Test: Hell Yeah! Der Zorn des toten Karnickels (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: SEGA
Release:
03.10.2012
03.10.2012
03.10.2012
Erhältlich: Digital (Steam, Origin, Gamersgate)
Erhältlich: Digital (Steam, Origin, Gamersgate)
Erhältlich: Digital (Steam, Origin, Gamersgate)
Spielinfo Bilder Videos
Fatality!

Die zahlreichen Finisher werden mit kleinen Reaktionstests ausgelöst.
Die zahlreichen Finisher werden mit kleinen Reaktionstests ausgelöst.
Die zahlreichen Finisher lassen sich zwar simpel auslösen, machen dank Unmengen kranker Ideen aber trotzdem eine Menge Spaß. Obwohl ständig Blut und Gedärme an den Fernseher klatschen, wirkt das Schauspiel gar nicht so brutal wie es hier klingt. Das völlig überzogene Design erinnert eher an die Cartoon-Gewalt von Itchy & Scratchy. Die USK sah es ähnlich und hat dem Spiel eine Freigabe ab 12 verpasst. Außerdem können Höllenbewohner natürlich nicht wirklich sterben. Stattdessen landen sie nach der Hinrichtung auf einer idyllischen Themenpark-Insel, auf der sie allerlei lustige Zwangsarbeiten für mich verrichten. Wie in Spectrobes beobachte ich meine Monster. Im Spukhaus springen sie z.B. in einen Mixer, um Blut zu spenden, lassen sich zerquetschen oder elektrisieren. Wurde genug Blut gewonnen, bekomme ich im Story-Modus einige nette Geschenke zugestellt.

Außerdem motzt Nestor zwischendurch mein Kreissägen-Jetpack auf, damit ich durch massivere Wände sägen kann und neue Grotten erschließe. So verzweigt wie in Metroid ist die Welt zwar nicht, trotzdem gibt es viel zu entdecken. Verlaufen habe ich mich nur selten - dank eines Radars, einer praktischen Funktion zum Herauszoomen, einer Übersichtskarte sowie dezenten Hinweisen wie „Was machst du noch hier? Oben steigt die Party!“. Neben dem flammenden Inferno existieren auch erstaunlich bunte Areale in der Hölle: Manche erinnern an ägyptische Grabstätten, andere an ein Spukschloss. Ab und zu gibt es auch Rätseleinlagen wie die Fahrt in einer putzig gezeichneten Tauchglocke zu bestehen.

Das kenne ich doch schon?

Mit dem Kreissägen-Jetpack shreddert sich Ash in neue Gebiete vor.
Mit dem Kreissägen-Jetpack shreddert sich Ash in neue Gebiete vor.
Ein Schwachpunkt sind die sich wiederholenden Hintergründe: Um ihr bisher größtes Spiel fertig zu bekommen, hat das kleine Team von Arkedo viele Grafik-Elemente oft kopiert. Manche Steine, Schlingpflanzen und Totenschädel sieht man gleich hundertfach oder in gespiegelter Form. Auch bei Animationen und der Gegner-KI wurde gespart: Die meisten Biester wackeln nur ein wenig herum oder wedeln mit ihren Tentakeln. Außerdem grasen die meiste Exemplare stur ihre Bahnen ab, wodurch es manchen Kämpfen an Abwechslung mangelt.

Im Gegenzug muss ich meist auf geschickte Weise an die Schwachstelle gelangen. Als sich mein Kreissägen-Jetpack zum Aufmotzen in Nestors Werkstatt befindet, muss ich ohne Waffen auskommen. Also erledige ich einen fetten Kobold, indem ich ein Fass im Sokoban-Stil durch ein Labyrinth schubse und es ihm schließlich auf die Rübe donnere. Ein anderes Biest stoße ich mit einem ähnlichen Trick aus seinem Geschütz, schlüpfe selbst hinein und ballere danach auf den stampfenden Koloss unter mir.

Ungewöhnlicher Nebenjob

Unterwasserasuflüge stehen ebenfalls auf dem Programm. Mal geht es an Minen vorbei, anderswo werden im Sokoban-Stil Kisten verschoben.
Unterwasserausflüge stehen ebenfalls auf dem Programm. Mal geht es an Minen vorbei, anderswo werden im Sokoban-Stil Kisten verschoben.
Danach werfe ich einen Blick auf die Hintergrundgeschichte des erlegten Monsters, welche in einem kleinen Textkästchen erzählt wird. Das oben erwähnte Feuergesicht war z.B. ein liebenswerter Kindergärtner; seine Nebenjobs für die Mafia brachten ihn trotzdem in die Hölle. Schön auch das psychologische Gutachten einer kleinen Schwebe-Drohne, welche an Wheatley aus Portal 2 erinnert. Da sie zwischen vier rotierenden Kreissägen wohnt, ist es kein Wunder, dass sie irgendwann depressiv wurde und begann, auf Besucher zu schießen.

Für schlechte Laune sorgten bei uns übrigens auch ein paar Sound-Bugs. Auf der Xbox 360 blieb zweitweise der Soundtrack stumm oder war viel zu leise ausgesteuert. Da es keine entsprechende Option gibt, ließ sich das Problem auch nicht in den Menüs beheben. Wer die Wahl hat, sollte also unbedingt zur PS3-Version greifen, denn mit den schwungvollen Rock- und Breakbeat-Stücken macht es deutlich mehr Laune, sich durch die Hölle zu ballern. Unsere Sony-Fassung blieb aber auch nicht von Problemen verschont: Ab und zu stotterte die Musik, manchmal blieb sogar gleichzeitig das Bild hängen.

Kommentare

Krayt schrieb am
also auf der ps3 gibt es auch heftige audio-aussetzer bzw. ruckler. und nach einer kurzen google-recherche geht es wohl nicht nur mir so. macht das spiel stellenweise leider ein bisschen kaputt. :(
4P|Jan schrieb am
In den Credits erfährt man übrigens, warum es so viele Kooperationen zwischen Pasta Games und Arkedo gibt: Die arbeiten offenbar im gleichen Bürohaus.
luca1981 schrieb am
Es erinnert mich irgendwie an Sonic (-; Denke für zwischendurch ist ganz witzig gemacht
MiKuni1 schrieb am
Im PSN-Plus Abo gratis!! Wird gerade runtergeladen...:-D
schrieb am