Test: The Elder Scrolls 5: Skyrim (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
11.11.2011
11.11.2011
11.11.2011
28.10.2016
10.11.2016
11.11.2021
17.11.2017
28.10.2016
11.11.2021
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Der klassenfreie Aufstieg

Zwar kann man mit den Bewohnern nicht immer komplexe Dialoge führen, aber sie reagieren überraschend natürlich.
Zwar kann man mit den Bewohnern nicht immer komplexe Dialoge führen, aber sie reagieren überraschend natürlich; auch die Frauenfiguren sind weit weg vom Babe-Kitsch.
Bei einem Stufenaufstieg wählt man zunächst manuell, ob man Gesundheit, Magie oder die Ausdauer verbessern möchte – Letztere ist u.a. wichtig für das Rennen, das Blocken oder schwere Angriffe. Danach darf man Punkte in Fähigkeiten investieren, die wie Sternbilder aufgebaut sind, die sich meist ab 30, dann weiter ab 40, 50 oder 60 Punkten in weitere Bereiche aufspalten. Wer das Schleichen öffnet und dort investiert, kann z.B. erkennen, dass man sich irgendwann zwischen der Lautstärkereduzierung oder hinterhältiger Attacke entscheiden kann, wobei Letztere wiederum Wege zu tödlichen Hieben und der Assassinenklinge öffnet; mehr Auswahl hat man bei den einhändigen Waffen, die zig Spezialisierungen vom Klingenmeister bis zum stumpfen Haudrauf erlauben; noch mehr Auswahl hat man bei den arkanen Schulen von Zerstörung über Illusion bis Wiederherstellung – viel Spaß beim Grübeln.

So motivierend das klassenfreie System auf lange Sicht ist, offenbart es zwischendurch kleine Tücken: Dass man von Beginn an alles kann, ist nicht das Problem – sowohl das Führen von zwei Klingen als auch das Verzaubern oder Schmieden muss nicht erst gelernt, sondern „nur“ gemeistert werden. Aber dass man einige Situationen auch ohne entsprechend entwickelte Fähigkeit bewältigen kann, wirkt manchmal etwas unglaubwürdig. Obwohl man bei der „Redekunst“ nur 15 von 100 Punkten besitzt und sogar noch ein Fremder ist, kann man eine Wache am Stadttor oder einen misstrauischen Charakter schon mal auf einen Klick rhetorisch überzeugen. Und obwohl man im „Schlösser knacken“ noch ein blutiger Anfänger mit 20 von 100 Punkten ist, kann man mit etwas mehr Dietrichverschleiß und Glück schon Expertenschlösser öffnen. Diese Situationen sind nicht die Regel – man scheitert sehr häufig sowohl in der Rhetorik als auch an Meistertruhen, wenn man dort kaum investiert hat. Es wäre aber besser gewesen, wenn man bei zu hohem Unterschied zwischen Fähigkeit und Anspruch einfach mal „Kein Erfolg möglich!“ oder „Talent reicht nicht aus!“ gehört hätte.

Offene Fragen und Ziele

Sehr hilfreich: Der zweihändige Kampf - links die Flammen, rechts die Klinge.
Sehr hilfreich: Der zweihändige Kampf - links die Flammen, rechts die Klinge.
Zu Beginn ist man natürlich über jeden Erfolg froh. Aber es beschäftigen einen nur folgende Fragen: War das Zufall, dass der Drache just in dem Moment auftauchte als man hingerichtet werden sollte? Warum kämpfen diese Sturmmäntel eigentlich gegen den Kaiser? Und hat es auch dieser abtrünnige Jarl lebend aus der Feuerhölle geschafft? Wenn ja, in welche Stadt ist er geflüchtet – hieß sie Windhelm? Folgt man dem Rat des blonden Helfers und schließt sich der Rebellion gegen den Kaiser an? Immerhin bietet er einem im nächsten Dorf seine Unterstützung an – man sei willkommen in seinem Haus.

Man kann die Ereignisse in Himmelsrand nicht übersehen, denn der Bürgerkrieg ist überall: Patrouillen ziehen mit Gefangenen durchs Land und ermahnen einen scharf, bloß weiter zu gehen (befreit man sie?), Krieger werden zusammen gezogen, der Handel stagniert und wenn man das Blaugrau der Rebellen trägt, wird einem der Missmut der Kaisertreuen offen ins Gesicht geflucht. Bethesda gelingt es sehr gut, die äußeren Umstände glaubhaft darzustellen. Das geht so weit, dass man mit etwas Neugier und Eigeninitiative in laufende Entwicklungen eingreifen kann: Denn es passieren an bestimmten Orten interessante Dinge, wenn man denn rechtzeitig dort ist – diese Aussicht auf Ereignisse, in die man hinein stolpert, ist sehr motivierend.

Kommentare

PixelMurder schrieb am
Das fucking Favoriten-System wird leider auch mit den besten Mods nicht wirklich brauchbar, wenn man mit Pad zockt. Dafür hat man Treffer-Feedback, habe das selbstständig noch verbessert, dass Treffer zusätzlich rumbeln und Mods drin, die das Scheppern und Blutspritzen erhöhen.
Ich zockte es meist als Kampf-Nekromant mit schweren Waffen, ich mag die direkten Begegnungen. Und die beschworenen Kreaturen verteilen die Last.
Stalkingwolf schrieb am
Habe in Oblivion und auch Skyrim nur auf Stealth gespielt und fand das am besten.
Ich habe mal hier und da einen Kämpfer ausprobiert, aber das Kampfsystem hat halt 0 Feedback.
Und als Magier kämpfte ich mehr mit dem Interface, wie mit den Gegnern.
johndoe1544206 schrieb am
Joa. Deswegen spiele ich archer und stealth, das unterhält mich dann trotzdem weit genug. Mit Perkus maximus scheinen die Mage Trees und die Spells recht gut zu sein. Habs selber noch nicht mit nem mage versucht, nur ein vid geguckt. Kann halt sein, dass man durch das ausrüsten von max zwei spells dann doch so auf die beschränkung reagiert, immer nur die selben zwei spells zu nutzen, weil einen das wechseln nervt ^^
PixelMurder schrieb am
Das einzige, was Mods leider nicht tun können, ist das Kampfsystem in ein richtiges zu konvertieren, ich würde es wahrscheinlich heute noch zocken, wenn es analog einem guten Shooter oder Prügler spielbar wäre, in den man einfach so für Sofort-Action einsteigen kann.
Habe vor zwei Monaten nochmals einen Versuch gestartet, mit Perkus Maximus als zentralem Mod, der das Perk-System vollständig konvertiert und Synergien zwischen Perk-Bäumen und Ausrüstung bietet. Habe dazu das System auf Englisch umgestellt und nochmals um die 10 Gigabite Mods reingeschaufelt, muss über 200 neue Begleiter drin haben, neben generischen auch die Top Twenty der bekanntesten. Dann voll vertonte neue Quests, neue Regionen, hunderte neue NPCs mit neuen Dialogen, das sind insgesamt ein paar zehntausend neue Dialog-Zeilen. Habe dann als Ork in einer Festung gestartet, bin mit 6 neuen Begleitern losgezogen, und das war schon lustig, die Dialoge von Mrissi(gehen wir lieber heim, es ist zu nass hier), Sofia und anderen waren zum Schreien. Und ausserdem freute ich mich darüber, wieder mal ratlos zu sein, wie man sich am besten skillt. Hätte dem neuen Spiel eine glatte 95 gegeben, was für meine Verhältnisse ein praktisch unerreichbarer Adelstitel ist. Sobald ich aber wieder in einem Grab war und selber kloppen musste, hatte ich das Gefühl, dass sich überhaupt nichts getan hat. Es macht schlussendlich keinen Unterschied, wie tief und komplex deine und die Werte der Gegner berechnet werden, wenn man trotzdem nur blocken und schlagen kann.
johndoe1544206 schrieb am
Ich hätte gerne die Waffen weiterhin mit Abnutzung, dass ich zu nem Schmied muss die Reparieren oder eben die Hämmerlein benutzen. Ich weiß gar nicht, ob das in Oblivion noch so war.
Was halt fehlt sind ( auch schon seit oblivion ) gewisse Spells und die fähigkeit ( ab skyrim ) , die individuell zu basteln.
Und es stimmt schon, die Waffen waren schon öde. Du hast das Grundset und das gibts dann sozusagen in verschiedenen Skins mit unterschiedlich viel Dampf. Ausnahmen sind da die Blade - Katanas und die Unique Weapons, die aber leider auch meist so ausschauen wie stink normale Waffen aber halt ne besondere Verzauberung drauf haben.
Mods machen aus Skyrim ein erheblich besseres Spiel, müssen aber leider mit vielen Schwächen des Grundspiels leben und können nur drauf aufbauen, ohne eben den Feinschliff reinzubringen, den man als "Entwickler 1. Hand" erreichen könnte.
schrieb am