Basketballsimulation vom Feinsten
Video:
Das neue Post-System bereichert das Spiel der Center und Power Forwards.
Aber zurück in die Offline-Gegenwart von Nowitzki & Co – der übrigens entgegen der Versprechungen der Entwickler immer noch nicht ganz nach Dirkules aussieht. Aber dafür bewegt er sich genau so: Er zeigt z.B. seinen gefürchteten einbeinigen Sprungwurf, der kaum zu verteidigen ist. Die Gesichter sind ohnehin der einzige Schwachpunkt in der grandiosen Präsentation, der z.B. Fußballspielen hinterher hinkt: Klar sind viele All-Stars von Bryant über Duncan bis Garnett gut zu erkennen. Aber wer ein wenig NBA schaut, wird sich sehr oft wundern, warum so viele virtuelle Profis ihren realen Vorbildern so unähnlich sehen. Da müsste 2K Sports in Zukunft etwas mehr investieren.
Dafür ist der Rest der Präsentation einfach fantastisch, egal ob Animation auf oder um den Platz herum: Mal abgesehen davon, dass sitzende Fans in der ersten Reihe tatsächlich nach Bällen greifen und dass Profis beim verzweifelten Rettungsversuch des Balles in selbige hinein stürzen, hat man die famose Zuschauerkulisse für die Play-Offs nochmal getoppt. Normale Ligaspiele werden recht schlicht inszeniert; also so, wie man das kennt. Aber sobald es in die entscheidenden Matches geht, werden einzelne Profis schon vor dem Tip-Off komplett animiert ins Zentrum gerückt, ihre Werte vorgestellt und verglichen. Wer in die Finalserie einzieht, darf sich zudem über frenetische Fans freuen, die bei Heimspielen eine ganze Arena in die eigenen Farben tauchen und so richtig mitgehen – das ist Gänsehaut und TV-Flair pur, denn auch die Kommentatoren lassen sich davon anstecken. Hier hinkt vor allem der virtuelle Fußball noch weit hinterher.
Vorbildliches Trainingscamp
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Es gibt auch unter dem Korb einige neue Moves - der rechte Stick löst mehr Aktionen aus. |
Noch wichtiger als die Kulisse ist natürlich auch beim Basketball das, was gespielt wird: Das System aus Finten, Pässen, Blocks, Würfen und Dunks war schon im Vorgänger ein sehr gutes. Und 2K Sports erweitert die Möglichkeiten der Bewegungen mit und ohne Ball nochmal. Wer sich in das neue Trainingscamp begibt, kann alle offensiven und defensiven Manövern erlernen – und zwar Schritt für Schritt. Das ist innerhalb des Sportspielgenres vorbildlich und demonstriert die unglaubliche Vielfalt dieser Simulation, deren Moves man kaum alle auswendig kennen kann. Es gibt so viele Typen an Sprungwürfen, Dribblings und Zügen zum Korb, dass einem schwindlig wird. Das hat viele Vor- und einige Nachteile.
Perfektionisten können sich mit prominenter Unterstützung richtig in die Spielmechanik reinknien. Berühmte Coaches wie Bird, Jordan oder Olajuwan machen eine Aktion am Korb vor, die man dann nachahmen soll – inklusive visualisierter Stickbewegungen als Hilfe. Das Ganze ist in mehrere Disziplinen wie Pässe, Würfe & Co unterteilt. Und am Ende muss man das Erlernte nochmal in der Praxis gegen den Coach anwenden, um das Trainingscamp abzuschließen. Ihr habt eine Bewegung vergessen? Wie ging nochmal der Spin? Später kann man alle Übungen wiederholen. Lieber Spielzüge studieren? Geht auch.
Der Fluch der Vielfalt: Die Überladung des Gamepads. Die Stickbewegungen für die einzelnen Manöver liegen teilweise so dicht beieinander, dass man schon mal die falschen auslöst, wenn man nur eine Sekunde zu spät oder nur ein Grad zu stark den Analogstick bewegt – im Trainingscamp muss man vieles wiederholen, weil es nicht exakt genug ausgeführt wurde. Passt man nicht auf, wird die falsche Animation abgespult. Und an alle Freunde von Move: Ja, theoretisch kann man die Leuchtdildos auf PlayStation 3 einsetzen. Aber praktisch kann man damit gerade mal einen Bruchteil der möglichen Manöver mehr schlecht als recht ausführen - man sollte sich das nur auf Partys zumuten.