Test: Hyperdimension Neptunia (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Hyperdimension Neptunia
Publisher: Tecmo Koei
Release:
02.07.2012
Spielinfo Bilder  
Hyperdimension Neptunia ist mir allein schon wegen seines zynisch-parodistischen Szenarios sympathisch: Man schlüpft in die Rolle einer göttlichen CPU (Console Patron Unit), um in einer vom Konsolenkrieg geplagten Welt namens Gamindustri ein Buch zu befreien. Herrlich! Doch sorgt auch die spielerische Seite für Begeisterung?

Schonungsloser Rundumschlag

Man muss schon schmunzeln, wenn sich die Entwickler über prominente Spieleserien, -charaktere oder -hersteller lustig machen.
Die Story wird über dezent animierte Dialogbildchen erzählt.
Egal, ob Final Fantasy, Street Fighter, Chris Redfield, Bowser, Sony oder Sega - alle bekommen sie ihr Fett weg, wenn auch sehr gemäßigt. Auch vor generellen Phänomenen wie Fanboys, Forentrollen, Retro-Gamern oder MMO-Suchtis wird dabei nicht Halt gemacht. Selbst Charakter-, Orts- oder Shop-Namen sind meist realen Vorbildern nachempfunden. Kein Wunder also, dass auf Lastation, Leanbox und Lowee vor Jahren ein heftiger Konsolenkrieg tobte.

Neptunias eigene Geschichte und Figuren sorgen jedoch schnell für Ernüchterung. Das um die Suche nach einem entführten Schmöker gestrickte Abenteuer einer Mensch gewordenen Göttin mit Gedächtnisschwund bleibt abgesehen von den ganzen parodistischen Seitenhieben leider völlig schablonenhaft und uninteressant. Die Figuren und Dialoge sind weitestgehend belanglos, die Aufgaben ungemein eintönig und das Leveldesign völlig generisch.

Vertraute Kulissen

Wer Trinity Universe gespielt hat, erkennt gleich, dass die eigentlich nur aus unzähligen Mini-Dungeons bestehende Spielwelt dem selben Level-Baukasten entstammt - sogar die Grafiksets wurden teils nahezu unverändert übernommen. Auch Aktionen wie das Aufspüren unsichtbarer Schatztruhen durch Suchstrahlen oder das Heraufbeschwören von Monstergruppen, um vorübergehend Ruhe vor Zufallskämpfen zu haben, wurde einfach recycelt. Dabei hat man es allerdings geschafft, an sich guten Ideen wie den nur beschränkt nutzbaren Schatzsuchstrahlen durch unbegrenzten Einsatz jeglichen Reiz zu nehmen.

Interessant ist hingegen die Möglichkeit via Kombo-Editor eigene Angriffsfolgen zu erstellen und miteinander zu verknüpfen.
Die Erkundung der Dungeons ist noch öder als in Trinity Universe.
Wer will, kann sogar eigene Spezialangriffe definieren und mit persönlichen Bild- oder Fotodaten verzieren. Letzteres ist natürlich nur ein optisches Gimmick. Aber wenn zum finalen Schlag plötzlich das eigene Konterfei mit einem hämischen Grinsen auf den Gegner niederfährt, ist das ein zumindest in Rollenspielen ungewohntes Erlebnis - auch wenn man später eher froh darüber ist, sämtliche Kampfanimationen überspringen zu können.

Die rundenbasierten Auseinandersetzungen sind nämlich auf Dauer nicht nur ungemein eintönig, sondern werden auch noch übertrieben langatmig inszeniert. Anfangs mag man jede noch so lange Kampfanimation über sich ergehen lassen, aber schon bald dreht sich fast alles nur noch ums Drücken der L2-Taste (Skip), während man dazwischen die immer gleichen Standard-Kombos abspult. Viel mehr kann aber auch gar nicht tun, denn selbst auf dem höchsten der drei jederzeit änderbaren Schwierigkeitsgrade kommt man so gut wie nie in Bedrängnis und wenn doch, geht man halt öfters mal in die Defensive, wechselt zwischen verschiedenen Munitionsarten oder passt die automatische Item-Nutzung an.    

Kommentare

Oceana schrieb am
naja, geb zu mein englisch is net 1A perfekt, hat aba gereicht das ich mich in Hyperdimension Neptunia oft bepissen könnt vor lachen xP. bei Ar Tonelico find ich die grafik eig passent nur mag ich des kampfsystem einfach net... AT war eines der wenigen rpgs die ich soweit kenn die noch jut sind und rundenbasiert und dann kommt son ala tales of scheiss -..-
KingDingeLing87 schrieb am
TobinhoFCB hat geschrieben:Warum kommt sowas eigentlich rüber und wir warten immernoch auf 90% der Tales of games?
Irgendwie bekommt man wirklich das Gefühl, dass wen mal ein japanisches RPG es nach Europa schafft, es sich um ein schlechtes bis mittelmässiges Spiel handelt.
Es ist sowieso echt erschreckend, wie viele schlechte japano RPGs es in letzter Zeit gibt.
Naja und ein Rollenspiel nicht zu lokalisieren, ist eh ne Frechheit.
Zu solchen spielen, greifen wirklich nur die richtigen japano RPG Fans.
Zu den ich mich nicht zähle.
Ich zocke zwar sehr gerne japanische Rollenspiele, aber jeden Scheiß, zocke ich nicht.
Dafür ist mir die Zeit zu kostbar.
Das Spiel, wird getrost ignoriert.
Crank LuCKer schrieb am
xDDDD
Ihr Hater habt echt nix besseres zu tun :P
Zock doch ein Spiel ETWAS länger,bevor du nach 10min schon rumheulst,es wäre beschissen. Du hast nicht mehr als 10-20min gespielt,für cod-verhältnisse,ist das vieleicht viel,aber hier...
Nein,ich verteidige dieses Spiel nicht auf Beigen und Brechern,es ist einfach nur unfair,ein Spiel zu bewerten,wen man es erst 10min gespielt hat.
Das gibt potentiellen Käufern einen falschen Eindruck.
Wen das nicht dein Genre ist,dann bleib doch bei Tetris,oder was auch immer du sonst noch so spielst.
UNd nochmal,wen du es nicht kapierst,NEIN,die übersetzung wird von NIS logischerweise nicht für frankreich übersetzt,sondern natürlich für die Kunden aus Amerika/Kanada.
Für Europa-Release,ändern die nur die Beschreibung und das handbuch mehr nicht.
Das Spiel ist nicht perfekt,ich spiels schliesslich schon seit fast 20 Stunden,ich weiss,das es Macken hat,allerdings hastDU die sicher noch nciht entdeckt,den nach 10min,sollte man keine Kritik ausüben.
Und "Kontextloser kleiderverlust" müsstest du ja schon fast im vorraus gewusst haben.
So,jez lass bitte weitere Haterbeiträge,das wird dir zwar sicher öfters gesagt,aber du störst mehr,als das du hilfst.
Todesglubsch schrieb am
Bezweifel ich, Frankreich hat immerhin doppelt so viele Einwohner wie Kanada - aber ja, die Übersetzung liegt sicherlich daran, dass es zu viele potenzielle französische Kunden gibt, die man vergraulen würde.
Dennoch hätte das den deutschen Publisher nicht davon abhalten müssen, ne deutsche Übersetzung einzuführen - aber schock, das würde ja Geld kosten ;)
Und muss ich die Vorgänger wirklich gespielt haben? Kontextloser Kleidungsverlust wäre mir auch dann zu dämlich - japanische Kulur hin oder her. Da erdulde ich lieber die x-te Diskussion über Körbchengrößen.
Und die Story kann man übrigens sehr schön im Internet nachlesen ... was ich aber nicht getan habe. Die Tatsache, dass ich schon bei Spielstart drei sowas von abgelutschte JRPG-Klischees gesehen habe, reichen mir vollkommen aus.
Und nein, mach dir nicht die Mühe zu antworten. Ich hab's schon verstanden, du nimmst jegliche Kritik über dieses Spiel persönlich und wirst es auf Biegen und Brechen verteidigen. Schön, dir macht's Spaß - bei mir war die Motivation bei der Kuchengeschichte im Keller.
Aber um zum Ende noch was positives zu sagen: Das Kampfsystem war deutlich angenehmer als das übermäßig komplizierte Ding von Neptunia / Trinity.
Crank LuCKer schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben:Und wieso? Weil die Damen und Herren meinen, wir deutsche kaufen's auch auf englisch. Für Frankreich wird hingegen, zumindest bei den großen Titeln, ohne zu Murren ne Übersetzung angefertigt *hurz*
Und was Ar Tonelico Qoga angeht: Grafik veraltet, Kampfsystem wie Tales of Vesperia, Story scheint etwas klischeebehaftet zu sein... hab's der Videothek zurückgegeben, als die Heldin am Anfang alle Klamotten verliert und den Gegner in Kuchen verwandelt. Sowas will ich in einem ernstgemeinten RPG nicht sehen - in Disgaea oder Hyperimension Neptunia würde ich sowas noch durchgehen lassen, aber sonst nicht.
omg da hat wohl jemand garkeine Ahnung xD
Es wurde nur französisch übersetzt für Kanada.^^
Da hat niemand an Frankreich oder EU gedacht,ist nur ein glücklicher Zufall für die,Deutsch wird in ganz Amerika nirgens gesprochen.
"Ernstgemeinten RPG"?
Du hast noch nie ein Ar Tonelico gespielt wie man sieht,so ernst ist dieses Spiel auch nicht gmeint,zumindenst sind nackte Tussen in jedem Ar Tonelico zu finden,ohne die wärs wohl eher seltsamer.
Grafik ein wenig veraltet stimmt,aber trotzdem liebevoll.
Und klischeebeladene Story? oO Du hast kaum 10 Minuten gespielt,was redest du da schon von Story.
Den genau die entwickelt sich ziemlich intressant nach ein paar Stunden.
schrieb am