichen Rieseninsekten jetzt noch romantischer von Sturmgewehr und Flammenwerfer beleuchtet. Inhaltlich haben sich nur Details geändert, auf welche wir in diesem Nachtest eingehen. Wer Genaueres über Details und Spielgefühl erfahren möchte, sollte im Bericht zur Xbox-360-Fassung schmökern.

Feintuning

Eine Neuerung ist die Möglichkeit, an Computerterminals zu shoppen. Serienkenner hatten in der 360-Version noch das Fehlen von Einkaufsmöglichkeiten bemängelt. Schränke und Uniformen menschlicher Leichen sind wahre Goldgruben: In ihnen lassen sich neuerdings Geldbündel finden, welche sich für blaue Bohnen, Medi-Packs, Granaten oder Erweiterungen für die fünf Totmacher wie z.B. den Flammenwerfer investieren lassen. Hat man Feuerfrequenz und Nachladezeit des SciFi-Sturmgewehrs aufgebohrt, lassen sich die im Rudel angreifenden Monsterspinnen um einiges effektiver abwehren. Andererseits liegen dramatisch weniger Munition und Verbandskästen in den Fluren herum. Insgesamt wird die Action dadurch einen Deut anspruchsvoller, trotzdem fällt der mittlere Schwierigkeitsgrad recht entspannt aus - vor allem in Vergleich zu hektischen, harten Zweistick-Shooter-Brocken wie Geometry Wars
Wieder dabei: Die drei Koop-Missionen vorm Rechner oder übers Internet.
Nur auf der schweren Stufe wird auch der Krieg gegen die Aliens knifflig. Ein Autosave speichert neuerdings von Zeit zu Zeit den Fortschritt, ohne dass man ein Terminal benutzen muss.

Neu ist auch die Maus-und-Tastatur-Steuerung. Sie wirkt ein wenig durchdachter und feinfühliger als die ursprüngliche Controller-Variante, welche alternativ ausgewählt werden darf. Bei der neuen Kombo bewegt man den Helden mit den Tasten, wodurch sich das Spiel nun etwas mehr wie ein Shooter mit Ego- oder Schultersicht "anfühlt". Mit dem Nager lässt sich ein Zielkreuz präzise im Level umher bewegen - die Projektile treffen bei Tastendruck alles, was davor oder dahinter liegt und vom Laservisier-Strahl berührt wird. Die Kamera kann nicht mehr nur im 45-Grad-Schritten gedreht werden. Stattdessen lässt man sie stufenlos rotieren, indem man das Zielkreuz an den Rand des Bildschirms bewegt, was das Absuchen der Umgebung entspannter macht.

Schattenspiel

Wir machen den Weg frei: Zwischendurch müssen immer mal wieder Brände mit Hilfe des Zentralcomputers erstickt werden.
Auch die Unreal-Engine-3-Kulisse wurde in vielen kleinen, aber feinen Details aufpoliert: Die Übergänge zwischen gleißend hell beleuchteten und stockfinsteren Räumen sind nun fließender und wirken dadurch realistischer. Des Weiteren bewegen sich meine Figur und ihre Widersacher etwas geschmeidiger. Die Monster ähneln ihren Verwandten von der Xbox 360, sind aber nicht mehr so knallrot oder spinatgrün. Stattdessen wird die matt glänzende Haut nun von dezenteren und feineren Farbverläufen überzogen. Clipping-Fehler wurden ebenfalls reduziert. Schraubt man die Auflösung und die Grafikeinstellungen hoch, wirken Texturen und die Raumstation insgesamt ein wenig detailreicher und auch die Framerate liegt bei einem halbwegs aktuellen Rechner (z.B. ein Intel-Quadcore Q9300 mit 2,5 Ghz und eine GeForce 8800GT) über den rund 30 Bildern von Alien Breed Evolution. All das sind wie bereits erwähnt nur Kleinigkeiten - wenn man beide Versionen nebeneinander laufen lässt, macht die Steam-Version aber einen stimmigeren Eindruck.        
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Kommentare

NichtzulässigerNICK schrieb am
hab swarm (kann man damit vergleichen) von Steam geschenkt bekommen ist au ganz lustig nur das mein PC paar mal in die Knie geht :D
X-Live-X schrieb am
Seit heute übrigens auch für PS3 - überlege es mir zuzulegen, aber da es wohl auch eine Demo gibt schaue ich mir diese erstmal an...
BigNaturals schrieb am
Super Game, macht mir definitiv Laune. Klar, es ist kein komplexes Game und grafisch nichts besonderes. Das Setting, die Atmosphäre und die kurzweilige Action sind ideal für den Alienkill zwischendurch. Mir Oldschool-Gamer machts viel Spaß und ich würde mir mehr solcher Games wünschen. Die 4P-Wertung geht in Ordnung.
Zoddy schrieb am
@Valkesh:
vom umfang her ist alien swarm aber nur bei der länge der kampagne schlechter. ansonsten gibt es mehr waffen und schlicht mehr möglichkeiten (bspw. das zuschweißen der türen). und dazu eben das koop-spielen, was für mich persönlich ein großer mehrwert ist.
auch finde ich alien swarm bedeutend härter. alien breed ist so ein schönes leichtes hack'n'slay, das man mal eben durchzockt.
aber ich finde beide spiele gut und hätte auch für alien swarm problemlos was gezahlt.
Valkesh schrieb am
vom umfang her ist alien swarm auf jedenfall schwach wenn man die freischaltbaren waffen mal weglässt. hätte lieber eine längere kampagne gehabt und das man die waffen wie in einem typischen hack n slay finden muss. naja aber jedem das seine.
schrieb am

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