Wenn schon, denn schon
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Producer Dennis Ries von 343 Industries koordiniert die Zusammenarbeit mit Saber Interactive. |
Da sich Bungie von der Serie verabschiedet hat, entsteht das Remake zum Großteil in St. Petersburg beim dort ansässigen Team von Saber Interactive (Timeshift). Beaufsichtigt wird die Entwicklung von 343 Industries, welche sich auch um Halo 4 und kommende Serienteile kümmern werden. Producer Dennis Ries erklärte uns das Konzept: „Wenn wir schon ein Remake machen, dann richtig! Vor allem bei einem Titel wie Halo, welcher das Genre derart stark geprägt hat, wollen wir den Fans etwas bieten.“
Tatsächlich merkt man sofort, dass die Entwickler sich viel Mühe gegeben haben: Der Story-Modus wurde zwar inhaltlich 1:1 übernommen, lässt sich aber in zwei Varianten spielen, zwischen denen man jederzeit auf Knopfdruck wechseln darf. Die erste bietet die hochskalierte Original-Grafik des Klassikers, die zweite komplett überarbeitete Texturen, Effekte und eine frische Beleuchtung. Neben der deutschen Synchro befindet sich auch die englische Sprachausgabe auf der Disk. Außerdem wurden Waffengeräusche und Soundeffekte neu aufgenommen sowie der Soundtrack in George Lucas' Soundstudio »Skywalker Sound« neu eingespielt. Entgegen früherer Gerüchte kann man laut Ries aber auch den Original-Soundtrack auswählen – und für einen echten Flashback den Chorgesang des Originals genießen.
Coop Evolved
Neu ist auch der Online-Koop, mit der sich die komplette Kampagne mit einem Freund über Xbox Live spielen lässt. Weitere Neuerungen sind Firefight-Matches gegen immer neue Horden angreifender Allianz-Krieger, Erfolge für insgesamt 250 Gamerscore-Punkte, die 3D-Unterstützung der grafisch aufpolierten Fassung, ein Hand voll optionaler Kinect-Befehle (näheres dazu
hier) und kleine, in den Levels versteckte Info-Terminals. Hat man eines gefunden und gescannt, verrät es - ähnlich wie in Metroid Prime - kurze Infos über das Halo-Universum und gibt Hinweise auf Teil 4.
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Durch die neue Beleuchtung wirken einige Passagen nicht mehr so stockfinster. Davon abgesehen bleibt das Design dem Original treu.
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Die spaßigste Neuerung ist aber der komplett überarbeitete und an Reach angelehnte Multiplayer-Modus. Als alter Fan war ich zunächst skeptisch: Wenn schon Mehrspieler-Matches, dann bitte genau so wie in den guten alten Netzwerk-Sessions – ohne verfälschende Spezialfähigkeiten aus Reach. Nach einigen Matches waren meine anfänglichen Bedenken aber wie weggeblasen. Es ist natürlich schade, dass nicht alle Original-Karten enthalten sind: Schließlich habe ich mir im Jahr 2002 nichts sehnlicher gewünscht, als endlich Halo online zocken zu können statt immer nur auf Netzwerk-Sessions mit Freunden. Auch das Hantieren mit Tunnelsoftware brachte mich damals nicht wirklich weiter: Wenn man ein Tool wie Xbconnect auf seinem PC installiert hatte, konnte man die Xbox mit dem PC verbinden. Der Rechner gaukelte der Konsole dann ein normales Netzwerk-Match vor, obwohl man eigentlich über das Internet spielte. In der Praxis verursachte das System aber starke Lags und der Host war stark im Vorteil.
Multiplayer-Remix
Zurück in die Gegenwart: Obwohl wie erwähnt nicht alle Karten aus Teil 1 dabei sind, ist es schön, endlich manche davon online zocken zu können. Einige Maps wurden bewusst weggelassen: Da Blood Gulch z.B. in Halo Reach neu aufgelegt wurde, haben die Entwickler sich auf die Exemplare konzentriert, welche es nicht bereits auf der Xbox 360 gab. Dazu gehört z.B. der Klassiker High Noon – eine leicht überarbeitete Version von Hang 'Em High: In der Mitte der Karte tänzeln die Spieler blitzschnell um Grabsteine und suchen in kleinen Gruben Deckung, während Scharfschützen auf den hohen Stegen und Aussichtsplattformen herumschleichen.
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Danke, dass Sie sich für Air Master Chief entschieden haben! |
Hier war seinerzeit die Pistole besonders wirkungsvoll: Heranzoomen, ein paar mal abdrücken, und schon hatte man seine Gegner mit Leichtigkeit zur Weißglut gebracht. Wer dieses Gefühl wieder erleben möchte, kann die Balance der Waffen in den Originalzustand zurück versetzen. Oder aber man spielt mit besser aufeinander abgestimmten Wummen und anderem neumodischen Schnickschnack. Vor allem das Jetpack bringt Zunder ins Spiel: Wer es beherrscht, kann sich unheimlich elegant durch die Deckungen mogeln und sekundenschnell einen Gegner nach dem anderen ausschalten. Es ist erstaunlich, wie viel Spaß und Dynamik die Fähigkeiten aus Reach in die guten alten Maps bringen. Dazu gehört auch das Schild, welches einen Spieler kurzzeitig unbeweglich macht, aber auch sämtliche Projektile abprallen lässt. Zusätzlich haben die Entwicklern den Arealen kleine Änderungen wie Tunnels verpasst, um die Balance den neuen Umständen anzupassen. Unter den insgesamt sechs Mehrspieler-Karten befinden sich auch Exemplare aus anderen Serien-Teilen: Breakneck stammt aus Halo 2, Timberland aus der späteren PC-Umsetzung von Halo 1. Die Firefights gestalteten sich ähnlich unterhaltsam: Auf diversen Karten (eine davon aus der Kampagne) verschanzt man sich mit bis zu drei Online-Freunden auf einer Karte und wehrt die immer stärker werdenden Gegnerhorden ab. Wie in Reach kann man die Rundenzeit und einige andere Details festlegen.