Test: Tiger Woods PGA Tour 12: Masters (Sport)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
31.03.2011
kein Termin
31.03.2011
31.03.2011
Spielinfo Bilder Videos
Es kommt Bewegung im Spiel

Das alles gilt sowohl für die PS3- als auch für die 360-Fassung - spielerisch ist die Sony-Version trotzdem einen Schritt voraus. Im vergangenen Jahr unterstützte EA die Remote-Alternative erst mit einem Update. Diesmal nutzt Tiger Woods von Beginn an Move. Man holt also aus, zieht durch, fertig. Führt man den Schläger quer "über" den Ball, fliegt er in die falsche Richtung. Verdreht man den Schläger, fliegt er eine Kurve. So realitätsnah kann eine Simulation sein; wer Move besitzt, sollte unbedingt zur PS3-Fassung greifen! Im Gegensatz zum Vorgänger benötigt man dabei weder Gamepad noch Navigation Controller, denn Masters ist alleine mit Move spielbar. Ärgerliche Randnotiz: Das Menü reagiert so empfindlich auf die Bewegungen, dass sinnvolles Navigieren unmöglich ist. Am Tee funktioniert Move aber vorbildlich.

Lediglich das Berechnen der aufgewendeten Schlagkraft scheint auf Wii stärker der Realität zu entsprechen: Während Timing und Krafteinsatz mit Remote samt MotionPlus auf den oberen Schwierigkeitsstufen nahezu perfekt sein müssen, kann man den Move-Schläger vergleichsweise schwach durchziehen, um den Ball trotzdem mit voller Stärke zu schlagen. Fehlt Move das entscheidende Fünkchen Präzision oder reizt EA den Controller nur nicht voll aus? Nicht zuletzt wäre es eine angenehme Kleinigkeit, wenn man ähnlich wie auf Wii jene unrealistische Hilfe abstellen dürfte, mit der man die Links- oder Rechtsdrehung schon vor dem Schlag festlegen kann. Ärgerlich auch, dass Vorwärts- oder Rückwärts-Drehung stets vorher bestimmt werden. Technisch scheint dies nicht anders machbar zu sein - schade.

Ein Balanceakt

Die glaubwürdige Simulation des Golfschlägers? Für Wii-Asse Schnee von gestern. Denn die schlagen seit inzwischen zwei Jahren beinahe wie in der Realität ab: Im Gegensatz zu den PS3-Profis können sie auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad etwa den Ball verfehlen oder seitlich treffen -
Die Physik der Simulation ist auch mit Analogsticks klasse - richtig klasse schlägt man aber nur mit PlayStation Move und besonders der Remote ab!
Letzteres macht sich beim Putten als bittersüßes Markenzeichen echter Präzision bezahlt. Sie stehen in diesem Jahr außerdem zum ersten Mal auf dem Balance Board. Und dort müssen sie nicht nur den imaginären Ball treffen - für einen starken Schuss sollte die ganze Körperhaltung stimmen. Es ist noch nicht der endgültige Schritt zur perfekten Nachbildung, denn was noch immer keine Rolle spielt ist der Stand. Man darf gespannt sein, ob sich unterschiedliche Fußstellungen in Zukunft auch auf den Schlag auswirken; momentan zählt allein das Gleichgewicht. Es ist aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Unterm Strich bleibt die Wii-Version auch in diesem Jahr die mit Abstand beste Variante. Es fängt bei den erwähnten Kleinigkeiten wie dem stärkeren Einfluss des Vorwärtsschwungs oder den bedeutend vielfältigeren Optionen an, mit dem jeder Fernseh-Golfer das Spiel auf seine Vorlieben einstellen kann. Es geht bei mehr als etwa zehn Golfkursen weiter, die die Wii-Fassung den anderen Systemen voraus hat. Man kann den Ball am Tee eigenhändig positionieren und endlich Vorwärts- und Rückwärtsdrall bestimmen. Abgesehen davon ist die Charakterentwicklung sinnvoller, weil hier nur vier Werte sehr langsam gesteigert werden - das eigene Können am Remote-Schläger steht dadurch im Vordergrund. Und es hört bei unterhaltsamen Minispielen nicht auf, wo man sich auf PS3 und 360 lediglich an bekannten Variationen des Golfspiels versuchen darf. Besonders das Frisbee-Werfen ist nach wie vor eine ungemein unterhaltsame Alternative zum bedächtigen Golfen!

In Anbetracht der umfassenden Simulation fehlt dem Spiel vielleicht ein Training, das Hobbygolfern den echten Sport näher bringt. Überhaupt könnte die Serie nach dem Weggang von Woods' Trainer Hank Haney auf allen Plattformen einen Coach gebrauchen, welcher der Charakterentwicklung ein Gesicht gibt. Immerhin: So klingt es, wenn luxusverwöhnte Hobbygolfer tagträumen.  

Kommentare

till.walther schrieb am
Laut Webseiten-Text soll heute (6. September) die Veröffentlichung der PC-Version sein. In Origin kann ich das Spiel aber noch nicht herunterladen. Ist das nur bei mir so? Oder weiß jemand, wann das Spiel zum Download freigegeben wird?
Poeser Pursche schrieb am
yep, das ist echt übel und macht hoffentlich keine Schule.
habe direkt die Collectors Edition geholt, in England für 50 Euro inklusive Porto. Und das reicht dann auch, diese Abzocke können die mit jemand anderen machen.
DM1664 schrieb am
Warum wird nirgends erwähnt, dass es zusätzliche 20 Parcours zum downloaden gibt für rund 4?/je (!!!) Stück
Geldgier hoch zehn, wenn man bedenkt, dass es diese Download-Parcours schon Release gibt und man diese genauso gut in das Spiel selber hätte integrieren können.
Poeser Pursche schrieb am
ok, es steht schon so gut wie fest:
Es wird nächstes Jahr noch nicht Martin Kaymer PGA Tour heißen.....
Kaymer spielt gerade eine miserable erste Runde in Augusta :/
4P|Benjamin schrieb am
melkor23 hat geschrieben:
Ausgabe 12 der in Videospieldimensionen ebenso traditionsreichen Serie
Ist übrigens schon das 15. Golf-Spiel mit Tiger Woods im Namen, wenn man die PGA Tour Serie davor noch dazuzählt sogar schon das 23. der Serie.
Es heißt Tiger Woods PGA Tour 12, daher das "Ausgabe 12". :)
Ben
schrieb am