Unknown oder Within?
Auf den ersten Blick hat sich nichts verändert: Als Kommandant der XCOM-Einheit erforscht man außerirdische Technologien, um gegen die mächtigen Invasoren gewappnet zu sein, man engagiert Rekruten und erweitert das Hauptquartier, damit die Soldaten zusätzliche Fähigkeiten erlernen. Anschließend befehligt man ein vier bis sechs Personen starkes Team beim Bergen fliegender Untertassen oder dem Verteidigen gegen Überfälle bewohnter Gegenden. Und schnell wird klar: Tatsächlich hat Firaxis mal eben das komplette Originalspiel in den Handheld gequetscht!
Nur die Namensgebung kann verwirrend sein, immerhin steckt in dem Vita-Titel nicht nur
XCOM: Enemy Unknown, sondern auch dessen Erweiterung, die auf PC, Konsolen und iPad unter dem Namen
XCOM: Enemy Within Vom Basisbau bis zur packenden Rundentaktik: In der Vita-Umsetzung steckt ein großes Spiel.
veröffentlicht wurde – und damit ein bedeutend umfangreicheres Spiel als in dem, was ursprünglich Enemy Unknown hieß.
Mehr Vielfalt – größeres Spiel
Somit erhalten Handheld-Taktiker eine Vielzahl abwechslungsreicher Missionen und werden während der Einsätze behutsam zur Eile gedrängt, da sie vergängliche Ressourcen einsammeln können, aber nicht müssen. Weil diese und weitere Veränderungen dem ursprünglichen Konzept eine ganz neue Ebene verliehen, war uns Enemy Within eine Platin-Auszeichnung wert. Und weil
unser damaliger Test im Wesentlichen auch für die Vita-Fassung bestand hat, verweisen wir an dieser Stelle
darauf.
Es fehlen lediglich Kleinigkeiten wie die Rückmeldungen einzelner Soldaten in ihrer Landessprache; auf Vita sprechen selbst Russen und Franzosen auf Englisch. Die deutsche Sprachausgabe des Originals ist nicht enthalten. Mit dabei sind dafür alle Second-Wave-Optionen, die z.B. eine flexiblere Entwicklung der Charakterwerte aller Soldaten ermöglichen und das Flankieren stärken.
Ladehemmungen
Nur technisch tut sich die Umsetzung schwer: Die Bildrate lässt, gelinde formuliert, zu wünschen übrig. Und vielleicht um die schwache Grafikleistung zu kompensieren, ist der Bildausschnitt so klein, dass man immer wieder mal die Übersicht verliert. Zwar
Die nahe Kamera erschwert die Übersicht, träge Menüs die Navigation im Hauptquartier.
kann man mit der auf Touchscreens üblichen "Finger-Pinzette" jederzeit heraus zoomen, das Spiel merkt sich die gewählte Einstellung aber nicht und das hemmt den Spielfluss. Einsätze bei Nacht sind zudem so dunkel, dass man beim Spielen draußen oder am Fenster manche Einzelheiten nur schwer erkennt. Generell erhöhen darf man die Helligkeit nicht.
Auch beim Ausbau der Basis, dem Verleihen von Medaillen sowie der Forschung kommt der Handheld kaum hinterher. Lange Ladezeiten beim Wechsel von einer Mission zur Basis oder umgekehrt sind verschmerzbar, allerdings stockt der Ablauf selbst beim Zugriff auf häufig gebrauchte Menüs für Sekundenbruchteile – mitunter gar bedeutend länger.